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Unternehmenswertorientierung in Konzernrechnungslegung und Controlling

Impairment of Assets (IAS 36) im Kontext bereichsbezogener Unternehmensbewertung und Performancemessung

AutorJörg Schumann
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl579 Seiten
ISBN9783834997913
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,99 EUR
Jörg Schumann untersucht die Möglichkeiten und Grenzen einer Konvergenz zwischen dem Impairment of Assets sowie dem unternehmenswertorientierten Controlling. Er entwickelt dafür ein System eines bereichs- und unternehmenswertorientierten Controlling und analysiert IAS 36 aus der Unternehmensbewertungsperspektive. Auf dieser Basis erörtert er, ob der Value in Use als bereichsbezogener Unternehmenswert für interne Zwecke dienen kann und wie eine retro- und prospektive Performancemessung im Anschluß an Unternehmensübernahmen unter Berücksichtigung des Goodwill ausgestaltet werden kann.

Dr. Jörg Schumann promovierte bei Prof. Dr. Hans Dirrigl am Lehrstuhl für Theoretische Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling, der Ruhr-Universität Bochum. Er ist heute als Referent im Konzerncontrolling, Bereich Konzernplanung der RWE AG, Essen tätig.

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Leseprobe
6 Zusammenfassung und Ausblick (S. 429-430)

Gegenstand der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung des Impairment of Assets aus der Controllingperspektive. Die Vorschriften zur Überprüfung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten bieten insofern eine Reihe geeigneter Anknüpfungspunkte für eine Untersuchung von Konvergenzaspekten, als daß sie sich vom sonstigen IFRS-Rechnungslegungssystem, das trotz zunehmender Fair Value-Orientierung durch einen starken Vergangenheitsbezug, den Einzelbewertungsgrundsatz sowie eine Übergewichtung der Reliability gegenüber der Relevance geprägt ist, abzugrenzen vermögen.

Als ausschlaggebend muß es hierfür angesehen werden, daß der Impairment Test regelmäßig für eine Mehrzahl von zu Cash-Generating Units aggregierten Vermögenswerten durchgeführt wird, wobei der durch die Diskontierung unternehmensspezifischer Zahlungsmittelüberschüsse bestimmte Nutzungswert den zentralen Wertmaßstab verkörpert. Diese bereichsbezogene Anwendung von Unternehmensbewertungskalkülen in der Rechnungslegung stellt eine unternehmenswertorientierte Konvergenz in der Unternehmensrechnung in Aussicht. In Theorie und Praxis werden Werthaltigkeitsüberprüfungen deshalb bereits, von einigen wenigen Literaturbeiträgen abgesehen, als Controllingansätze propagiert.

Die diesbezüglichen Untersuchungen zeichnen sich bisher ausnahmslos durch einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Partialcharakter aus, weshalb es noch zu keiner endgültigen Klärung kommen konnte, welche Konvergenzrichtung bei einer Untersuchung von Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen Impairment of Assets und bereichsbezogenem Controlling einzunehmen ist, und inwiefern der spezifischen Normzwecken unterliegende Value in Use ein adäquates Bewertungskalkül für eine bereichsbezogene Unternehmensbewertung für interne Zwecke darstellt. Außerdem werden divergierende Meinungen zum Problemkomplex eines Einbezugs von Geschäfts- oder Firmenwerten in die wertorientierte Performancemessung vertreten und es mangelt an einem geeigneten Analyseinstrument, das Aufschluß darüber gibt, ob und in welchem Umfang das Management für ein Impairment verantwortlich gemacht werden kann.

Den vorgenannten Fragestellungen galt es im Rahmen einer umfassenden Analyse nachzugehen, wobei die Erörterung in zwei Untersuchungskomplexe unterteilt war. Zunächst wurde dabei ein bereichs- und unternehmenswertorientiertes Controlling konzipiert, das im weiteren Verlauf der Arbeit als Referenzrahmen diente, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie die sich hieraus ergebenden Verknüpfungsmöglichkeiten zu IAS 36 analysieren zu können. Grundsätzlich wird unter einem unternehmenswertorientierten Controlling die Entwicklung und Bereitstellung eines Instrumentariums verstanden, das geeignet ist, die Unternehmensführung beim Treffen fundierter Entscheidungen im Rahmen der Verfolgung des Shareholder Value-Ansatzes zu unterstützen. Von zentraler Bedeutung sind dabei die bereichsbezogene Unternehmensbewertung sowie eine darauf aufbauende bereichs- und unternehmenswertorientierte Performancemessung. Im Hinblick auf eine Anwendung von Unternehmensbewertungsverfahren auf nachgelagerten Aggregationsstufen eines Unternehmens konnte der prägende Einfluß des Bereichsbezugs auf die anzuwendende Kalkülstruktur herausgearbeitet werden.

