Sie sind hier
E-Book

Wissenstransfer im Auslandsentsendungsprozess

Eine empirische Analyse der Rolle des Expatriates als Wissenstransfer-Agent

AutorCarolin Eckert
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl244 Seiten
ISBN9783834985507
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Der Wissenstransfer über Ländergrenzen hinweg ist für internationale Unternehmen entscheidend. Carolin K. Eckert analysiert die Rolle des Auslandsentsandten als Wissenstransfer-Agent und die damit verbundenen Wissensströme zwischen den Unternehmenseinheiten.

Dr. Carolin K. Eckert ist Mitarbeiterin der Personalabteilung des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), New York. Sie promovierte bei Prof. Dr. Karl-Friedrich Ackermann an der Universität Stuttgart.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
2 Theoretische und konzeptionelle Grundlagen (S. 15-16)

2.1 Auslandsentsendung


Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen gewinnen, nicht zuletzt aufgrund der erweiterten Europäischen Union, zunehmend an Bedeutung.66 Der Anteil der Auslandsumsätze der deutschen Industrie stieg von 28,3% im Jahre 1995 auf 40,5% im Jahre 2005.67 Im gleichen Zeitraum stiegen die Direktinvestitionen der deutschen Wirtschaft im Ausland von 233 auf 801 Milliarden US-Dollar.68 Solche Auslandsinvestitionen erfolgen aus mehreren Gründen, zum einen um neue Märkte zu erschließen, zum anderen um bestehende Märkte zu sichern, aber auch um die Vorteile niedriger Arbeitskosten und geringerer Steuerbelastung zu nutzen.

Diese Auslandsinvestitionen, die somit auch eine zunehmende Internationalisierung der Unternehmen bedeuten, bedingen in der Folge meist auch Auslandsentsendungen von Mitarbeitern. 70 Nach einer Schätzung von Kühlmann sind derzeit ca. 60.000 Mitarbeiter für deutsche Großunternehmen im Ausland tätig.71 Zunächst wird im vorliegenden Kapitel kurz die Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit erörtert, um ein Fundament für die Ausarbeitung des Begriffs Auslandsentsendung zu schaffen. Als konzeptioneller Rahmen zur Verortung der Auslandsentsendung im Kontext der Internationalisierung wird der Ansatz von Perlmutter und Heenan verwendet. Darauf aufbauend wird der Prozess der Auslandsentsendung anhand seiner wichtigsten Phasen eingeführt. Ziel dieses Abschnitts ist es, ein Verständnis des Begriffs Auslandsentsendung zu erarbeiten, welches sowohl die Perspektiven der zu entsendenden Mitarbeiter als auch die des Unternehmens integriert.

2.1.1 Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit

Bereits in den 1960er Jahren wurden Versuche unternommen, Typologien für die Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit zu entwerfen. Dabei lassen sich die Unterscheidung von Sieber sowie Robinson in Leistungs- und Strukturmerkmale sowie die Klassifizierung anhand von Verhaltensmerkmalen nach Perlmutter unterscheiden.72 Bis heute hat sich letzterer in der Forschergemeinde weitestgehend etabliert. Der US-amerikanische Organisationsforscher Perlmutter hat drei prototypische Internationalisierungsstrategien vorgestellt, die verschiedene Lösungen im Spannungsverhältnis zwischen globaler Integration und lokaler Anpassung anbieten.

