Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Leipzig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Seminar 'Wolfram von Eschenbach: Willehalm', Sprache: Deutsch, Abstract: Gyburc ist neben ihrem Gatten Willehalm der zentrale Charakter in der gleichnamigen mittelalterlichen Versdichtung Willehalm Wolframs von Eschenbach. In seinem Werk, das vermutlich im 13. Jahrhundert am Hofe des Thüringer Landgrafen Hermann I. entstanden ist und auf das altfranzösische Heldenepos Chanson d'Aliscans zurückgreift, geht es um den christliche Protagonisten Willehalm, der während eines Kampfes in Gefangenschaft des heidnischen Kö-nigs Tybalt gerät und nach Arabi gebracht wird. In Arabi lernt Willehalm Tybalts Frau Arabel kennen und lieben. Arabel flieht zusammen mit Willehalm und lässt sich zum christlichen Glauben bekehren. Im Zuge ihrer Taufe nimmt sie den Namen Gyburc an. Die Tatsache, dass Willehalm Tybalts Land in der Provence besetzt und dort seine Grafschaft Oransche gründet, löst einen Krieg mit dem großen Heidenheer unter der Führung Tybalts und dessen Schwiegervater Terramer aus. Aus der Minnefehde um Gyburc entwickelt sich im Laufe des Geschehens ein mächtiger Glaubenskrieg. Gyburc ist der Auslöser eines Krieges zwischen Heiden und Christen, aber welche Rolle hat sie als Frau innerhalb des Geschehens, vor allem im Vergleich zu ihrem Gatten Willehalm? Diese Frage ist, unter Einbeziehung des Vergleichs des Frauenbildes im Mittelalter mit der weiblichen Geschlechtskonstruktion, die Wolfram von Eschenbach in seinem Willehalm anhand der Hauptfigur Gyburc entwickelt, Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Frauenbild im Mittelalter. Dazu erfolgt ein Einblick in die sozialgeschichtliche Rolle der Frau in der christlichen Gesellschaft des Mittelalters sowie die grobe Erforschung der Darstellung der Frau innerhalb der höfischen Dichtung. Der zweite Teil dieser Hausarbeit beinhaltet die Untersuchung der Darstellung von Gyburc hinsichtlich ihrer Eigenschaften und Rolle als Frau sowie die Herausstellung eventueller Abweichungen bezüglich des Frauenbildes in der mittelalterlichen Realität und innerhalb der höfischen Dichtung dieser Zeit. Am Ende der Arbeit werden alle gewonnenen Ergebnisse kurz zusammengefasst.
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