Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,3, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Historisches Seminar: 'Minderheiten - Lateinamerika', 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
Welcher Wissenschaftler ist heutzutage noch so vielfältig interessiert, engagiert und vor allem so wissbegierig, wie es Alexander von Humboldt war? Nicht ohne Grund wird er noch heute so verehrt und hoch gelobt. Besonders seine Reisen nach Mittel- und Südamerika brachten Ergebnisse und Erkenntnisse, die nicht nur ihm selbst, sowie bei seinen Experimenten weiter halfen, sondern auch der gesamten Wissenschaft Grundlagen fortschrittlicher Forschung lieferten. Sorgfältig angelegte Herbarien, detaillierte Beschreibungen, Katalogisierungen und Kartographien Humboldts bilden noch bis heute Grundsteine vieler Lehrbücher. Was trieb nun Humboldt gerade in die 'Neue Welt' Mittel- und Südamerika, die schon seit circa 300 Jahren kolonialisiert war? Zählte für ihn, lediglich rein naturwissenschaftliche Daten zusammenzutragen? War er demnach ein, von der Regierung beauftragter Gutachter, der auferlegte Aufgaben gewissenhaft zu lösen hatte oder folgte er seinem eigenen wissenschaftlichen Trieb, seinen Träumen und eigenen Zielen? Die Thematik 'Humboldt als Forscher und Sammler in der Neuen Welt' ist ein sehr weitgreifender Bereich, den man somit leider extrem eingrenzen muss. Dadurch können natürlich Lücken oder Ungleichheiten entstehen, wie sie in der Literatur vereinzelt vorkommen können. Schwierig wird es bei der Recherche mit Humboldts Briefwechsel, den er rege mit zahlreichen wichtigen Persönlichkeiten seiner Zeit betrieb. Durch seine hervorragenden Sprachkenntnisse verfasste er diese auch in der jeweiligen Muttersprache des Briefempfängers. Diese Quellen werden jedoch auch in diesen Sprachen in gebundener Ausgabe wiedergegeben und verweisen leider nicht auf die übersetzten Exemplare1. Für eine tiefgründige biographische Analyse bot Biermann, Kurt-R.: Alexander von Humboldt. Chronologische Übersicht über wichtige Daten seines Lebens, Akademie-Verlag, Berlin 1983. eine sehr gute Basis und vervollständigte sich mit anderen biographischen Werken. Weiterhin existiert eine Großzahl an Büchern über Humboldts Reisen nach Amerika und gibt somit exakte Einblicke in seine Vorgehensweise und Erlebnisse. Interessant sind hierbei immer wieder eingebettete Zitate Humboldts, die den Leser noch näher mit dem großen Wissenschaftler und Forscher, in das Geschehen eindringen lassen. Alexander von Humboldt als Phänomen des 21. Jahrhunderts zeigt eine weiterhin anhaltende enthusiastische Forschung über den genialen Forscher, den Geheimnisse begleiteten und der selbst Geheimnisse um sich entstehen ließ. Auffällig ist bei Humboldts Biographie und im Kontext dazu seine Forschungsreisen, dass der soziologische Hintergrund stets präsent ist. Sein humanes Wesen ließ ihn immer wieder Ungerechtigkeiten erkennen und kritisieren. Nicht viele vermochten sich so sehr für die Menschenrechte einzusetzen, wie es Humboldt tat. Genau dieser Aspekt wirkt noch heute auf das Deutschland der Gegenwart, dessen Geist es immer wieder hervorrufen sollte. Alexander von Humboldt soll in dieser Arbeit im Mittelpunkt stehen, wie er es schon zu Lebzeiten tat und noch heute eine begeisterte Anhängerschaft findet. Humboldt ist nicht nur zu einem wissenschaftlichen Phänomen geworden, sondern ist selbst zu einem Geist aufgestiegen, der Vorbild für viele ist und für andere sein sollte.
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