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E-Book

Zugspitz? Grodaus!

Die großen Wettersteingrate und andere kleine Abenteuer

AutorStephan Rankl
Verlagepubli
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl114 Seiten
ISBN9783748510222
Altersgruppe1 – 99
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,49 EUR
Zugspitz? Grodaus! Das ist eine universell gültige bayerische Wegbeschreibung. Nicht genau genug? Wer nun wirklich auf die Zugspitze will, dem möchte dieses Büchlein ein Ratgeber sein. Die geraden Wege sind dabei schon auch beschrieben, aber manchmal sind eben doch die Umwege schöner. Im Wetterstein sind dies insbesondere die langen Gratüberschreitungen, welche dieses Gebirge bietet. Der Jubiläumsgrat, die Verbindung von der Zugspitze bis zur Alpspitze ist dabei vielen Bergsteigern ein Begriff. Da gibt es aber noch mehr, den Blassengrat, den Wettersteingrat und den Waxensteinkamm. Wer Informationen dazu sucht, musst nun nicht länger in vergriffenen Büchern wühlen oder im Internet suchen. Im Buch 'Zugspitz? Grodaus!' sind die großen Wettersteingrate und andere kleine Abenteuer beschrieben, so zum Beispiel auch die Normalwege auf die Zugspitze. Daneben gibt es einen kleinen historischen Überblick zur nicht nur technischen Erschließungsgeschichte des Berges.

Der Autor Stephan Rankl lebt in München und ist in erster Linie begeisterter Bergsteiger. Hinzu kommt die Liebe für die große weite Welt. Besonders einsame, schwer zu erreichende Gegenden haben es ihm angetan.

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Leseprobe

Gut informiert in die Berge


Wo geht's lang?


Fährt man von München Richtung Garmisch-Partenkirchen so steht es wie eine undurchdringliche Felsmauer vor einem, das Wettersteinmassiv. Die Zugspitze ist dabei mit ihren Aufbauten leicht zu erkennen. 2200 Meter erhebt sie sich über die Orte zu ihren Füßen. Wenn man die Kammlinie vom höchsten Punkt aus nun von rechts nach links verfolgt, nach Osten, so landet man bei der unverkennbaren Felspyramide der Alpspitze, dem Wahrzeichen von Garmisch-Partenkirchen, wenn man so will. Eben diese Verbindung von Zug- zur Alpspitze markiert den „Jubiläumsgrat“.
Für weitere geographische Recherchen ist es nun hilfreich, die Karte zur Hand zu nehmen. Ein Blick darauf verrät, ausgehend vom Zugspitzgipfel verlaufen mehr oder weniger in West-Ost-Richtung insgesamt drei Kämme. Wer bis jetzt noch nicht geahnt hat, um was es in diesem Buch eigentlich gehen soll, es sind genau diese Felsgrate. Zwischen diesen großen Graten sind zwei Täler eingelagert, Reintal und Höllental, welche die einfachsten Zugänge in höhere Regionen vermitteln.
Das Reintal wird südlich vom Wettersteinkamm begrenzt. Beginnend bei Mittenwald, mit der selten besuchten Unteren Wettersteinspitze, zieht der Grat mit dem Wettersteingrat bis zum Musterstein und der Meilerhütte. Im weiteren Verlauf reihen sich Gipfel wie die Dreitorspitzen, Schüsselkarspitze und schließlich der Teufelsgrat bis zum Hochwanner. Der Grat senkt sich kurz zum „Gatterl“, dem leichtesten Zugang von Ehrwald aus auf das Zugspitzplatt. Hufeisenförmig umschließt schließlich ein schroffer Grat über den Schneefernerkopf bis zur Zugspitze das Hochplateau, welches die Reste eines kleinen Gletschers, den Schneeferner, birgt. Das ist die sogenannte „Plattumrahmung“ und die Fläche darunter dementsprechend das "Platt".
Von der Zugspitze zieht schließlich wie schon beschrieben, der berühmteste aller Wettersteingrate bis zur Alpspitze, der Jubiläumsgrat, früher auch als Blassenkamm bekannt. Einen Seitenast bildet der vom Stuibensee heraufziehende Grat über den Hochblassen, der Blassengrat, welcher am Jubiläumsgrat mündet. Ob nun der Hochblassen oder die Alpspitze im Seitenkamm liegt, darüber kann man sich sicherlich wohl trefflich streiten.
Schließlich fehlt noch der Waxensteinkamm, welcher der Zugspitze vorgelagert das Höllental nach Norden abschließt. Die kurze Verbindung zwischen Waxensteinkamm und Zugspitze bildet der Riffelwandkamm.
Anhand dieser Aufzählung erkennt man schon, insgesamt mag da einiges an möglichen Gratkilometern zusammenkommen. Bei der längsten Variante, der „Wettersteinumrahmung“, von Alpspitze über Zugspitze und auf der anderen Seite zurück über den Wettersteingrat oder umgekehrt, hätte man so an die vierzig Kilometer ausgesetzte Gratkletterei zu bewältigen. Ja, das wurde schon gemacht, auch im Winter.
Die wichtigsten Ausgangspunkte finden sich an den Eingängen zu den großen Tälern. Durch die Höllentalklamm geht es eindrucksvoll in das dahinterliegende gleichnamige Tal. Man startet in Hammersbach (758 Meter), ein Ortsteil der Gemeinde Grainau, am südwestlichen Ende von Garmisch-Partenkirchen. Die Partnachklamm bildet das Eingangsportal zum Reintal. Startpunkt hierfür ist das olympische Skistation (708 Meter), gelegen in der südöstlichen Ecke von Garmisch-Partenkirchen.
Der Zugspitzgipfel ist wie schon beschrieben ringsum gut erschlossen. Die Zugspitzbahn fährt bis auf das „Platt“, der bereits genannten Hochfläche unterhalb des Zugspitzgipfels, von wo aus man die restlichen Meter bis oben noch per Seilbahn überwinden kann. Daneben gibt es die Seilbahnen vom Eibsee bei Grainau und Ehrwald aus. Schließlich bleibt noch die Alpspitzbahn auf den Osterfelderkopf (2057 Meter) zu erwähnen, eine Seilbahn, die bis auf 600 Meter unter dem Gipfel der Alpspitze heranführt.
Auch im Tal ist das öffentliche Verkehrsnetz hervorragend ausgebaut, neben der Eisenbahn verkehren zur Saison zahlreiche Busse zwischen den einzelnen Ausgangspunkten. Überschreitungen, wie hier im Buch beschrieben, lassen sich somit einigermaßen problemlos organisieren. Auch Mittenwald an der östlichen Ecke des Wettersteins gelegen, sowie Ehrwald am entgegengesetzten Ende, verfügen über eine direkte Zugverbindung mit Garmisch-Partenkirchen.

