Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,5, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: HS: Wolfram von Eschenbach »Parzival« (Buch I-V), Sprache: Deutsch, Abstract: Gewalt spielt im Selbstverständnis von Adeligen der damaligen Zeit eine entscheidende Rolle. Es gilt das Recht des Stärkeren. Dies greift die großen Gattungen der Zeit, also das Heldenepos und der höfische Roman, auf. Man kann aber auch nicht von einer reinen Inszenierung oder gar Glorifizierung von Gewalt sprechen. Gewalt und Rittertum werden auch deutlich problematisiert. Dies geschieht auch in der Vorlage für den Parzival, dem Conte du Graal von Chrétien de Troyes. Diesen Aspekt greift Wolfram auf und arbeitet ihn weiter aus. Er legt die Figur des Parzivals vielschichtiger an und gibt seinen ersten Zweikämpfen, die später genauer untersucht werden sollen, auch deshalb eine weitere Dimension, weil die Geschichte des Titelhelden weitergeht, wo die Textvorlage bereits abbricht. Zu Beginn soll exemplarisch eine der Textstellen, die einen Zweikampf Parzivals schildern, übersetzt werden. Die gewählte Stelle beschreibt den Kampf Parzivals mit Orilus und umfasst die Verse 262,1 bis 263,16 nach der Zählung von Lachmann. Dann soll zunächst die Bedeutung und die Ausprägungen von Gewalt und Zweikämpfen im Mittelalter näher beleuchtet werden. Dann folgt eine Analyse der wichtigsten Zweikampfszenen in den Büchern III-V. Hierbei wird auch die Textvorlage, also die entsprechenden Stellen des Conte du Graal von Chrétien, zum Vergleich herangezogen. Es soll herausgearbeitet werden wie die Zweikampfszenen gestaltet sind, was sich aufgrund dessen über Parzival sagen lässt und welche Bedeutung sie für den weiteren Verlauf der Handlung haben. Am Schluss soll ein Ausblick auf die anderen Bücher des Parzival gegeben und die Bewertung von Gewalt und Rittertum aufgezeigt werden.
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