Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Romanische Philologie), Veranstaltung: Rouaud, Echenoz, Bon; Literatur am Ende der Gutenberg-Galaxis, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Seminar, das sich der modernern französischen Literatur widmet, sollte kaum auf das Oeuvre François Bons verzichten. Mit wohl einzigartiger Tiefe, Präzision und Leidenschaft lässt gerade Bon Welten auferstehen, die uns weit entfernt und längst vergessen scheinen. Dass diese Welten jedoch Realität für den Schriftsteller und seiner Familie waren, wird sowohl durch Bons fast kryptischen Stil und seine empirische Schärfe zum Ausdruck gebracht. Aber nicht nur sein Schaffen lässt den Schriftsteller zu einem wahren Unikat unter der modernen Literaturelite avancieren; Vielmehr auch- oder vielleicht sogar wegen einer wohl mehr als ungewöhnlichen Schriftsteller-Vita muss François Bon als außergewöhnlicher Romancier betrachten werden. Als Sohn eines Automechanikers und einer Grundschullehrerin wird François Bon im Jahr 1953 geboren. Er arbeitet nach Besuch der Ingenieursschule in der Luftfahrt- sowie der Atomindustrie. Spät beginnt Bon das Schreiben. Erst im Jahr 1982 erscheint sein erstes Buch sortie d'usine im Minuit-Verlag. Stark beeinflusst von Erfahrungen aus Lehre und Arbeitswelt zeigt François Bon sowohl Schönheit als auch die Grausamkeit einer Ära, die in der komplexen kulturellen Relation Fabrik - Mensch wurzelt. Temps machine, 1993 erschienen im Verdier_Verlag knüpft nach sortie d'usine erneut an diesen Themenkomplex an. Das zum Teil autobiographische Werk um das es in dieser Arbeit gehen wird, wird mit großer Detailliebe in Bons Kathedralen der Industrie inszeniert. In sechs von einander autarken Kapiteln bietet Bon Erinnerungen, Bruchstücke und Einblicke, die auf individuellen Erfahrungen basieren und eben diese Epoche nicht unbedacht verstreichen lassen. [...]
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