Für weitere Infos sei auf das Internet verwiesen:
www.zugspitze.de
www.eibseebus.de

Dach überm Kopf


Im Folgenden werden die wichtigsten Stützpunkte im Gebirge, welche für die vorgeschlagenen Touren in Frage kommen, sowie die Zugänge zu diesen, in alphabetischer Reihenfolge beschrieben.
Das Wetterstein ist als Ausflugsziel aufgrund seiner leichten Erreichbarkeit beliebt. Gerade an den Normalwegen zur Zugspitze herrscht bei guten Bedingungen immer viel Betrieb. Zwar möchte ich den immer mehr um sich greifenden Reservierungswahn, mit Buchung der Hüttenplätze schon ein halbes Jahr vor der Tour, eigentlich nicht unterstützen. Ich denke gerade beim Bergsteigen sollte auch noch Platz für Spontanität sein. Dennoch wird man bei nahezu allen der hier aufgeführten Hütten zumindest an schönen Wochenenden in die Röhre gucken, so man das Reservierungsspiel nicht mitspielt. Wer keinen Platz bekommt, sei getröstet, ein Gipfelbiwak im Freien ist definitiv ein unvergleichliches Erlebnis!

Höllentalangerhütte (1387 Meter)
www.hoellentalangerhuette.de
Der übliche Anstieg führt ausgehend von Hammersbach durch die Höllentalklamm in zwei Stunden zur Hütte. Es handelt sich dabei um einen beliebten, einfachen Wanderweg. Der spektakuläre Steig durch die Klamm ist dabei versichert. Alternativ bietet sich der mit einer 70 Meter langen Brücke über die Klamm nicht minder spannende „Stangensteig“ an. Dieser führt hoch über der Klamm, streckenweise recht ausgesetzt, zum oberen Ende der selbigen. Der Stangensteig beginnt etwas unterhalb der sogenannten "Eingangshütte". Diese markiert den Beginn der Klamm.
Hammersbach wird auf den Weg von Garmisch-Partenkirchen nach Ehrwald erreicht. Rund 500 Meter vor dem Ortseingang gibt es einen großen gebührenpflichtigen Parkplatz. Auch die Zugspitzbahn hat in Hammersbach eine Haltestelle. Der Weg zur Klamm, bzw. zum „Stangensteig“ und der Hütte ist sehr gut ausgeschildert.
Die Höllentalangerhütte wurde 2014-15 neu errichtet und verfügt nun über 106 Schlafplätze, die allerdings sehr begehrt sind.

