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E-Book

Vom Social Trading zum Social Investing

Alles, was Sie über Plattformen, Strategien, Rendite und Risiko wissen müssen

AutorAlexander Mantel, Ingbert Maier
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783960922230
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Social Trading - die Social-Media-Variante der Geldanlage - ist dabei, sich zum Social Investing weiterzuentwickeln. Dabei rücken mittel- und langfristig orientierte Strategien in den Vordergrund und die Plattformen werden mehr und mehr eine ernst zu nehmende Alternative zu herkömmlichen Anlageformen - nicht zuletzt durch die Chance auf höhere Renditen. Plattformen wie ayondo oder wikifolio haben mittlerweile ein Handelsvolumen von mehreren Hunderttausend und ein Handelsvolumen von mehreren Milliarden Euro. Die Autoren geben einen Überblick über die wichtigsten Anbieter und zeigen, wie jeder Anleger Social Investing in die persönliche Anlagestrategie integrieren kann. Alexander Mantel ist selbstständiger Trader, freier Autor und berät bei der Entwicklung neuer Produkte und Handelsplattformen. Seine Expertise stellt er nicht nur Banken und Brokern zur Verfügung, sondern auch Anlegern im Rahmen von Coachings. Mit seinen Webinaren für ayondo verantwortet er einen maßgeblichen Teil des Ausbildungsangebots des Social-Trading-Anbieters. Ingbert Maier ist mit selbst entwickelten, professionellen Handelssystemen seit vielen Jahren als Top-Trader bei der Social-Trading-Plattform ayondo aktiv. Er kennt die Branche als Trader und als Follower, hat als Analyst plattformübergreifend umfangreiche Studien zu diesem Thema erstellt und weiß aus seiner langjährigen Praxis, worauf es bei einem Investment im Bereich Social Trading ankommt.

Der gelernte Kaufmann und ausgebildete Charttechniker Ingbert Maier handelt seit über 30 Jahren an der Börse auf eigene Rechnung Aktien und Derivate. Zudem ist er mit selbst entwickelten, professionellen Handelssystemen seit vielen Jahren als Top Trader bei der Social Trading-Plattform ayondo aktiv. Er kennt die Branche als Trader und als Follower, hat als Analyst plattformübergreifend umfangreiche Studien zu diesem Thema erstellt und weiß aus seiner langjährigen Praxis, worauf es bei einem Investment im Bereich Social Trading ankommt. Alexander Mantel hat in Bochum, Köln und Hamburg Jura mit Schwerpunkt Bank- und Kapitalmarktrecht studiert. Neben seiner Tätigkeit als selbstständiger Trader und freier Autor berät er bei der Entwicklung neuer Produkte und Handelsplattformen. Seine Expertise stellt er nicht nur Banken und Brokern zur Verfügung sondern auch Anlegern im Rahmen von Coachings. Seit mehr als zwei Jahren produziert er für ayondo die Webinar-Reihe »Follower Academy« und verantwortet damit einen maßgeblichen Teil des Ausbildungsangebots des Social Trading Anbieters.

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Leseprobe

1.2 WAS IST SOCIAL INVESTING?


Wer im Internet nach den Begriffen Social Trading, Social Investment und Social Investing sucht, wird erst einmal keine Verbindung herstellen können. Die Ergebnisse, die von den Suchmaschinen ausgespuckt werden, bezeichnen Social Trading als eine gemeinschaftliche, spekulative Form der Geldanlage. Unter Social Investment wird dagegen meist eine Investition in ein soziales Projekt, in ein Unternehmen mit sozialem Hintergrund oder in eine Spendenorganisation verstanden. Doch seit es Social Trading gibt, bekommt der Begriff »Social Investment« nun eine zusätzliche Bedeutung hinsichtlich Geldanlage. Da hierbei aber allgemein ein Engagement in Form von Geld oder Dienstleistungen in einem sozialen Projekt angenommen wird, hat sich inzwischen der Begriff »Social Investing« für die gemeinschaftliche Kapitalanlage etabliert.

