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Textoptimierung in gewerblichen Online-Texten. Inwiefern findet die Suchmaschinenoptimierung (SEO) der Texte ihre Relevanz in semantischen Beziehungen im Web?

VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl80 Seiten
ISBN9783668616455
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Bachelorarbeit sucht nach einer Aufklärung, worauf es im Bereich des Online-Marketings bezogen auf die Textoptimierung ankommt. Google ist die meist verwendete Suchmaschine im Netz; Ziel der Unternehmen ist es, im Suchmaschinen-Ranking an oberster Stelle zu stehen, um viele Internet-User auf die eigene Webseite zu lenken. Kommt es in den heutigen Produkttexten nur noch auf die Vermarktung und den Erfolg ohne Berücksichtigung des organischen Textinhalts an oder muss der Wert auf der Qualität liegen? Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit man sich durch Wortwahl und Textstruktur abhebt? Darüber hinaus kommt die Fragestellung auf, ob die Texte nur noch für die Suchmaschinen oder doch für den Leser geschrieben werden. Um diese Fragen und weitere zu beantworten, ist es von Vorteil, die Suchmaschinenoptimierung in ihrer Vorgehensweise genauer zu untersuchen. Wie man erfolgreich Online-Texte formuliert und welche semantischen Bedingungen erfüllt werden müssen, wird hier dargelegt und mit angewandten Beispielen verdeutlicht.

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Leseprobe

6. Ausgewählte Text-Analyse zur Demonstration semantischer Beziehungen


 

6.1 Illustration der Auswertung semantischer Relationen


 

Die oben genannten Visionen gilt es zu beweisen. Hierzu wurde eine Analyse anhand ausgewählter Wortbeziehungen und Klassifizierungen in Tabellen-Form vorgenommen. Der Fokus wurde auf die Gewichtung der Synonyme, Hyperonyme und Hyponyme in Prozent vorgenommen und mit der Platzierung der jeweiligen Internetseiten bei Google in Beziehung gesetzt. Hierbei wurde ein Suchbegriff bei Google eingegeben und nach Produkttexten Ausschau gehalten. In der Analyse wurde dafür jeweils ein Produkttext von der ersten Google-Ergebnisseite ausgewählt und mit einem Text der Seiten 7-15 von Google in Beziehung gesetzt. Die Auswahl der Produkte erfolgte nach hohen Suchfrequenzen, die sich dadurch begründen lassen, da sie keine zu speziellen (eher allgemeine und heutzutage gängige) Begriffe widerspiegeln und beliebte bzw. benötigte Produkte des Alltags repräsentieren, wie zum Beispiel Herrenschuhe sowie Tischlampe.

 

Die Seiten 7-15 spiegeln in diesem Zusammenhang eine schlechte Position der Unternehmen dar, was in Verbindung mit dem jeweiligen Content der Webseite gesetzt werden kann. Der Stand der ausgewählten Beispiele befindet sich im Zeitraum des 30.03.2015 bis 30.04.2015. Die Hyperonyme wurden aufgrund der besseren Einteilung und Klassifizierung in Stufe eins und Stufe zwei eingeteilt. Beispielsweise ist das Hyperonym Stufe eins des Suchbegriffs Herrenschuhe das Wort Schuh als erster Oberbegriff. Die Hyperonym Stufe zwei bezieht sich dabei auf den eingegebenen Suchbegriff, im Beispiel Herrenschuhe also die Bezeichnung Herrenschuhe. Zudem wurde im Bereich der Hyperonym Stufe eins kein Unterschied des Oberbegriffs in Singular oder Plural vorgenommen und beide Formen in der Zählung gleichwertig berücksichtigt.

 

Die Tabelle lässt sich in folgende Spalten einteilen und bezieht sich jeweils auf den ausgewählten Produkttext: Text mit Suchbegriff, Hyperonym Stufe 1 in %, Hyperonym Stufe 2 in % bezogen auf den Suchbegriff, Hyponym in % bezogen auf den Suchbegriff, Synonyme in % sowie die entsprechende Platzierung bei Google in der Seitenangabe.[13] Im folgenden Unterkapitel werden zwei dieser ausgewerteten Texte als Beispiel genauer analysiert, um die semantische Relevanz der Wortbeziehungen zum Ausdruck zu bringen und das Verfahren der Analyse zu demonstrieren. Im zweiten Schritt (6.3) werden alle Ergebnisse der tabellarischen Auswertung genauer untersucht.

