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Vergleich der Konzepte von Empfindsamkeit in Christian Fürchtegott Gellerts 'Leben der schwedischen Gräfin von G***' und Johann Wolfgang von Goethes 'Die Leiden des jungen Werther'

AutorMaret Hosemann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl14 Seiten
ISBN9783638537346
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Veranstaltung: Emotionaltität (im 17. und 18. Jahrhundert), 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert begann in Deutschland die Epoche der Empfindsamkeit. Nach Nikolaus Wegemann beschreibe der Terminus 'Empfindsamkeit' in seiner Grundbedeutung ' die Fähigkeit zur Erfahrung sinnlich angenehmer Empfindungen und Gefühle, deren legitimer sozialer Ort die altruistische, gänzliche moralische und nur Gegenseitiger Zuwendung verpflichteter Geselligkeit ist'1. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts, in den Jahren 1747 und 1748, veröffentlichte Christian Fürchtegott Gellert die beiden Teile seines Romans Leben der schwedischen Gräfin von G***. Sowohl Wegemann als auch Thomas Kahlcke charakterisieren Gellerts Roman als den ersten, großen 'Durchbruch' der Empfindsamkeit in Deutschland. Im Jahre 1774 kam es zu einem Ereignis, das Wegemann als das 'spektakulärste' in der Geschichte der Empfindsamkeit bezeichnet: der Roman Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang von Goethe erschien in seiner ersten Auflage. In der vorliegenden Hausarbeit soll der Versuch unternommen werden, diese beiden Romane in Bezug auf ihre dargestellten Konzepte von Empfindsamkeit miteinander zu vergleichen. Die ersten Analogien zwischen Gellerts Leben der schwedischen Gräfin von G*** und Goethes Die Leiden des jungen Werther lassen sich auf der Ebene der Personenkonstellation erkennen. In beiden Romanen finden wir Beziehungsdreiecke, die sich zusammensetzen aus einer Frau, ihrem Gemahl und einem Dritten, der die schon Vergebene liebt. So heiratet Gellerts Ich-Erzählerin, die schwedische Gräfin von G**, nach dem vermeintlichen Tod ihres Ehemannes dessen besten Freund Herrn R**, den sie 'so zärtlich als meinen ersten Gemahl' (LSG 37) liebt. Als der totgeglaubte Graf zurückkehrt, nimmt die Gräfin ihre Ehe mit ihm wieder auf, während Herr R** als Freund in der Gesellschaft der Vermählten bleibt. In Goethes Roman liebt Werther die schöne Lotte, die bereits mit Albert verlobt und später verheiratet ist. Auch hier bleibt der 'Dritte' Werther als ein 'Glied der liebenswürdigen Familie' (W 49) in unmittelbarer Nähe des Paares. Auf den folgenden Seiten sollen nun zunächst die in beiden Romanen behandelten Liebeskonzeptionen untersucht und miteinander verglichen werden. Im Anschluß wird der Versuch unternommen, die Beziehungsdreiecke, für die ich den Terminus 'Liebestriaden' verwende, zu analysieren und dabei darzulegen, ob und wie es den Romanfiguren gelingt, ihre Affekte zu transformieren und miteinander zu kommunizieren.

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