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Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Work-Life-Balance als Erfolgsfaktor für Unternehmen?

AutorKristina Schneider
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl72 Seiten
ISBN9783958206342
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Da der ökonomische Ansatz als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage im Kontext von Vereinbarkeit von Beruf und Familie als der einzige Weg zur institutionalisierten Verankerung und zur Erreichung von Nachhaltigkeit angesehen wird, soll in der vorliegenden Arbeit unter ökonomischen Aspekten untersucht werden, ob die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Erfolgsfaktor für Unternehmen sein kann und wovon dies abhängt. Dabei geht es ganz konkret darum, ob sich familienfreundliche Maßnahmen für Unternehmen betriebswirtschaftlich rechnen, und es wird herausgestellt, welche betriebswirtschaftlichen Effekte von familienfreundlichen Maßnahmen ausgehen. Es wird zudem geprüft, ob der Nutzen höher sein kann als die Kosten. Dabei beschränkt sich die vorliegende Arbeit auf Maßnahmen, die auf Eltern mit kleinen Kindern bezogen sind.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.1.2, Senkung der Abwesenheitsdauer nach Mutterschutz: In unserer dynamischen Welt ändern sich die Anforderungen an das Wissen der Beschäftigten sehr schnell, weshalb beim Wiedereinstieg nach der Geburt eines Kindes in jedem Fall eine erneute Einarbeitung stattfinden muss, die umso länger, intensiver und damit auch teurer ist, je länger die Elternzeit gedauert hat. So werden die Kosten nach dreijähriger Elternzeit auf 75% der Kosten geschätzt, die bei einer Neueinstellung anfallen, nach sechsmonatiger Elternzeit sind es dagegen nur 15%. Wird eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch das Unternehmen ermöglicht, indem beispielsweise die Eltern weniger Stunden oder von zu Hause arbeiten können und die Kinderbetreuung gesichert ist, werden viele Eltern früh wieder ins Unternehmen zurückkehren wollen. Durch einen schnellen Wiedereinstieg werden für die Unternehmen dann die oben genannten Einarbeitungskosten erheblich verringert und zudem können bei kurzen Auszeiten Ersatzkräfte oftmals gespart werden oder günstige befristete Ersatzkräfte eingestellt werden. Die Senkung der Abwesenheitsdauer nach Mutterschutz trägt also für Unternehmen zu einer wesentlichen Kostenentlastung bei und hat den Vorteil, dass Kunden und Klienten der gleiche Ansprechpartner erhalten bleibt. 3.1.3, Senkung von Fehlzeiten und Krankenstand: Die Doppelbelastung von Beruf und Familie kann zu erhöhtem Stress und einer höheren Krankheitsanfälligkeit führen. Dies reduziert die Produktivität der Beschäftigten bei der Arbeit und schlägt sich in erhöhten Fehlzeiten und einem höheren Krankenstand nieder. Durch eine familienorientierte Personalpolitik, die zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie beiträgt, lassen sich Stressquellen reduzieren und somit sowohl die Kosten für Fehlzeiten senken als auch die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten steigern. In Deutschland ist gesetzlich festgelegt, 'dass bei Krankheit von Kindern unter 12 Jahren jeder Elternteil bis zu zehn Tagen pro Jahr und Kind Anspruch auf Freistellung zur Pflege und Betreuung der Erkrankten hat'. Fehlzeiten und Krankenstand lassen sich deshalb auch senken, wenn Eltern bei Erkrankung des Kindes beispielsweise auf eine Notfallbetreuung zurückgreifen können. Durch die Senkung von Fehlzeiten und Krankenstand können erhebliche Kosten gespart werden, so werden die Kosten eines Krankenstandes von 1% auf 200.000 ? im Jahr geschätzt und ein Ausfalltag eines Mitarbeiters auf 200-600 ?. Steigerung der Motivation und Zufriedenheit: Der Steigerung von Motivation und Zufriedenheit wird in Umfragen von den Personalverantwortlichen in Zusammenhang mit familienfreundlichen Maßnahmen ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Bei einer Umfrage, die im Jahr 2002 unter allen bislang vom Audit Beruf & Familie® für Familienfreundlichkeit zertifizierten Unternehmen durchgeführt wurde, gaben rund 85% der Befragten an, dass 'Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter durch die Berücksichtigung ihrer familiären Belange merklich gestiegen sei'. Auch eine Meta-Analyse von Kossek und Ozeki im Jahr 1998 bestätigte 'a consistent negative relationship between work-familiy-conflict and job satisfaction'. Wenn also familienfreundliche Maßnahmen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, führt dies zu einer höheren Zufriedenheit der Beschäftigten. Diese Steigerung von Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten ist für Unternehmen in mehrerer Hinsicht von Vorteil: Sind Arbeitnehmer zufrieden, sehen sie keinen Grund ihren Arbeitsplatz zu wechseln, wodurch die Fluktuationsrate gesenkt werden kann und qualifizierte Mitarbeiter im Unternehmen gehalten werden. Zudem wirken sich Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten positiv auf die Arbeitsproduktivität aus, was im nächsten Punkt noch näher erläutert wird. Insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung zu einer wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft sind zufriedene und motivierte Mitarbeiter 'die Basis für qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen, für funktionierende Kundenbeziehungen und damit für die Wettbewerbsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg' von Unternehmen.
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