Im vorigen Kapitel wurde ausgeführt, worum es beim Social Trading grundsätzlich geht. Wer sich näher mit dem Thema befasst, stellt schnell fest, dass es sich hierbei um eine sehr vielseitige Form der Geldanlage handelt, die sich vom herkömmlichen Anlagegeschäft der Banken deutlich unterscheidet, da je nach Plattformanbieter viel persönlicher Spielraum bei der Anlageentscheidung verfügbar bleibt. Die grundsätzliche Idee ist dabei immer dieselbe:

  • Trader haben die Möglichkeit, ihre Strategie als Signalgeber zu veröffentlichen und über eine Umsatz- oder Erfolgsbeteiligung damit zusätzlich Geld zu verdienen, sobald Anleger in ihr Tradingprofil investieren. Zudem bietet Social Trading und damit auch Social Investing aufgrund der formal niedrigen Zugangsvoraussetzungen neben professionellen Akteuren auch ambitionierten privaten Tradern die Möglichkeit, sich durch Zusatzeinnahmen ein zusätzliches finanzielles Standbein aufzubauen.
  • Die Follower können wiederum vom Erfolg der Signalgeber lernen, Ideen für eigene Anlageentscheidungen übernehmen oder gleich direkt an der Performance des jeweiligen Tradingprofils partizipieren.

Social Trading und Social Investing unterscheiden sich dabei vorrangig im zeitlichen Anlagehorizont, im Anlagestil und insbesondere hinsichtlich der Risikoerwartung. Auch die Handelsaktivität spielt bei der Bewertung eine Rolle. Beim Trading wird eher von einer größeren Aktivität im Depot ausgegangen, die Haltedauer der Positionen liegt demnach mehr im kurz- bis mittelfristigen Bereich, beim Social Investing werden die Positionen dagegen meist mittel- bis langfristig gehalten. Die Grenzen sind dabei allerdings fließend, denn je nach Betrachtungsweise kann zum Beispiel langfristig für den einen ein paar Wochen oder Monate bedeuten, der andere rechnet langfristig nur in Jahren. Zudem kommt es darauf an, ob der zeitliche Rahmen aus Sicht des Followers oder aus dem Blickwinkel des Traders betrachtet wird. So kann auch eine Strategie, die für den Trader eine kurzfristige Ausrichtung darstellt, weil die Positionen nur relativ kurz gehalten werden, aus Sicht des Followers trotzdem Social Investing zugeordnet werden, wenn ein Trader damit langfristig einen kontinuierlichen Wertzuwachs im Depot erzielt. Was den Anlagehorizont des Followers angeht, ist die Abgrenzung der Begriffe jedoch relativ eindeutig. Social Trading bedeutet hier eher eine kurz- bis mittelfristig ausgerichtete Geldanlage, Social Investing dient dem langfristigen Vermögensaufbau bei möglichst kontinuierlicher Wertsteigerung mit moderatem Risiko.

Auch die Einstufung in Bezug auf das Risiko charakterisiert den Begriff Investing und grenzt ihn zum Trading-Gedanken ab. Die Risikobereitschaft des Followers ist in der Regel beim Social Investing geringer als beim Trading. Um das Risiko zu minimieren, wird der langfristig orientierte Investor zudem seinen Etat möglichst breit verteilen, also stark diversifizieren. Die Streuung betrifft dabei nicht nur die grundsätzliche Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, sondern auch innerhalb der Anlageklasse Social Investing auf unterschiedliche Tradingprofile. Dabei gelten folgende Grundsätze:

  • Die Traderprofile sollen auf Kontinuität ausgerichtet sein.
  • Die Strategie wird konsequent umgesetzt.
  • Die Risikobegrenzung hat eine sehr hohe Priorität.

Dies alles sind Kennzeichen, die so auch bei einem Investmentfonds erwartet werden. Social Investing und die Geldanlage in einen Fonds können aber nur bedingt miteinander verglichen werden. Einer der größten Unterschiede besteht darin, dass die Aktivitäten eines Fondsmanagers eng von der Fondsgesellschaft überwacht werden, was beim Social Investing so nicht der Fall ist. Hier ist der Follower mehr selbst gefordert, denn die Betreiber der Plattformen legen nur die grundsätzlichen Rahmenbedingen unter Einhaltung der Regularien der Aufsichtsbehörden fest. Dies hat auf die Ausführungsqualität der einzelnen Traderprofile nur bedingt eine Auswirkung, denn die Trader haben trotzdem sehr viele individuelle Möglichkeiten bei der Umsetzung ihrer Strategie und müssen bei Abweichungen keinem Kontrollorgan Rechenschaft ablegen. Eine gewisse Einschränkung gibt es diesbezüglich lediglich bei wikifolio.com, wo ein Trader, bevor sein Zertifikat investierbar wird, das zu handelnde Anlageuniversum festlegen muss, also ob er zum Beispiel auch mit gehebelten Instrumenten agieren will. Ansonsten sind Trader beim Social Investing nur den in der Strategiebeschreibung selbst gemachten Angaben verpflichtet.

