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'They Only See What They Want to See'

Geschichte des unzuverlässigen Erzählens im Film

AutorBernd Leiendecker
VerlagSchüren Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl239 Seiten
ISBN9783741000614
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Durch Filme wie Fight Club oder The Sixth Sense ist unzuverlässiges Erzählen zur Jahrtausendwende in der Filmwissenschaft ebenso in den Blickpunkt gerückt wie beim Publikum. Unzuverlässiges Erzählen im Spielfilm ist allerdings fast so alt wie das Kino selbst. Diese Arbeit liefert eine filmhistorische Untersuchung des Phänomens erzählerischer Unzuverlässigkeit anhand von mehr als 200 relevanten Filmen aus der Zeit zwischen 1895 und 2000. Diese Untersuchung zeigt auf, dass unzuverlässiges Erzählen auf einer geringen Zahl von Erzählmustern basiert, welche im Laufe der Zeit Veränderungen unterworfen sind. Ein zweiter Analyseschritt weist nach, dass From und Häufigkeit von unzuverlässigem Erzählen sowohl durch Innovationen in der filmischen Aufführungs- und Auswertungspraxis als auch durch gesamtgesellschaftliche Faktoren beeinflusst werden. Im Anhang erfolgt eine systematisierte Auflistung relevanter Filmbeispiele mit Verweisen auf ihre Behandlung in der weiteren Forschungsliteratur.

Bernd Leiendecker (*1982) hat Medienwissenschaft und Romanische Philologie (Französisch) an der Ruhr-Universität Bochum, der Karl-Franzens-Universität Graz und der Université Paris-Est Marne-la-Vallée studiert. Im Anschluss hat er im Fach Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. In verschiedenen Fachartikeln hat er sich immer wieder mit Fragen des unzuverlässigen Erzählens in audiovisuellen Medien auseinandergesetzt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort8
1. Einleitung und theoretische Vorüberlegungen10
2. Theoretische Einordnung des Gegenstands17
2.1 Unzuverlässiges Erzählen in der Filmwissenschaft117
2.1.1 Die Anfänge19
2.1.2 Die Gegenwart: Tagungen und Aufsatzsammlungen22
2.1.3 Die Gegenwart: Monographien23
2.2 Begriffsdefinition28
2.2.1 ‹Wer› kann unzuverlässig erzählen?31
2.2.2 Einschränkende Eigenschaft: werksintern36
2.2.3 Einschränkende Eigenschaft: intentional38
2.2.4 Einschränkende Eigenschaft: auflösbar38
2.2.5 Einschränkende Eigenschaft: eindeutig39
2.2.6 Einschränkende Eigenschaft: nachträglich40
2.2.7 Einschränkende Bedingung: uncommunicative41
2.3 Verwandte Begriffe42
2.3.1 Mindfuck42
2.3.2 Kino der Lüge43
2.3.3 Mind-Bender43
2.3.4 Twist-Filme44
2.3.5 Komplexes Erzählen / Puzzle-Filme / Rätsel-Filme45
2.3.6 Falsche Fährten47
2.3.7 Postmodernes Erzählen48
2.3.8 Mind-Game-Filme49
2.3.9 Warum unzuverlässiges Erzählen?50
3. Vorstellung und Kategorisierung des Filmkorpus56
3.1 Die retroaktive Traummarkierung59
3.1.1 Die retroaktive Traummarkierung im Kino der Attraktionen63
3.1.2 Entscheidungserprobung64
3.1.3 Gestalterische Freiheiten67
3.1.4 Trügerische Reevaluation69
3.1.5 Die lokale retroaktive Traummarkierung71
3.1.6 Multiple und verschachtelte retroaktive Traummarkierungen73
3.1.7 Ausblick74
3.2 Der vorgetäuschte Tod75
3.2.1 Reine Publikumstäuschung79
3.2.2 Ausschluss von Verdächtigen81
3.2.3 Schuldgefühle86
3.2.4 Ausstieg aus dem alten Leben88
3.2.5 Sonstige89
3.2.6 Ausblick91
3.3 Die retroaktive Markierung von Halluzinationen, Visionen und Tagträumen93
3.3.1 Retroaktiv markierte Halluzinationen93
3.3.2 Retroaktiv markierte Visionen99
3.3.3 Retroaktiv markierte Tagträume101
3.3.4 Ausblick103
3.4 Die retroaktiv markierte intradiegetische Fiktion104
3.4.1 Expositorische Funktionen105
3.4.2 Vortäuschung von Plot-Ereignissen108
3.4.3 Die globale retroaktiv markierte intradiegetische Fiktion109
3.4.4 Ausblick111
3.5 Die unzuverlässige Rückblende112
3.5.1 Psychische Krankheit115
3.5.2 Liebe117
3.5.3 Verbrechen119
3.5.4 Ausblick126
3.6 Der unbewusste Tod129
3.6.1 Zeitdehnung im Schwellenmoment130
3.6.2 Zwischen Leben und Tod132
3.6.3 Weiterleben als Geist133
3.6.4 Ausblick137
3.7 Imaginäre Freunde und gespaltene Persönlichkeiten138
3.7.1 Imaginäre Freunde138
3.7.2 Die verdeckte Persönlichkeitsspaltung140
3.7.3 Ausblick143
3.8 Die retroaktiv markierte Virtuelle Realität144
3.9 Die irreführende Voice-Over-Rahmung150
3.10 Zuweisung einer Opferrolle durch unvollständige Exposition155
3.11 Die metaleptische Annullierung157
3.12 Einzelfilme161
4. Distant reading des Filmkorpus167
4.1 Übersicht über das Filmkorpus168
4.2 Absolute Häufigkeit von unzuverlässigem Erzählen175
4.3 Qualitative Veränderungen184
4.3.1 Veränderung der Einlasspolitik184
4.3.2 Warnsignale und Mehrdeutigkeiten187
4.4 Verteilung der Unzuverlässigkeitsmuster 1998–2000190
4.5 Kommerzieller Erfolg193
4.6 Entwicklung einer Kategorie: Die retroaktive Traummarkierung196
4.7 Kritische Würdigung200
5. Fazit202
Anhang206
Literaturverzeichnis206
Filmverzeichnis214
Verzeichnis der TV-Serien220
Übersicht über das Filmkorpus221
Die retroaktive Traummarkierung221
Der vorgetäuschte Tod227
Die retroaktive Markierung von Halluzinationen, Visionen und Tagträumen229
Die retroaktiv markierte intradiegetische Fiktion232
Die unzuverlässige Rückblende233
Der unbewusste Tod235
Imaginäre Freunde und gespaltene Persönlichkeiten236
Die retroaktiv markierte Virtuelle Realität236
Die irreführende Voice-Over-Rahmung237
Zuweisung einer Opferrolle durch unvollständige Exposition238
Die metaleptische Annullierung238
Einzelfilme239

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