Höllentalgrathütte (2684 Meter)
Es handelt sich hierbei um eine Biwakschachtel am Jubiläumsgrat nach etwa zwei Drittel der Strecke von der Zugspitze aus, zwischen Mittlerer und Äußerer Höllentalspitze. Das Biwak wurde 2011 neu errichtet und ist vorwiegend als Notunterkunft gedacht, Matratzen und Decken sind für 12 Personen vorhanden. Wasser gibt es nur in Form von Altschneefeldern, falls vorhanden.

Knorrhütte (2051 Meter)
www.davplus.de/knorrhuette
Die Hütte steht am Beginn des Zugspitzplatts unterhalb des Brunntalkopfes. Über das Reintal wird die Hütte in etwa 7-8 Stunden auf unschwierigen Wanderwegen erreicht. Startpunkt ist hierbei das Skistadion in Garmisch-Partenkirchen. Durch die Partnachklamm führt der Weg Nr. 801 vorbei an der Reintalangerhütte bis zur Knorrhütte. Die Hütte bietet 120 Schlafplätze.
Ein weiterer einfacher Zustieg erfolgt von Ehrwald aus über das Gatterl in 3-4 Stunden. Dazu entweder mit Seilbahn oder zu Fuß zur Ehrwalder Alm und von dort auf markiertem Weg zum Gatterl. Eine Querung am unteren Ende des Zugspitzplatts führt zur Hütte.
Direkt bei der Hütte beginnt der Brunntalgrat-Steig zur Inneren Höllentalspitze. Damit wird der Jubiläumsgrat erreicht. Die Versicherungen beschränken sich dabei auf das Notwendigste, freies Klettern bis zum II. Grad ist erforderlich. Der Steig dient auch als Notabstieg bei Schlechtwettereinbruch vom Jubiläumsgrat.

Kreuzeckhaus (1652 Meter)
www.kreuzeckhaus-gapa.de
Ganzjährig bewirtschaftete Hütte, die sich gut als Zwischenstation von Garmisch-Partenkirchen auf den Weg Richtung Alpspitze eignet. Es werden 80 Übernachtungsmöglichkeiten geboten. Die Bergstation der Kreuzeckbahn findet sich in unmittelbarer Nähe zur Hütte. Zur Einstimmung auf kommende Großtaten sei jedoch auch einer der Fußwege zur Hütte empfohlen.
Von der Talstation der Kreuzeckbahn gibt es einen Wanderweg über die Tröglhütte, der in 2-3 Stunden zu bewältigen ist. Sehr schön ist der Zustieg von Hammersbach aus. Im Ort geht man kurz in Richtung Höllentalklamm, um dann bald links den Steig zum Kreuzeckhaus zu folgen. Man benötigt ebenfalls 2-3 Stunden.

Meilerhütte (2366 Meter)
www.alpenverein-gapa.de
Die Meilerhütte hatte eine eindrucksvolle Lage in der Scharte zwischen Partenkirchner Dreitorspitze und Musterstein. Alle Zugänge sind dementsprechend weit. Es stehen rund 80 Schlafplätze zur Verfügung. Es gibt einen Winterraum mit 8 Lagern, der meist mit einem Alpenvereins-Schloss versperrt ist. Den Schlüssel kann man bei einer beliebigen Sektion des DAV ausleihen. Die Wasserversorgung kann unter Umständen ein Problem sein, es gibt in der näheren Umgebung keine Quellen.
Von Norden wird die Meilerhütte in ungefähr 1-2 Stunden vom Schachenhaus erreicht. Zugang siehe dort. Von Süden erfolgt der Zugang aus dem Leutaschtal, am einfachsten in rund 4 Stunden durch das Berglental. Ausgangspunkt ist der Bergsteiger-Friedhof beim „Hubertushof“ (Reindlau im Leutaschtal). Von dort ist der Weg zur Meilerhütte über das Leutascher Platt ausgeschildert. Alternativ bietet sich auch der etwas schwierigere Steig über den Söllerpass an. Der Weg beginnt in Leutasch-Puitbach und erfolgt durch das Puittal.

Münchner Haus (2964...

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