 

6.2 Textbeispiele mit und ohne Mehrwert für den User


 

Zwei ausgewählte Beispiele der Produkttexte veranschaulichen das Verfahren der durchgeführten Analyse.[14] Zum einen wurde hier der Suchbegriff Herrenschuhe in die Suchleiste bei Google eingegeben und darauf ein Produkttext von Zalando der Seite eins und ein Text des Online-Händlers Romika von der Seite acht ausgewählt. Der Zalando-Text gilt hier als Beispiel eines gut verfassten Produkttextes, der von Romika präsentiert genau das Gegenteil. Untersucht man die Wortbeziehungen des Romika-Textes, fällt auf, dass hier eher eine Aufzählung vorliegt, als ein Text der dem Leser weiterführende Infos zu seinem gesuchten Produkt gibt.

 

Es besteht hier kein logischer Zusammenhang der Wörter:

 

„Wir liefern Ihre Romika Damen-Stiefel, Stiefeletten, Booties, Winterstiefel mit TEX-Membranen, Clogs, Halbschuhe oder Straßenschuhe, sowie Damen-Hausschuhe, Pantoletten/Pantoffeln oder Sandalen der Marke ROMIKA ganz einfach und bequem. Auch für die Herren besteht eine Auswahl an Romika Herrenschuhen, Boots, Stiefeln, Halbschuhen und Herren-Hausschuhen der Marken ROMIKA. Wer kennt sie nicht, die Romika Klassiker? Kinderschuhe, Winterstiefel und Gummistiefel für Kids, der Romika Marken ROMIKA und RomiKids. Die Regenstiefel für Kinder sind natürlich seit Jahrzehnten schon der Hingucker!“[15]

 

Dieser Text ist mit Keywords überfüllt und wird deshalb von Google nicht gut bewertet. Hier wurde ein flapsiger Text formuliert; Hauptsache mit vielen Unterkategorien des Begriffs Schuhe und möglichen Suchanfragen befüllt. Der Anteil der Hyponyme bezogen auf den Suchbegriff Herrenschuhe beträgt hier zehn Prozent. Ein Wert bis höchstens drei bis fünf Prozent würde einen guten bzw. normalen Wert widerspiegeln. Hier werden zum Beispiel Regenstiefel als Hingucker seit Jahrzehnten angepriesen, doch das gibt keine Auskunft über die Funktion der Schuhe. Diese Satzstellung wurde wohl eher zufällig ausgewählt und mit keinem semantischen Hintergrund verwendet. Darüber hinaus ist der Text mit keiner Zwischenüberschrift versehen und weist keine Sinnabschnitte auf. Es werden keine logischen Absätze ersichtlich, vielmehr entstand hier ein zufällig in Reihenfolge und Struktur gewählter Fließtext mit vielen Keywords.

 

Anders verhält es sich bei dem Produkttext zu den Herrenschuhen bei Zalando. Hier ist ein starker Kontrast erkennbar. Als erstes fällt auf, dass der Produkttext in Sinnabschnitte gegliedert und mit Zwischenüberschriften versehen ist. Dieser Text ist weder mit Schlüsselbegriffen überstrapaziert, noch ist er zufällig gebildet. Die Überschriften zeigen direkt auf, um was es geht und nennen zunächst die wichtigsten Keywords und Phrasen wie Schuhe für Herren und Herrenschuhe. Somit hat Google zum einen die Chance, die Thematik der Webseite richtig einzuordnen und zum anderen bekommt der Internet-Nutzer in einer übersichtlichen Weise einen Text zu dem gewünschten Produkt. Die Daten aus der Auswertung belegen mit Werten, die sich von 0,2 Prozent bis 1,7 Prozent der Wort-Dichte der analysierten Klassifikationen bewegen, dass der Überfluss an Keywords ohne weitere Logik und semantischen Hintergrund, wie bei dem Romika-Text, keine positive Auswirkung für das Unternehmen im Ranking hat.

