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Zu Eugen Dollmanns 'Dolmetscher der Diktatoren'

Über welchen Handlungsspielraum verfügte der Dolmetscher?

AutorEugenio Saponara
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl19 Seiten
ISBN9783656513681
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Interkulturelle Germanistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Während der Verdolmetschung geht der Dolmetscher1 über die Grenzen seiner Rolle hinaus und ihm ist bewusst, dass er 'es in der Hand hat, die Kommunikation in die eine oder andere Richtung zu lenken.' (Kolb 2005: 64) Stellen wir uns vor, dieser Satz wäre von einer Dozentin in einer Vorlesung zum Thema Dolmetschwissenschaft gesagt worden. Nehmen wir zudem an, sie würde ihren Studierenden damit erklären, worin die Arbeit eines Dolmetschers eigentlich besteht und dass genau dieses Überschreiten der eigenen Kompetenzen ein Ideal sei, nach dem sie streben sollten. Geht man von der allgemeinen Lehrmeinung in diesem Bereich aus, würde man in der Dozentin eine Dilettantin sehen. Dennoch erscheint eine solche Ansicht als interessante Perspektive, denn es rückt ein Thema in den Vordergrund, über das sonst wenig gesprochen wird. Die vorliegende Arbeit widmet sich jedoch nicht der Didaktik im Fach Dolmetschwissenschaft. Eine solche Betrachtung würde an dieser Stelle zu weit führen. Die folgenden Kapiteln sind vielmehr der Figur des Dolmetschers der Diktatoren gewidmet: Eugen Dollmann. Da er Italienisch und Deutsch sprach, versteht es sich von selbst, dass es um die zwei Diktatoren Adolf Hitler und Benito Mussolini geht. Ein solches Thema zu behandeln, lag nahe, da gerade Fragen wie z.B. 'was bedeutet es eigentlich, für Diktatoren zu dolmetschen?' oder 'wie durfte sich ein Dolmetscher im Beisein von Hitler und Mussolini verhalten?', 'was durfte er dolmetschen?, was nicht?' interessante Antworten zu Tage fördern könnten. Die Rolle Dollmanns als Dolmetscher der Diktatoren ist zentraler Gegenstand dieser Arbeit. Dabei wird insbesondere der Missbrauch der eigenen Funktion als Dolmetscher thematisiert, der weit über 'die Funktion des Brückenbauers und Vermittlers [zweier Sprachen und Kulturen]' (Feldweg 1996: 312) hinausgeht und dabei eigene Interessen verfolgt. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Handlungsspielraum Dollmanns. Mit der vorliegenden Untersuchung wird versucht, eine Antwort auf die Frage nach dem Umfang dieses Handlungsspielraums zu geben. Dies soll anhand von Szenen aus Eugen Dollmanns autobiographischen Buch 'Dolmetscher der Diktatoren' dargelegt werden, in denen Dollmann seine Position als Dolmetscher für eigene Zwecke missbraucht und dadurch Macht über die eigentlich mächtigeren Diktatoren ausübt.

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