Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Berufserziehung, Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 2,0, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg, 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser Arbeit wollten wir Veränderungen in der Arbeitswelt aufzeigen, die seit dem Ende des Taylorismus stattgefunden haben und zum derzeitigen Stand der Bedingungen und Anforderungen an den Arbeitnehmer geführt haben. Weiterhin sollen im Hauptteil der Arbeit die Auswirkungen und Herausforderungen der Veränderungen auf das duale Ausbildungssystem eruiert werden. Dazu orientiert sich die Arbeit an den folgenden Leitfragen:
1. Welche Veränderungen haben sich auf dem Arbeitsmarkt vollzogen?
2. Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf das System der dualen Berufsausbildung?
3. Welchen Herausforderungen sieht sich das duale System gegenüber und welcher Reformbedarf lässt sich daraus ableiten?
Während in den Glanzzeiten des Taylorismus noch eine strikte Trennung von Hand- und Kopfarbeit bestand und Produktionsprozesse in kleine Ablaufeinheiten zerlegt wurden, die dann von einzelnen Arbeitern zu bewältigen waren, geht die Tendenz immer mehr zu einer ganzheitlichen Arbeitsbewältigung, in der der Arbeiter in einen kompletten Prozess eingebunden wird. So führte Volvo Anfang der 70er Jahre als erstes die Inselproduktionen mit teilautonomen Arbeitsgruppen ein. Die Arbeiter erstellten in Teams komplette (Teil-)Produkte bzw. bekamen die Verantwortlichkeit für Dienstleistung übertragen (Volvoismus).1 Damit beginnend ergaben sich gänzlich neue Anforderungen an die Mitarbeiter, besonders im sozialen Bereich, aber auch im persönlichen und fachlichen Bereich. Diese Veränderung von Wissen und Fertigkeiten, vor allem im fachlichen Bereich, entbrannte die Diskussion vom lebenslangem Lernen und der Notwendigkeit nach unveränderlichen bzw. länger überdauernden Fähigkeiten oder Kenntnissen. Dieter Mertens, Arbeitsmarktforscher und früherer Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, lies sich im Rahmen seiner Flexibilitätsforschung in den 70er Jahren auf die Frage nach überdauernden Fähigkeiten ein. Als Ausgangspunkt charakterisiert Mertens die moderne Gesellschaft durch
· 'einen hohen technischen und wirtschaftlichen Entwicklungsstand,
· Dynamik,
· Rationalität,
· Humanität,
· Kreativität,
· Flexibilität und
· Multi-Optionalität der Selbstverwirklichung.'2
1 Vgl. Schulte-Zurhausen, Manfred (2002) Seite 178
2 Mertens, D. (1974), Seite 36
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