 

Resümierend ist bei diesem Beispiel festzuhalten: In dem Text von Zalando, tauchen viel weniger Keywords im Verhältnis zum ganzen Text auf. Es geht viel mehr um den Mehrwert für den User, neben den Trends, die zurzeit ansprechend sind, gibt Zalando Auskunft über die Tragfähigkeit und baut ein semantisches Feld rund den Begriff der Herrenschuhe auf. Im Text von Romika fällt die hohe Zahl der Hyponyme gleich ins Auge. Doch der Text wirkt eher wie eine Aufzählung als ein mit Bedeutung versehener Produkttext. Da dieser Text auf der zehnten Seite der Ergebnisse bei Google gelandet ist, zeigt sich schon an diesem ausgewählten Beispiel, dass der organische Content nicht weit genug ausgebaut wurde, um mit der Konkurrenz mithalten zu können.

 

Es fällt auf, dass Zalando oft als erste Option bei Google angezeigt wird. Dies liegt an dem gut und weit ausgebreiteten Content. Zu jedem Produkt hat Zalando einen Text und kann demnach von Google bei sämtlichen Produktsuchen aufgelistet werden und erhält demnach viele Klicks. Es hat sich herausgestellt, dass ein gut strukturierter sowie breit gefächerter Inhalt das Ranking bei Google verbessert. Natürlich kann man sich durch die bezahlten Anzeigen für einige Zeit den ersten Platz erkaufen, doch ein organischer Content überzeugt auf Dauer – nicht nur bei Google, sondern auch die Nutzer der Seite, die überzeugt werden möchten. Der nächste Unterpunkt fasst alle Ergebnisse der Auswertung zusammen.

 

6.3 Ergebnisdarlegung und Bewertung der Analyse


 

Die hier ausgewertete Analyse umfasst 26 Texte, die jeweils miteinander verglichen wurden. Jeweils zwei Texte mit dem gleichen Suchbegriff wurden auf verschiedenen Webseiten und unterschiedlichen Rängen der Google-Suche in Verbindung gesetzt und nach den von oben genannten Kriterien analysiert.

 

Fasst man alle Ergebniswerte der Texte bei Google zusammen, die auf Platz eins stehen, fällt überwiegend auf, dass die Werte sich fast alle im Bereich von 0,1 bis etwas über 3,0 Prozent befinden. Somit wird deutlich, dass nicht die Texte mit einem hohen Wert an Keywords positiv von Google bewertet werden, sondern ein ausgewogenes Verhältnis der Keywords unterteilt in unterschiedlichen Klassifizierungen. Werte, die zu weit voneinander abweichen, weisen stets einen schlechteren Platz bei Google auf. Als Beispiel ist hier der Text bei Quelle zu Schreibtisch zu nennen. Es befinden sich keine weiteren Klassifizierungen als die Hyperonym Stufe zwei mit 4 Prozent. Der Rest an Klassifikationen ist mit einem Wert von 0 Prozent zu belegen. Das zeigt, dass es nicht ausreicht, den Suchbegriff alleine als Keyword zu verwenden, um Google zu überzeugen. Dieser Text weist demnach keine weiterführenden semantischen Beziehungen auf und möchte nur den Begriff an sich in den Fokus setzten. Doch diese Annahme ist als Marketing-Strategie in der heutigen Zeit nicht mehr relevant. Je mehr ein Wortfeld ausgebaut ist, desto besser.

 

Die Texte auf den hinteren Webseiten der Google-Ergebnisse weisen zusammenfassend ebenfalls Zusammenhänge auf. Zum einen fällt auf, dass Texte mit wenigen Wortbeziehungen (Wert der Klassifizierungen ist gleich null) schlechter abschneiden. Bei vielen Texten auf den hinteren Google-Seiten fehlen Wortbeziehungen. Besonders wenn es um die Synonyme geht, weisen die Texte ab der siebten Google-Seite nur wenig bis gar keine Synonyme auf....

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