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Wechselrahmen

Medienhistorische Fallstudien zum Romananfang des 13. Jahrhunderts

AutorAmelie Bendheim
VerlagUniversitätsverlag WINTER
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl469 Seiten
ISBN9783825376307
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis82,00 EUR
Die vorliegende Studie unternimmt eine medien- und sozialhistorische Neubeschreibung des Erzählanfangs mittelhochdeutscher Romane, den die Forschung aufgrund seiner scheinbaren Konventionalität bislang oft vernachlässigt hat. Im Kontext der semi-oralen Rezeptions- und Performanzsituation des Mittelalters werden Varianzen in der Überlieferung des Texteingangs nicht als Verderbnis betrachtet, sondern ihnen wird eine kommunikative Funktion zugeschrieben. Anhand detaillierter Einzelanalysen dreier Romane aus dem 13. Jahrhundert ('Flore und Blanscheflur', 'Wigalois', 'Wigamur') wird die erzähltechnische und rezeptionslenkende Funktion des variablen Anfangsrahmens untersucht, die Rückschlüsse auf die (epochenspezifische) Wahrnehmung von Welt erlaubt. Mit dem textanalytischen Modell des 'Wechselrahmens' und der detaillierten Betrachtung paratextueller Elemente eröffnet die Studie neue Perspektiven auf den Erzählanfang als integralen Bestandteil des mittelalterlichen Romans.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Titel4
Impressum5
Inhalt6
Vorwort????????????????????????????12
Einleitung: Wohnt jedem Anfang denn ein Zauber inne?14
I. Textanfang und Rahmen – Theoretische Voraussetzungen, methodische Ansätze32
1. Erzählrahmen32
1.1 Der Anfang als Teil des Rahmens – Ein bekleideter Text32
1.2 Erzählen im Rahmen – Eine funktionale Bestimmung35
2. Der Anfang in theoretischer Perspektive – Wie kommt der Text in den Kopf des Rezipienten?41
2.1 Rezeptionsästhetik – Input, Interaktion, Imagination43
2.2 Phänomenologische Bildtheorie55
3. Das Input-Imagination-Modell als Lektüreschlüssel74
3.1 Anwendung des Modells – Untersuchungsgegenstand und textfunktionale Werkzeuge75
3.2 Paratextualität – Paratextuelle Elemente77
3.3 Prologtheorie – Rhetorische Versatzstücke zur Konstruktion des Anfangsrahmens – Von der Bedeutung des Prologs im mittelalterlichen Roman85
3.4 Prolog und Rhetorik in der Kontroverse – Zum Status des Prologs für das mittelalterliche Werk92
3.5 Narratologische Plotforschung – Der Erzählfaden als Aufbau innerer Handlungsketten102
4. Resümee und Vorbedingungen der Textanalyse105
II. Konrad Flecks ‚Flore und Blanscheflur‘110
1. Erzählen mit Mehrfachrahmung110
1.1 Der erste Prolog, ein rhetorisch-didaktischer Anfang113
1.2 Paratextuelles Element ›Binnengeschichte‹ – Der Traum von der idealen Erzählsituation117
1.3 Prolog zwei und drei – Gesprochene Varianten, gekürzte Sonderformen123
1.4 Resümiert – der Anfangsrahmen als Einheit?125
2. Die Vorgeschichte als Verbindungsraum zur erzählten Welt – Die pränatale Identität der Helden127
2.1 Flores Vorgeschichte – Ein heidnisches Herrscherpaar vor christlicher Folie128
2.1.1 Im Fokus: Fenix, Heidenkönig130
2.1.2 Parallele im ‚Parzival‘ – Positives Heidenbild in der Vorgeschichte140
2.1.3 Resümiert – das veränderte Heidenbild und seine Funktion im Erzählgefüge143
2.2 Blanscheflurs Vorgeschichte – Von defizitären Ehepartnern und einer ›falschen‹ Heldenmutter146
2.2.1 Blick über den Romanrand – Mesalliancen des Helden in der mittelhochdeutschen Literatur147
2.2.2 Literarische Konstruktion und soziale Wirklichkeit152
2.2.3 Resümiert – ‚gendertrouble‘ im ‚Flore‘ und Frauen, die aus Erzählungen verschwinden156
3. Vom Objekt anderer Figuren zum Subjekt des eigenen Handelns – Identitätskonstruktion des Helden und Idealitätskonzept im Anfang des ‚Flore‘-Romans162
3.1 Passive Minneeinheit164
3.2 Von der Unmöglichkeit absoluter Minne und – einem Helden ›in der Revolte‹165
3.3 Minne im Baumgarten »Nicht jeder locus amoenus ist ein Paradies«170
3.4 Resümiert – der Romananfang als Modellkollision – Konfligierende Identitätsvorstellungen in festem Rahmen176
4. Eine lebensweltliche, unheile Welt als Rahmen182
4.1 Textrahmenmodell – Historische Versatzstücke als paratextuelle Elemente189
