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Theoretische Betrachtung der Mystik im Mittelalter. Mechthild von Magdeburgs 'Das fließende Licht der Gottheit'

VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783668552012
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 3,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Adel begann sich vom kulturellen Einfluss und der Dominanz des Klerus zu emanzipieren, denn nicht mehr nur die Heilsgeschichte und die Viten der Kirchenväter verdienten es, aufgezeichnet zu werden, sondern Heldensagen, Abenteuer der Ritter, der Artusrunde, Geschichten vom Untergang der Burgunden oder von Kämpfen gegen die Ungläubigen wurden für die Schrift entdeckt. In dieser Zeit entwickelte sich die deutsche Sprache und mit ihr auch ihre Bestimmung, denn hatte sie bisher beim Adel nur der Erledigung von Verrichtungen gedient. Nun änderte sich ihre Bestimmung durch das wachsende Selbstbewusstsein in Haltung und Selbstverständnis des Adels. Die höfische Liebe, der Dienst an der Minnedame, und ihre Gesänge sollten an den adeligen Tafeln die Gäste erfreuen und die Taten ihresgleichen feiern. Und dies sollte nicht mehr auf Latein, der Sprache der litterati, der Gelehrten, erfolgen, sondern in der Sprache, die die Laien, die illiterati, selbst sprachen und verstanden. Beide Schriftkulturen beeinflussen sich gegen-seitig in Form zweier unterschiedlicher sich überlagernder Kulturtypen. Bis 1200 entstand so eine Mischkultur, in der der volkssprachliche Part mehr und mehr die Schriftlichkeit annahm und mehr und mehr in Lebensbereiche vordrang, die bisher dem Lateinischen vorbehalten waren wie beispielsweise der Bereich des Rechts, der Bereich politisch-rechtlicher Vereinbarungen und der Bereich von Dichtung und Poesie. Allerdings stellten deutsche Texte bis in das 16. Jahrhundert nur einen geringen Teil der gesamten Literaturproduktion dar, der gewichtigere Anteil wurde in Latein verfasst. Vor dem Hintergrund dieses Spannungsverhältnisses von Latein und Deutsch, von Schriftlichkeit und Mündlichkeit erscheint die mittelhochdeutsche Literatur von vornherein funktional bestimmt, denn jeder Text ist im Kontext seiner Überlieferungsgeschichte und seiner Vermittlungsrolle vom Autor an das Publikum zu verstehen.

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