Einem unternehmensinternen Bewertenden liegt hierbei eine detaillierte Informationsbasis, vor allem in Bezug auf die Cashflow-, Risiko-, Investitions-, Finanzierungs- und Amortisationsstruktur, vor. Deren angemessene ‚Verwertung’ gelingt regelmäßig besser anhand einer ertragswertorientierten Bewertungskonzeption als auf Basis der nach h.M. bevorzugten DCF-Methoden, wie eine ausführliche Analyse der Barwertkalküle aufzeigen konnte. Entscheidend für dieses Untersuchungsergebnis waren die aus Perspektive der Zwecksetzung, des Prämissensets als auch der Risikoadjustierung bestehenden theoretischen Bedenken gegenüber DCF-orientierten Barwertkalkülen.

Trotz der hier vertretenden Ansicht einer grundlegenden Vorziehenswürdigkeit des Ertragswertverfahrens für eine bereichsbezogene Unternehmensbewertung konnten die kapitalmarktorientierten Bewertungsmodelle wegen ihrer Dominanz in Theorie und Praxis, der Bedeutung für eine wertorientierte Performancemessung sowie etwaiger Vereinheitlichungsmöglichkeiten mit IAS 36 vom Fortgang der Untersuchung nicht ausgeschlossen werden, so daß beide Bewertungskonzeptionen eine konsequente, parallele Anwendung fanden. Auf dieser Grundlage läßt sich eine bereichs- und unternehmenswertorientierte Performancemessung konzipieren.

Es wurde herausgestellt, daß die in weiten Teilen der einschlägigen Literatur vorgestellten Konzepte zur wertorientierten Performancemessung allenfalls eingeschränkt ihre Zielsetzung erfüllen können. Zum einen wird dies durch eine weitgehend mangelnde Differenzierung verschiedener Informationsstände bedingt. Folglich wurde vorgeschlagen, die Performancemessung als System aus einer Performancemessung, die aus der ex ante- Perspektive erfolgt, sowie einer Performancekontrolle, Performanceanalyse und Performancehonorierung zu verstehen, wobei die letztgenannten Teilgebiete allesamt aus der ex post-Perspektive vorzunehmen sind.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis20
Abbildungsverzeichnis24
Tabellenverzeichnis26
1 Einleitung34
1.1 Problemstellung34
1.2 Gang der Untersuchung37
2 Bereichsorientierte Unternehmensbewertung42
2.1 Zweckabhängigkeit der Unternehmensbewertung42
2.2 Kalküle der Unternehmensbewertung im Überblick46
2.3 Bedeutung der Bereichsorientierung für die Unternehmensbewertung53
2.4 Ausgestaltung der bereichsbezogenen Unternehmensbewertung für interne Zwecke59
2.5 Anwendung von Bewertungskalkülen auf unterschiedlichen Aggregationsebenen eines Unternehmens ( Beispielsrechnung Teil I)89
3 Bereichs- und unternehmenswertorientierte Performancemessung120
3.1 Unternehmenswertorientierte Performancemessung im Kontext von Planung, Steuerung und Kontrolle120
3.2 Systematisierung von Konzepten der Performancemessung128
3.3 Ableitung von Anforderungskriterien für wertorientierte Performancemaße135
3.4 Eignungsanalyse (unternehmens-)wertorientierter Performancemaße146
3.5 Performanceanalyse im Sinne einer erfolgspotentialorientierten Abweichungsanalyse215
4 Relevanzaspekte des Impairment of Assets für das bereichs- und unternehmenswertorientierte Controlling228
4.1 Zweck- und Zielsetzung der IFRS-Rechnungslegung unter Berücksichtigung des Impairment of Assets nach IAS 36228
4.2 Grundkonzeption des Werthaltigkeitstests242
4.3 Zahlungsmittelgenerierende Einheiten als Bewertungsobjekte von Werthaltigkeitsüberprüfungen258
4.4 Bestimmung des erzielbaren Betrags279
5 Konvergenzaspekte zwischen dem Impairment of Assets sowie dem bereichs- und unternehmenswertorientierten Controlling314
5.1 Konvergenzpotentiale in der Unternehmensrechnung314
5.2 Unternehmenserwerb und anschließende Integration ( Beispielsrechnung Teil IV)335
5.3 Kritische Analyse der Konvergenzpotentiale des Impairment of Assets sowie dem bereichs- und unternehmenswertorientierten Controlling351
5.4 Berücksichtigung von Goodwills und deren etwaigen Abschreibungen im Rahmen der ( unternehmens-) wertorientierten Performancemessung411
5.5 Interpretation außerplanmäßiger Abschreibungen von Goodwills anhand einer strategischen Abweichungsanalyse453
6 Zusammenfassung und Ausblick462
Anhang468
Inhaltsverzeichnis des Anhangs468
Tabellenverzeichnis des Anhangs469
Symbolverzeichnis546
Literaturverzeichnis560
Rechtsquellenverzeichnis612

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