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Und in fünf Jahren mach ich richtig Kohle

Was man wissen muss, bevor man BWL studiert

AutorBenjamin Tillmann
VerlagEden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Erscheinungsjahr2013
ReiheStudienführer 
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783944296265
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Die Pflichtlektu?re fu?r angehende BWL-Studenten! Dieser praktische Ratgeber liefert Antworten auf die entscheidenden Fragen: Welche Inhalte erwarten mich? Wie finanziere ich mein Studium? Wie strukturiere ich die Semester sinnvoll? Was gilt es bei Auslandssemestern zu beachten? Und haben eigentlich alle BWLer den Kragen hoch gestellt? Zahlreiche Anekdoten geben einen unterhaltsamen Einblick in den Studienalltag. Das gnadenlos ehrliche Buch räumt mit gängigen Klischees auf und bereitet auf den erfolgreichen Abschluss vor.

Benjamin Tillmann hat BWL an der Universität Bayreuth sowie in Madrid studiert. Heute ist er Key Account Manager bei Nestlé.

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Leseprobe

3
DAS LIEBE GELD –
DIE FINANZIERUNG
DES STUDIUMS


Herzlichen Glückwunsch, Du hast Dich anscheinend entschieden, das Abenteuer BWL zu wagen. Bevor Du mit der Auswahl der Hochschule startest, sollest Du Dir bewusst sein, dass ein Studium teuer ist. Miete, Bücher, Semesterbeitrag, Lebensmittel, Kleidung und natürlich die lieben Freizeitaktivitäten fressen kräftig Kohle. Viele Studenten haben, gerade zum Ende des Monats, Geldsorgen.

Der gemeine BWL-Student soll diese Probleme angeblich nicht haben. Spendable Geldgeber in Form der Eltern, Großeltern oder des reichen Onkels aus Amerika überweisen den Gerüchten nach monatlich über Gebühr Geld auf das Konto des BWLers. Für einen Teil der BWLer mag dies stimmen. Die Zahl wohlhabender Studenten ist unter BWLern tatsächlich höher als bei den Naturwissenschaftlern oder Germanisten. Schließlich studieren in Deutschland immer noch viele Studenten das, was auch schon die Eltern studiert haben. So schicken viele gut situierte Diplom-Kaufmänner oder –frauen ihre Kinder zum BWL-Studium.

Der überwiegende Teil jedoch muss wie die Masse der Studenten jeden Cent umdrehen und sich gegebenenfalls etwas dazuverdienen. Doch wie viel Geld brauchst Du pro Monat? Und wie kommst Du an ausreichend Geld, um Dir Dein Studium zu finanzieren? Antworten auf diese Fragen sowie einige konkrete Tipps findest Du auf den folgenden Seiten.

3.1
WIE VIEL GELD BRAUCHST DU
MONATLICH FÜRS BWL-STUDIUM?


Wie bereits erwähnt ist BWL per se nicht teurer als andere Studiengänge. Und dennoch reicht ein klassisches Taschengeld zum Studieren nicht aus. Nach einer Erhebung des Deutschen Studentenwerks werden die Lebenshaltungskosten für einen Studenten im bundesweiten Schnitt auf 762 Euro pro Monat beziffert.

Quelle: Isserstedt, Wolfgang u.a.: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik 2009, S. 252

Bevor Du nun aber zu Deinen Eltern rennst und sie um monatliche 762 Euro anflehst, solltest Du lieber einen Puffer einrechnen. In diesen Kosten sind mögliche Studiengebühren nicht enthalten, auch wird der Faktor »Spaß« lediglich mit 63 Euro pro Monat eingerechnet.

