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Theophanie und Mythos in Heinrich von Kleists 'Amphitryon'. Der Einfall der Götter als Ausnahmezustand des Ichs

AutorThomas Franz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783668164123
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Institut für neuere deutsche und europäische Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: In Heinrich von Kleists Lustspiel 'Amphitryon' werden die Thematik der Erkenntnis des Ichs als Identitätskonflikt und Probleme des Erkennens verhandelt. Der dramatische Schwerpunkt der Komödie liegt dabei in der Frage nach dem generellen Charakter des Ichs. Zunächst findet jede der dramatis personae ihre Wahrheit und Identität in der beglaubigenden anerkennenden Wertschätzung oder Liebe einer anderen Figur. Hans Robert Jauß spricht in diesem Fall von einem intersubjektiven Identitätsbegriff oder von einer reflektierten Einheit mit sich selbst im Anderen. Diese Wahrheit wird jedoch fraglich nach dem Einfall der göttlichen Doppelgänger. Die Identität des Ichs wird unsicher. Im Rahmen dieser Hausarbeit soll die These belegt werden, dass die Theophanie Jupiters und Merkurs einen Ausnahmezustand generiert, in dem die Identitäten der handelnden Figuren sukzessive unsicher werden. Dieser Ausnahmezustand des Ichs manifestiert sich in einer politisch-gewalttheoretischen Dimension, einer sprachtheoretischen sowie einer epistemologischen Dimension, die eine kritische Subversion von zeitgenössischen religiösen Vorstellungen inkludiert. Dieser umfassende Ansatz bietet sich durch die Betonung der spielerischen Selbstreflexion des Dramas an, die die drei verschiedenen Dimensionen des Dramentextes verbindet. In einem ersten Schritt soll aufgezeigt werden, dass die Theophanie und das damit verbundene Doppelgängerspiel einen Ausnahmezustand erzeugt, in dessen Verlauf durch die Täuschungen der Götter die handelnden Figuren, einschließlich der Götter, eine je unterschiedlich nuancierte Krise ihrer Identität erfahren, die in einem Ausnahmezustand des Ichs kulminiert. Jupiter verhängt einen Ausnahmezustand, in dessen Verlauf ihm die souveräne Verfügungsgewalt über diesen sukzessive wieder entgleitet. Jupiters Machtverlust als Souveränitätseinschränkung führt zu einer spezifischen Form von Biopolitik, die zugleich eine Veränderung des Verhältnisses zwischen Menschen und Göttern, Herrschern und Untertanen impliziert. In einem zweiten Schritt soll dann die sprachtheoretische und epistemologische Dimension des Ausnahmezustands untersucht werden.

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