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Tilidin - Ein Medikament als Droge

Die Situation von Berlin-Neuköllner Jugendlichen mit schädlichem Tilidin-Gebrauch

AutorBritta Greschke
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl112 Seiten
ISBN9783836606905
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis38,00 EUR
Inhaltsangabe:Einleitung: Durch Kontakte zu Berliner Straßensozialarbeitern von Gangway e.V. und mein besonderes Interesse an der Drogenhilfe erweckte eine Problematik meine Neugier, welche sich seit einiger Zeit vor allem im Berliner Bezirk Neukölln zeigt und zunehmend auch an Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen bemerkt wird: Jugendliche nicht-deutscher Herkunft pflegen einen schädlichen Gebrauch von Tilidin. In dieser Arbeit gehe ich den Fragen nach: Was ist Tilidin und wie kommt es, dass der Konsum zum Problem wird? Was unternehmen Jugendhilfe, Schule und Drogenberatung? Gibt es adäquate Aufklärung? Wie reagiert die Öffentlichkeit? Welche Problematik ergibt sich bei der Behandlung Tilidinabhängiger Jugendlicher? Bei meiner Recherche ermittelte ich zunächst im Internet, wie die Medienöffentlichkeit zu dem Phänomen des Missbrauchs von Tilidin Stellung nimmt und erhielt Artikel mit Überschriften wie „Vor seinem Blutrausch schluckte Mike ‚Tilidin‘“, oder „Teufelszeug Tilidin“ zu lesen (vgl. Anhang). Die reißerische Darstellung ließ mich aufmerken, denn hier wird eine Substanz verteufelt, die, sofern zweckgemäß verwendet, medizinisch Hilfe leistet. Eine Sucht verursacht sie nur bei Missbrauch, und für diesen ist jeder Einzelne selbst verantwortlich. Was also verbirgt sich hinter der Suchproblematik in Berlin Neukölln und wie kann adäquat auf die Problematik Medikamentenmissbrauch durch Jugendliche reagiert werden? Gang der Untersuchung: In Kapitel 2 informiere ich zunächst ausführlich über Tilidin, seine Pharmakologie und über die Begleitumstände des Konsums. Hilfreich dabei war das Gespräch mit Dr. Benno Rießelmann, Leiter der forensischen Toxikologie am Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin Berlin, dem an dieser Stelle herzlich gedankt sei. In Kapitel 3.1. ziehe ich die wissenschaftlichen Theorien zur Suchtentstehung heran. Problematisch an der Sache schien mir, dass kein umfassendes Theoriegebäude existiert, welches die Entstehung von Abhängigkeiten mit ihrer diffizilen und differenzierten, individuellen Geschichte umfassend erklären kann. Das dreidimensionale Modell Droge Persönlichkeit Umwelt nach Zinberg fasst die wesentlichen Bereiche eines Bedingungsgefüges zusammen und lässt sich in der Praxis als handhabbares Werkzeug nutzen, ist aber keine Theorie. Schließlich entschied ich mich nicht für die psychoanalytische Theorie, sondern widmete mich der soziologischen Richtung. Der lebensweltorientierte Ansatz eignet sich m.E. [...]

Britta Greschke, Diplom-Sozialpädagogin (FH), Studium an der HAW Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales im Department Soziale Arbeit im Studiengang Sozialpädagogik. Abschluß 2007 als Diplom-Sozialpädagogin. Sechsjährige Erfahrung im Bereich Straßensozialarbeit u.a. in Berlin. Während des Studiums schwerpunktmäßige Zuwendung zur niedrigschwelligen Suchthilfe. Derzeit selbständig im Bereich Suchtprävention tätig.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Tilidin - Ein Medikament als Droge1
Inhalt4
1. Einleitung7
2. Tilidin9
2.1. Pharmakologie9
2.1.1. Wirkung10
2.1.2.Nebenwirkungen und Risiken11
2.1.3. Entzugssymptonmatik bei Tilidin-Entzug12
2.2. Rechtliche Aspekte13
2.2.1. Betäubungsmittelgesetz (BtMG)13
2.2.2. Anerkannte Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (AUB)16
2.3. Kooperation zwischen Gesundheits- und Sozialsystem17
2.4. Kurze Chronologie des nicht bestimmungsgemäßen Gebrauchs18
2.4.1. Wer betreibt einen schädlichen Gebrauch?20
2.4.2. Rezeptfälschung20
3. Tilidin und pathologische Abhängigkeit21
3.1. Wissenschaftliche Erklärungsansätze für die Entstehung von Sucht bzw. pathologischer Abhängigkeit24
3.1.1. Neurobiologie25
3.1.2. Lern- und Verhaltenstheorie25
3.1.3. Tiefenpsychologische Ansätze26
3.1.4. Soziologie27
3.1.5. Sozialpsychologie28
3.1.6. Systemische Suchttheorien29
3.1.7. Lebensweltorientierter Ansatz32
3.2. Berlin Neukölln als Lebensraum39
3.2.1. Allgemeine Informationen zu Berlin Neukölln39
3.2.2. Die Jugendlichen41
3.2.3. Gangway - Straßensozialarbeit in Berlin42
3.2.4. Outreach - Hinausreichende Arbeit in Berlin42
4. Forschungsdesign43
4.1. Qualitative Sozialforschung44
4.1.2. Das qualitative Interview45
4.1.3. Das Problemzentrierte Interview46
4.2. Durchführung der Untersuchung49
4.2.1. Vorbereitung der Interviews49
4.2.2. Datenerhebung51
5. Auswertung der Interviewdaten53
5.1. Auswertungsmethoden53
5.2. Erste Auswertungsphase: Das Einzelinterview53
5.2.1. Zusammenfassende Nacherzählung53
5.2.2. Die Stichwortliste63
5.2.3. Der Themenkatalog68
5.2.4. Die Paraphrasierung76
5.2.5. Zentrale Kategorie, Interviewspezifisch81
5.3. Zweite Auswertungsphase: Systematischer Vergleich83
5.3.1. Synopsis83
5.3.2. Verdichtung85
5.3.3. Komparative Paraphrasierung85
5.4. Dritte Auswertungsphase: Idiosynkratisches als Ausdruck des Kollektiven88
5.5. Vierte Auswertungsphase: Darstellung und Diskussion der Ergebnisse89
6. Reflexion der Durchführung der Untersuchung92
7. Gedanken zu Suchtprävention im interkulturellen Bereich93
8. Schlussbetrachtung95
Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen97
Abkürzungsverzeichnis98
Literaturverzeichnis99
Anhang103
Interviewleitfäden105
Fragen an die Experten107
Vor seinem Blutrausch schluckte Mike "Tilidin"108
Neue Droge macht Kinder zu fiesen Kampfmaschinen109
Tilidin - Enthemmt und atemlos111

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