Diese wurden später unter Mitwirkung von Heenan auf vier idealtypische unternehmensstrategische Orientierungen erweitert, die mittlerweile auch als personalpolitische Handlungsmuster internationaler Organisationen aufgefasst werden:74 Ethnozentrische Orientierung Polyzentrische Orientierung Regiozentrische Orientierung Geozentrische Orientierung Bei der Auswahl einer der genannten Alternativen spielen die Grundhaltung der Unternehmensleitung zur Forderung nach einer globalen Standardisierung einerseits und die Assimilation an die lokalen Verhältnisse andererseits eine zentrale Rolle.75
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis9
Abbildungsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis14
Zusammenfassung15
Summary17
1 Einleitung19
1.1 Ausgangssituation und Problemidentifikation19
1.2 Resultierende Zielsetzung20
1.3 Wissenschaftstheoretische Einordnung23
1.4 Auswahl der Forschungsmethodik26
1.5 Vorgehensweise im Rahmen der Arbeit29
2 Theoretische und konzeptionelle Grundlagen33
2.1 Auslandsentsendung33
2.1.1 Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit33
2.1.2 Begriffsabgrenzung und Definitionen37
2.1.3 Rahmenbedingungen der Auslandsentsendung40
2.1.3.1 Entsendungsarten40
2.1.3.2 Phasen des Entsendungsprozesses41
2.1.3.3 Abbruch der Auslandsentsendung52
2.1.3.4 Erfolgsfaktoren einer Auslandsentsendung54
2.1.4 Ziele, die Unternehmen mit Auslandsentsendungen verfolgen56
2.1.5 Bedeutung der Auslandsentsendung für Mitarbeiter58
2.2 Grundlagen des Wissenstransfers60
2.2.1 Begriffsabgrenzung und Definitionen60
2.2.1.1 Wissen61
2.2.1.2 Wissen als nachhaltiger Wettbewerbsvorteil62
2.2.1.3 Wissensarten63
2.2.1.4 Wissenstransfer67
2.2.2 Das Verständnis von Wissenstransfer im Rahmen der Arbeit75
2.2.3 Einflussfaktoren des Wissenstransfers77
2.2.4 Wissenstransfer im Kontext der Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit89
2.3 Der Expatriate als Wissenstransfer-Agent im Auslandsentsendungsprozess91
2.4 Grundverständnis des Wissenstransfers im Auslandsentsendungsprozess94
2.4.1 Phase 1: Vorbereitung96
2.4.2 Phase 2: Entsendung96
2.4.3 Phase 3: Rückkehr97
3 Modellbildung99
3.1 Ableitung der Modellvariablen99
3.2 Erarbeitung der Modelle sowie Ableitung der Modellhypothesen108
3.2.1 Modell Wissenstransfer vom Expatriate zum Stammhaus während der Entsendung108
3.2.2 Modell Wissenstransfer von der Auslandseinheit zum Expatriate während der Entsendung112
3.2.3 Modell Wissenstransfer vom Expatriate zur Auslandseinheit während der Entsendung115
3.2.4 Modell Wissenstransfer vom Expatriate zum Stammhaus nach der Rückkehr118
3.2.5 Modell Wissenstransfer vom Expatriate zur Auslandseinheit nach der Rückkehr121
4 Forschungsdesign125
4.1 Datenerhebung125
4.1.1 Interviews als Datenerhebungsmethode125
4.1.2 Gütekriterien der Datenerhebung127
4.2 Forschungsprogramm130
4.2.1 Pretest131
4.2.2 Auswahl der Erhebungsstichprobe132
4.2.3 Aufbau des Fragebogens und Durchführung der Untersuchung133
4.3 Zwischenfazit136
5 Empirische Analyse des Wissenstransfers während des Auslandsentsendungsprozesses137
5.1 Deskriptive Analyse138
5.1.1 Rahmendaten der Expatriates und der Entsendungen138
5.1.2 Deskriptive Analyse der Vorbereitung140
5.1.3 Deskriptive Analyse der Entsendung143
5.1.4 Deskriptive Analyse der Rückkehr150
5.2 Quantitative Analyse152
5.2.1 Einführung der Korrelationsund Regressionsanalyse 5.2.1.1 Die Korrelationsanalyse152
5.2.1.1 Die Korrelationsanalyse152
5.2.1.2 Die Regressionsanalyse152
5.2.1.3 Evaluation der quantitativen Ergebnisse153
5.2.2 Ergebnisse der quantitativen Prüfung der Hypothesen155
5.2.2.1 Analyse des Modells Wissenstransfer vom Expatriate zum Stammhaus während der Entsendung156
5.2.2.2 Analyse des Modells Wissenstransfer von der Auslandseinheit zum Expatriate während der Entsendung159
5.2.2.3 Analyse des Modells Wissenstransfer vom Expatriate zur Auslandseinheit während der Entsendung162
5.2.2.4 Analyse des Modells Wissenstransfer vom Expatriate zum Stammhaus nach der Rückkehr165
5.2.2.5 Analyse des Modells Wissenstransfer vom Expatriate zur Auslandseinheit nach der Rückkehr169
5.3 Qualitative Analyse172
5.3.1 Einführung der Inhaltsanalyse174
5.3.2 Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse181
5.3.2.1 Offenheit und Lernwille des Wissensempfängers181
5.3.2.2 Motivation des Wissenssenders183
5.3.2.3 Treue und Verbundenheit183
5.3.2.4 Interaktion184
5.3.2.5 Beziehung186
5.3.2.6 Unternehmenskultur187
5.3.2.7 Kulturelle Distanz189
5.3.2.8 Machtaspekte190
5.3.2.9 Anreizsysteme191
5.4 Kombination der quantitativen und qualitativen Ergebnisse193
6 Empfehlungen zur Gestaltung des Wissenstransfers im Auslandsentsendungsprozess197
6.1 Gestaltungsempfehlungen der Einflussfaktoren197
6.2 Gestaltungsmöglichkeiten des Personalmanagements210
6.2.1 Personalwirtschaftliche Aufgaben des Vorgesetzten210
6.2.2 Aufgaben des Personalmanagements212
7 Schlussbetrachtung217
7.1 Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse217
7.2 Limitation der Untersuchung und zukünftiger Forschungsbedarf224
Anhang A: Weitere statistische Ergebnisse227
Anhang B: Fragebogen der Untersuchung231
Anhang C: Kodierleitfaden241
Literaturverzeichnis243

Weitere E-Books zum Thema: Personal - Personalmanagement

Teams effizient führen

E-Book Teams effizient führen
Format: PDF

Erfolgreich durch Teamwork Nichts ist mehr so wie früher, und nichts wird mehr so sein. Diese Erkenntnis verspüren heute fast alle Unternehmen, die im Zuge der schlanken Organisation,…

Teams effizient führen

E-Book Teams effizient führen
Format: PDF

Erfolgreich durch Teamwork Nichts ist mehr so wie früher, und nichts wird mehr so sein. Diese Erkenntnis verspüren heute fast alle Unternehmen, die im Zuge der schlanken Organisation,…

Weitere Zeitschriften

caritas

caritas

mitteilungen für die Erzdiözese FreiburgUm Kindern aus armen Familien gute Perspektiven für eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen, muss die Kinderarmut in Deutschland nachhaltig ...

crescendo

crescendo

Die Zeitschrift für Blas- und Spielleutemusik in NRW - Informationen aus dem Volksmusikerbund NRW - Berichte aus 23 Kreisverbänden mit über 1000 Blasorchestern, Spielmanns- und Fanfarenzügen - ...

küche + raum

küche + raum

Internationale Fachzeitschrift für Küchenforschung und Küchenplanung. Mit Fachinformationen für Küchenfachhändler, -spezialisten und -planer in Küchenstudios, Möbelfachgeschäften und den ...

Gastronomie Report

Gastronomie Report

News & Infos für die Gastronomie: Tipps, Trends und Ideen, Produkte aus aller Welt, Innovative Konzepte, Küchentechnik der Zukunft, Service mit Zusatznutzen und vieles mehr. Frech, offensiv, ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...