Darüber hinaus stellt die Zahl den Bundesschnitt dar. Die Kosten – gerade für Wohnungen – variieren stark von Bundesland zu Bundesland und von Stadt zu Stadt. Studenten in den alten Bundesländern haben zum Beispiel im Schnitt um etwa einhundert Euro höhere Lebenshaltungskosten als Studenten in den neuen Bundesländern. Die teuersten Städte für Studenten sind Hamburg, München und Köln, in kleineren Städten im Osten wie Freiberg, Illmenau oder Zittau kommst Du am günstigsten weg. Wenn Du es genau wissen willst, findest Du auf der Webseite des Studentenmagazins Unicum ein detailliertes Ranking: www.unicum.de/studienzeit/service/lebenskostenrechner.

Kosten von siebenhundert bis eintausend Euro können die wenigsten Familien pro Monat aufwenden, um Tochter oder Sohn ein Studium zu finanzieren. Wenn Deine Eltern Dich nicht oder nur teilweise unterstützen können, musst Du die Flinte aber noch nicht ins Korn werfen. Schau Dich vielmehr nach den vielfältigen Möglichkeiten um, wie Du unabhängig von der Unterstützung der Eltern Geld auftreiben kannst. Selbst der Staat ist hier fleißig und hat zahlreiche Förderprogramme ins Leben gerufen.

3.2
WAS GIBT DER STAAT DAZU?
KINDERGELD, BAFÖG UND CO.


Man mag es kaum glauben, aber Vater Staat hilft. Um das BWL-Studium auch finanziell schwächer ausgestatteten (Fach-)Abiturienten zu ermöglichen, gibt der Staat mit mehreren Programmen etwas dazu. Zwar kannst Du auch dann nicht in Saus und Braus leben, aber so manche Geldsorgen dürften gelindert sein. Die wichtigsten Förderprogramme sind im Folgenden aufgeführt.

KINDERGELD


Auch wenn Du Dich nicht mehr so fühlst, Studenten sind Kinder, zumindest in der Definition der staatlichen Förderung Kindergeld. Deshalb können Deine Eltern für Dich, auch als Student und wenn Du noch keine 25 Jahre alt bist, Kindergeld beantragen. Das Geld steht jedem Kind unabhängig vom Einkommen der Eltern zu, auch der Vorstandsvorsitzende mit Millionengehalt kann also Kindergeld beantragen.

Das Geld muss nicht zwangsweise an Deine Eltern überwiesen werden, sondern kann auch direkt an Dich gezahlt werden. Ausgezahlt wird das Kindergeld monatlich, der Betrag variiert:

Für das erste und zweite Kind gibt es jeweils 184 Euro,

für das dritte Kind 190 euro

ab dem vierten Kind 215 euro pro Monat.

Die ersten 184 Euro wären also schon mal in der Tasche. Weitere Infos dazu findest Du auf der Seite des Ministeriums mit dem längsten Namen aller Ministerien, dem Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend www.bmfsfj.de.

BAFÖG


BAföG, ist das nicht die Unterstützung für arme Langzeitstudenten? Können BWLer überhaupt BAföG beantragen? Das Programm ist eine gute Einrichtung und die Säule der Studentenförderung in Deutschland. Fast eine Million Schüler und Studenten in Deutschland bekommen aktuell BAföG. BAföG steht für Bundesausbildungsförderungsgesetz und hat das Ziel, die Chancengleichheit zu erhöhen und Schulabgänger einkommensschwächerer Schichten an die Hochschulen zu bringen.

Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: Der Staat fördert Dich während des Studiums, wenn Du kein oder wenig Geld verdienst. Dafür musst Du fünfzig Prozent der Förderung nach Deinem Studium wieder zurückbezahlen. Um Unterstützung im Rahmen von BAföG aber überhaupt zu bekommen, sind strikte Voraussetzungen zu erfüllen:

Dein Einkommen beziehungsweise das Einkommen Deiner Eltern darf gewisse Sätze nicht übersteigen. Ob Dir BAföG zusteht, lässt sich über den BAföG-Rechner schnell ermitteln: www.bafoeg-rechner.de.

Du musst Deinen Bachelor vor Vollendung des dreißigstenLebensjahres beginnen.

Du musst dauerhaft in Deutschland wohnen, BAföG steht also auch in Deutschland lebenden Ausländern zu.

