A
Wörter, die in der betonten Silbe einen Vokal a aufweisen, der auf den Diphtong ei oder au zurückgeht, werden in den meisten Liedtexten (und auch hier) mit aa geschrieben.
aa [eigtl.: auch]: wirklich, allen Ernstes, ganz bestimmt: der is aa a Depp (er ist wirklich ein dummer Mensch); „Trio Lepschi“ in „Deholiolleo“: „Da Heagott hod an Feebl fia die Wiena (…) / nua maunxmal kummt da Tod und tuad eahm pflanzen, / ea sogt: A bisserl vahetschln tuast es scho / aa, waun s an Woiza tanzen, wear i s trotzdem alle schtanzen, jo die Wiena hol i eh aa olle o“ ( = hole ich ohnehin und ganz bestimmt ab; vgl. ähnl. Wortspiel unter: anstellen).
Aach|katzl|schwaaf, der; -s, -: Schweif des Eichhörnchens (die mundartl. Form wird oft dazu verwendet, um die Sprechgewandtheit und Auffassungsgabe von Touristen zu testen; siehe auch: anstellen, Besteck, dauni, derdürren, Zwirnknäuerl).
Aachl|kas, der; -, kein Pl.: Smegma (von den Talgdrüsen unter der Vorhaut abgesondertes Sekret).
aans: eins, eines auf aans, zwaa: schnell l|les ans: alles gleich. „Mir is s ålles ans“: „Wea r a Göd håt, der kånn ins Theater fåhrn / und wer kaans håt, måcht si zhaus an Nårrn. / Mia r is ållas ans, mia r is ållas ans, / ob i a Göd håb oder kaans.“
Aan|ser, der; -s, -: Einser bei jemandem an dicken Aanser håm: bei jemandem besondere Gunst genießen: Georg Danzer in „Ollas Leiwand“: „Du schåffst ån und i parier / ehrlich woa, i knia fua dir / Madl, weusd so leiwaund bist, / håst an dickn Aansa bei mia …“
Aan|ser|pa|nier, die; -, kein Pl. [zu Panier = Gewand]: bestes Gewand, Sonntagskleidung.
Aan|ser|schmäh, der; -s, -(s): leicht durchschaubarer Schmäh: er kummt ma mit n Aanserschmäh.
åb- (der Vokal wird gedehnt und verdunkelt, das b wird nicht gesprochen; dient wie standardsprl. ab- als Vorsilbe bei Verben, aber zusätzliche Bedeutungen im Wienerischen): åbbeißen (= eine empfindliche Niederlage hinnehmen müssen); si was åbbeißen können (= sich ein Beispiel nehmen); si von was nix åbbeißen können (= keinen Nutzen von etwas haben); si ane åbbetteln (= eine Ohrfeige herausfordern); åbbeuteln (= abschütteln); si åbbeuteln (= etwas Unangenehmes gelassen hinnehmen); åbbiagn (= abbiegen, vermeiden, eine Gefängnisstrafe absitzen, stehlen); åbbildeln (= fotografieren); si an åbbrechen (= sich schief lachen); åbbrennt sein (= finanziell ruiniert sein); si åbbrennen lassen (= sich bräunen lassen); åbbrennt (= gebräunt); si åbbröckeln (= sich schief lachen); åbbrocken (= abpflücken, arretieren, verhaften); si åbbröseln (= sich schief lachen), si åbbürsten (= für etwas die Verantwortung übernehmen); åbbusseln (= abküssen); åbfåhren (= verschwinden, sterben); jemanden åbfahren lassen (= jemanden abweisen); åbfelbern (= abschreiben, kopieren); åbfieseln (= abnagen, Fleisch vom Knochen lösen); åbflachen (= pleitegehen); åbflåschen, åbflåschna (= ohrfeigen); åbfotzen (= ohrfeigen); si s Leben åbfressen (= den Kummer hineinfressen, sich kränken); åbgehen (= fehlen); mia geht nix åb (= ich hab alles); des gingert mia åb (= das fehlt mir gerade noch); da geht ma aner åb (= das ist ein Hochgenuss; eigtl.: ich ejakuliere); åbgfaunzt (= abgenützt, verlottert); si åbgfretten (= sich mit etwas abmühen); åbghaut sein (= listig, gerissen sein); åbgneißen (= begreifen); åbgschirren (= abhalftern; eine Frau entkleiden); åbgschleckt (= eingebildet, eitel herausgeputzt); åbgråweln, åbgråppeln (= abtasten, betatschen, abgreifen, sexuell belästigen); åbhakeln (= als erledigt kennzeichnen); ane åbhåseln (= eine Ohrfeige bekommen); si åbhaun (= sich schieflachen); åbhausen (= schlecht wirtschaften, Pleite machen); åbhäuteln (= die Haut abziehen, durch Sonnenbrand eine Hautablösung erleiden); åbhiaseln (= abmalen, abzeichnen); åbjankern (= zusperren, ein Geschäft auflösen, sterben, ejakulieren); åbkiefeln (= abnagen); åbklauben (= abpflücken); åbklezeln (= herunterlösen); åbkrageln (= den Hals umdrehen; umbringen); åbkråtzen (= sterben); åbnegern (= jemandem etwas abbetteln; jemandem auf listige oder hinterhältige Weise Geld abnehmen, pleitegehen); åblåden (= ein Geständnis ablegen); åblausen (= abluchsen); åblegen (= viel bezahlen, gestehen); åbmandeln (= fotografieren); åbmaxeln (= umbringen); åbnåsern (= dahinterkommen); åbnudeln (= stark beanspruchen, stark abnützen); si åbnudeln (= sich abmühen); åbpassen (= auflauern); åbpåschen (= weglaufen, durchgehen); åbpäulen (= weglaufen, fliehen); åbpfludern (= sterben); åbplånken (= ablehnen, abwimmeln, bei einer Frage nicht mehr mitkommen); si åbplanken (= sich auf etwas nicht einlassen, sich abschotten); si åbputzen (= sich reinwaschen, einen Verdacht von sich ablenken, etwas auf jemand anderen schieben); åbraama (= abräumen); ane åbraama (= eine Ohrfeige bekommen); åbreißen (= flüchten, das Weite suchen); der Båll is eam åbgrissen (= er hat den Ball nicht richtig getroffen); åbreißen wia r a Vierzger-Zwirn (= Hals über Kopf davonlaufen); jemanden åbsageln (= jemanden um seine berufliche Stellung bringen); jemandem wås åbschachern (= jemandem etwas günstig verkaufen); åbschasseln [zu franz. chasser = jagen] (= brüsk abweisen, fortjagen, abwimmeln); åbscherzeln (= ein Scherzl abschneiden; den Fußball am Rand treffen); åbschlecken (= durch Schlecken entfernen oder säubern; mit der Zunge schleckend über etwas entlangfahren); åbschmålzen (= in Schmalz schwenken); åbschmieren...