5. Kapitelabschluss - Gegensätzliches und Neuartiges im zerdehnten Raum190
III. Wirnts von Grafenberg ‚Wigalois‘194
Vorspann und Hypothese einer semantischen Rahmung????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????194
1. Der Prolog um das sprechende Buch »Nur ein gelungener Einfall« oder mehr?197
1.1 Das sprechende Buch als paratextuelles Element197
1.2 Konstruktion einer zentrierten Erzählwelt215
1.3 Resümiert – der Prologdichter als »Sekundärmensch«?219
2. Welten, die im Anfang aufgehen - Rezipientenkonditionierung und Rahmengestaltung außerhalb des klassischen Paratextes221
2.1 Schauplätze der Vorgeschichte - Artushof und Feenwelt223
2.2 Dekonstruktion der arthurischen Coutume231
2.3 Potenzierung des Unbekannten - Von fremden Rittern und wunderbaren Gürteln236
2.4 Unheile Welten, verschlossene Reiche251
2.5 Zwischenfazit – der Gürtel als paratextuelles Element mit Mehrfachsignifikanz256
2.6 Räumliche Textklammern und Anfangswelten als Sinnrahmen260
3. Aufnahme des Erzählfadens und Ausweis des Heldenmodells267
3.1 Vorgeschichtliche Zustände - Wigalois im Objektstatus267
3.2 Interaktion im Rahmen der Unmöglichkeit - Wigalois und der Tugendstein274
3.3 Subjektivierung des Helden - Selektion durch Separation282
3.4 Der Tugendstein als erzähltechnisches Klammerelement287
3.5 Aventiurebeispiele – Ruel, Karrioz und Roaz - Wigalois unter göttlichem Schirm291
3.6 Resümiert – Erzählen im transzendentalen Sinnrahmen298
4. Sinnrahmen im Kontrast - Wirntscher Bildrahmen ‚versus‘ fleckscher Strukturrahmen298
4.1 Im ›Spot‹ der Kamera - Filmisches (Kasten-)Verfahren in der Fischerepisode302
4.2 Von sehenden Rezipienten und wunderbaren Gegenständen305
4.3 Ein Zwischenergebnis – hier ‚(en)wirt‘ mit ‚rede (niht) getân‘307
IV. Der anonym überlieferte ‚Wigamur‘316
Einführende Überlegungen – ein Textrahmen ohne Prolog????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????316
1. Wie der Held stufenweise in die Handlung geschoben wird - Objekt-Subjektverschiebung als Anfangsmarkierung319
1.1 Parallele zum ‚Parzival‘ - Zwei tumbe Helden und ihr Wirken im Anfang der Geschichte326
1.2 Schritte hin zum Subjekt - Der Held ›lässt die Hüllen fallen‹332
1.3 Aptor und ein Bad in Vorbildlichkeit - Der Tugendstein als Schwellenritus334
1.4 Resümiert – ein fertiger Held mit Manko336
2. Vorgeschichtliche Welten als Sinnrahmen - Vom Aufbau eines Weltbildes339
2.1 Die Unterwasserwelt als vorgeschichtlicher Erzählraum339
2.2 Böse Meerfrauen und die Problematik weiblicher Genealogie343
2.3 Destruktive Welten347
2.3.1 Die Anderwelt als Spiegel der Diesseitswelt347
2.3.2 Anderwelt, die Erste Plädoyer gegen eine soziale Utopie354
2.3.3 Anderwelt, die Zweite Parkstation Zwergenwelt356
2.4 Resümiert – negatives Weltenspektrum und eingeschränkte Utopie361
3. Sît ir ritter oder kneht? Wasserwelt und Vaterkampf als rahmende Elemente363
3.1 Offene Leerstellen und ein Ritter, der seine Existenz problematisiert371
3.2 Zwischenfazit - Modelle der Rahmenkonditionierung im Vergleich377
4. Anschlussaventiuren und Rahmung - Der Held als ‚künic‘379
4.1 Der ›zweite‹ Schluss als positiver Kontrastrahmen383
5. Kapitelabschluss – der Rahmen formt den Heldenkörper ›The two bodies of Wigamur‹389
V. ‚Diz Ist Ein Erste Begin.‘ Elemente und Funktionen der Erzählrahmung im 13. Jahrhundert392
1. Die semantische Rahmung – eine bedeutungshaltige Hülle393
1.1 Paratextuelle Elemente und Erzählfäden als Analysewerkzeug393
1.2 Neue Ansätze für die Untersuchung vormodernen Erzählens398
1.3 Inhaltlich-thematischer Bezug zwischen semantischer Rahmung und Haupterzählung399
2. Der Wechselrahmen – ein unfestes Gebilde403
3. Weitergedacht - Konditionierendes Potenzial und Ablösbarkeit von Nicht-Rahmenelementen410
4. Anknüpfung des Erzählfadens und Aufhängung der Erzählung413
5. Der große Rahmen - Mythenanaloges Erzählen als Einbettung der Geschichte419
6. Fazit – wohnt jedem Anfang ein Zauber inne422
Anhang432
1. Abkürzungsverzeichnis432
2. Abbildungsverzeichnis433
3. Quellen- und Literaturverzeichnis433
1. Quellen433
2. Theorie und Forschungsliteratur437
Backcover471

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