Du musst beweisen, dass das Studienziel auch erreicht werden soll. Dafür musst Du eine gewisse Anzahl von Punkten nach dem vierten, in Ausnahmefällen auch schon nach dem dritten Semester, nachweisen. Ansonsten hast Du keinen Anspruch mehr auf Förderung.

Erfüllst Du die Bedingungen, berechnet sich die BAföG-Förderung aus zwei Beträgen, dem Grundbedarf von 373 Euro pro Monat und der Wohnpauschale. Wenn Du allein wohnst, bekommst Du 224 Euro pro Monat; wohnst Du noch bei deinen Eltern, wird dies mit 49 Euro gefördert. Hinzu kommt der Versicherungszuschlag, falls Kranken- und Pflegeversicherung selbst gezahlt werden müssen.

Tipp: Informiere Dich umfassend und beantrage BAföG gegebenenfalls so früh wie möglich. Die Bearbeitungszeit bei der BAföG-Stelle kann bis zu sechs Monate dauern. Damit es jetzt aber nicht zu trocken wird und um zu verhindern, dass Du das Buch in die Ecke schmeißt, soll nun keine Anleitung zum Ausfüllen des BAföG-Antrags folgen. Unter www.bafoeg.bmbf.de findest Du alle Formblätter und Details zu Bemessungsgrenzen, Ausnahmen und Förderzeiträumen.

DER BILDUNGSKREDIT


BAföG allein wird nicht zur Finanzierung Deines BWL-Studiums ausreichen. Vom Staat gibt es deshalb das Angebot eines günstig verzinsten Darlehens. BWL-Bachelorstudenten können es ab dem dritten Semester beantragen. Zwei Semester nur in der Studentenkneipe abhängen und dann an günstiges Geld vom Staat kommen ist aber nicht möglich; für das Darlehen musst Du Leistungsnachweise aus den ersten beiden Semestern vorzeigen. Der Kredit beträgt zwischen einhundert und dreihundert Euro im Monat, hat niedrige Zinsen und wird maximal 24 Monate lang gezahlt. Eine Einmalzahlung ist möglich, was sinnvoll sein kann, wenn Du eine größere Anschaffung (Beispiel Computer) tätigen musst. Infos findest Du auf der Webseite des Kreditgebers, der Kreditanstalt für Wiederaufbau, www.kfw.de.

3.3
STIPENDIEN UND PRIVATE KREDITE –
NUR ETWAS FÜR OBERSCHLAUE?


Nicht nur der Staat, auch die Privatwirtschaft ist in die Studentenförderung eingestiegen. Allerdings sind die Anforderungen höher, weshalb diese private Förderung oft als »Elitenkohle« verschrien wird. Doch keine Sorge, Du musst nicht Schweinchen Schlau mit einem Einser-Abi-Schnitt sein. Auch Aspekte wie Förderungsbedürftigkeit oder soziales Engagement können Gründe sein, Stipendien zu erhalten.

STIPENDIEN


Stipendien sind eine tolle Sache. Du erhältst Geld fürs Studium und musst nichts zurückzahlen. Verständlicherweise sind die Hürden hier besonders hoch und die Zahl an Stipendien begrenzt. Es finden sich zwar auch studienfachunabhängige Stipendien, teilweise werden aber ausschließlich BWL-Studenten oder gar nur Studenten bestimmter Hochschulen gefördert. Erkundige Dich genau, welche Förderangebote es für BWL an Deinem Studienort oder speziell an der von Dir anvisierten Hochschule gibt.

Auch die Vergabekriterien sind von Stipendium zu Stipendium unterschiedlich. Mal ist die Bedürftigkeit entscheidend, mal sind gute Leistung oder soziales Engagement das ausschlaggebende Kriterium. Vielfach sind alle drei Aspekte Grundvoraussetzung. Fast immer brauchst Du ein Motivations- und Empfehlungsschreiben.

Der Aufwand aber lohnt sich, denn die Förderungshöhen reichen von circa dreihundert bis zu...

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