Bei einem Engagement im Bereich Social Investing muss, wie bei Fonds und ETFs auch, bedacht werden, dass es sich hierbei um eine spekulative Form der Geldanlage handelt. Anleger erwarten deshalb, dass sich damit ihr Kapital schneller vermehrt als bei einer festverzinslichen Anlage. Tritt das nicht ein oder kommt es sogar zu Verlusten, ist der Frust oft ziemlich groß. Aus Sicht des Anlegers wird die Schuld dann beim Signalgeber, beim Fondsmanagement oder ganz pauschal bei der Investmentgesellschaft oder dem Plattformanbieter gesucht, ohne zu hinterfragen, ob die eigene Anlageentscheidung wirklich ausreichend fundiert war und der Zeitrahmen ausreichend groß gesteckt wurde. Gerade die zeitliche Komponente spielt jedoch bei der Entscheidung für Social Investing eine wichtige Rolle. Ein defensiv ausgelegtes Traderprofil entwickelt sich, ähnlich einem Fonds, oft im Rahmen des Gesamtmarktes. Beim Social Investing ist die Erwartungshaltung der Anleger aber in Bezug auf die Glättung der Performancekurve größer, da ein Trader wesentlich flexibler agieren kann als ein Fonds, der exakte Vorgaben und deshalb weniger Spielraum hat. Die Flexibilität ist jedoch noch lange keine Garantie dafür, dass der Marktdurchschnitt geschlagen wird. Gerade aufgrund der größeren Flexibilität können auch größere Verluste eintreten. Hier kommt es entscheidend auf das Können und die Erfahrung des Signalgebers an, was sich oftmals aus der Performancekurve im Vergleich zu einer Benchmark wie einem Aktienindex erkennen lässt. Hat ein Trader in der Vergangenheit in schwierigen Börsenzeiten regelmäßig stabiler abgeschnitten als der Markt, kann er eher Social Investing zugeordnet werden. Die zurückliegende Entwicklung der Performance, nicht zu verwechseln mit der erzielten Höhe der Performance, kann also einen Hinweis darauf geben, wie sich ein Tradingprofil in der Zukunft entwickeln könnte und als Entscheidungsgrundlage dienen. Hier muss aber in jedem Fall der Konjunktiv verwendet werden, denn auch beim Social Investing können Ergebnisse aus der Vergangenheit nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden. Es kann immer nur auf eine wahrscheinliche Entwicklung gesetzt werden, eine Garantie gibt es auch hier nicht.

Bei Anlegern, die im Rahmen von Social Trading und Social Investing Geld anlegen, ist für die Vorgänge an den Finanzmärkten und die Aktivitäten der Signalgeber ein deutlich größeres Interesse zu beobachten als beim klassischen Fondsanleger. Dabei gilt, je mehr ein Follower beim Social Trading auf eine höhere Performance in kürzerer Zeit hofft, je mehr wird er sich auch mit seinen Signalgebern beschäftigen. Auch die Flexibilität und die Möglichkeit, im eigenen Followerdepot die Risikofaktoren für einzelne Tradingprofile individuell anpassen zu können oder nur bestimmten Aktivitäten eines Signalgebers zu folgen, wie dies zum Beispiel bei ayondo gegeben ist, kann ein Argument sein, sich für diese Anlageform zu entscheiden. Ein anderes Argument kann auch die Möglichkeit sein, nicht nur Ländern, Branchen oder Assetklassen, sondern auch gezielt einer interessanten Handelsstrategie zu folgen. Ein Anleger in diesem Segment ist grundsätzlich stärker an einer Individualisierung seiner Investments interessiert. Es ist aber auch zu beobachten, dass ein Follower, der im Hinblick auf Social Investing sein Geld längerfristig anlegt, diesbezüglich weniger aktiv ist als ein Follower, der eher eine kurzfristige Gewinnmaximierung im Rahmen von Social Trading anstrebt.

In jedem Fall wird diese Anlageform dem Bedürfnis gerade derjenigen Anleger gerecht, die wissen wollen, warum sich eine Investition in die eine oder andere Richtung bewegt. Social Trading und Social Investing sprechen somit eine Zielgruppe an, der die Anlage in einem Fonds zu passiv ist, die...

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