Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Veranstaltung: Linguistische Pragmatik, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Dass die Menschen einander überhaupt verstehen, darf verwundern. Kaum einer drückt direkt das aus, was er zu verstehen geben will. Stattdessen sagt er es durch die Blume oder winkt mit dem Zaunpfahl und lässt sein Gegenüber zwischen den Zeilen lesen. Über Frauen geht bei Männern gerne das Gerücht, dass sie gelegentlich das Gegenteil vom Gesagten beabsichtigen, vieles dann im Anschluss doch nicht so gemeint wie gesagt haben oder die ganze Sache gar nicht erst so wörtlich zu nehmen war. Kommunikation scheint ein schwieriges Handwerk, weil man sich nicht unbedingt darauf verlassen kann, dass ein Gesprächspartner genau das verstanden wissen wollte, was er gesagt hat. Im Alltag funktioniert Kommunikation trotzdem. Offenbar existieren unterbewusste Verhaltensregeln, die es ermöglichen die Unzulänglichkeiten der Äußerung zu überbrücken und so das Gemeinte aus dem Gesagten zu destillieren. Im Stillen wirkt quasi ein 'Reparaturmechanismus', für den der englische Sprachforscher Paul Grice den Begriff der Implikatur prägte. Mit seiner Theorie der Implikaturen, in der Grice ein grundlegendes Regelwerk und Bedingungen für erfolgreiche und 'effiziente' Kommunikation formuliert hat, leistete er einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau der Pragmatik als wissenschaftlichem Bestandteil der Linguistik.
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