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Zum Sterben im Pflegeheim

Exposé für eine empirische Erhebung zur Implementierung von Palliative Care in ein Berliner Altenpflegeheim

AutorFranziska Misch
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl21 Seiten
ISBN9783640329786
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Forschungsarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Sonstiges, Note: 1,0, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Veranstaltung: Pflege, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Situation in den Pflegeheimen hat sich infolge verschiedener Veränderungen in der Gesellschaft drastisch gewandelt. Die Menschen werden immer älter, die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Weiterhin hat die Einführung des Pflegeversicherungsgesetzes und die Förderung nach dem Prinzip 'ambulant vor stationär' ein Leben zu Hause, oft bis ins hohe Lebensalter, ermöglicht. In der Folge änderte sich die Situation in den Heimen und stellte diese vor neue Herausforderungen: die Menschen, die heute in ein Pflegeheim ziehen, sind schon zum Zeitpunkt der Aufnahme meist multimorbide und schwer pflegebedürftig. Außerdem ist das Eintrittsalter in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt heute bei durchschnittlich 85 Jahren. Entsprechend verkürzt sich die Verweildauer in den Einrichtungen, z. Zt. etwa 2 Jahre. Pflegeheime sind zu Orten höchster Pflegeintensität und des Sterbens geworden, in denen etwa 1/3 der Pflegebedürftigen innerhalb der ersten drei Monate nach ihrem Einzug versterben. Dass die Hochbetagten die zentrale Gruppe Menschen mit palliativem Versorgungsbedarf darstellen, thematisieren derzeit nur eine Handvoll von Experten. Auch die Bundesregierung räumt ein, dass 'Die Palliativmedizin (..) definitionsgemäß nicht auf die Behandlung von Patienten mit unheilbaren Tumorerkrankungen beschränkt [ist], (...) [sondern sich ebenso] Patienten mit AIDS, neurologischen, kardialen, respiratorischen oder renalen Erkrankungen im Terminalstadium [widmet]' . Die Hochbetagten und Siechenden in den Pflegeheimen werden nicht explizit erwähnt und ihr besonderer palliativer Versorgungsbedarf nur unzureichend thematisiert. Es ist festzuhalten, dass viele Menschen von einer 'qualifizierten Palliativversorgung profitieren könnten', doch v. a. die Multimorbiden und Hochbetagten erhalten in den seltensten Fällen Zugang zu jenen Spezialeinrichtungen, in denen palliative Prinzipien umgesetzt werden . Palliative Care ist noch immer v. a. Menschen mit Tumorerkrankungen vorbehalten. Die Realität in den Heimen, die gekennzeichnet ist durch eine zu geringe Personaldecke, in deren Folge oft zu wenig Zeit für pflegerische Verrichtungen bleibt, verschärft die Lage der hochbetagten Pflegebedürftigen zusätzlich. Aus palliativmedizinischer Sicht ist ein Notstand in vielen Heimen zu beklagen.

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