Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Rechts-und Wirtschaftswissenschaft - Abteilung Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Volkswirtschaftliche Grundlagen der Globalisierung, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der 'Globalisierung' ist spätestens seit Ende des zwanzigsten Jahrhunderts ein weit verbreitetes Schlagwort, welches für unterschiedlichste Phänomene der zunehmenden politischen, kulturellen und vor allem ökonomischen Verflechtung der Welt verwendet wird. Die öffentliche Debatte darüber ist in Deutschland häufig mit negativen Assoziationen, wie der Angst vor Arbeitsplatzverlagerungen in so genannte Billiglohnländer, verbunden. Dabei fokussieren sich diese Ängste zumeist auf zwei Wachstumsregionen dieser Welt, Südostasien mit China und Indien auf der einen Seite sowie die Staaten Mittel- und Osteuropas auf der anderen Seite. Globalisierungskritiker befürchten vor allem, dass die fortschreitende ökonomische Verflechtung zu einer Zunahme der weltweiten sozialen Diskrepanzen führt. Befürworter der Globalisierung wenden hiergegen ein, dass transnationaler Handel durch Spezialisierung, Arbeitsteilung und Freihandel im Rahmen internationaler Wertschöpfungsketten zu Wohlstandsgewinnen führt. Den theoretischen Grundstein für diese Argumentation legte schon lange vor der Globalisierungsdebatte der britische Ökonom David Ricardo (1772-1823) in seinem Werk 'On the Principles of Political Economy and Taxation' (1817) mit dessen Theorie der 'komparativen Kostenvorteile' die 'Geburtsstunde der modernen Au-ßenhandelstheorie' schlug. Ziel dieser Arbeit ist es zu prüfen, welche wirtschaftspolitischen Implikationen die Theorie Ricardos für einen Teilaspekt der zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtung der Welt liefert: Die ökonomischen Beziehungen zwischen Deutschland und den Staaten Mittel- und Osteuropas (im Folgenden auch MOEL) seit der Transformation der ehemals sozialistischen Planwirtschaften zu Marktwirtschaften westlichen Vorbilds. Zu diesem Zweck wird sowohl das originäre einfache Zwei-Länder-Zwei-Güter-Modell Ricardos als auch ein in der Tradition Ricardos stehendes, verallgemeinertes Modell mit einem Kontinuum von Gütern der Ökonomen Dornbusch, Fischer und Samuelson6(im Folgenden DFS-Modell) vorgestellt und anschließend in einem zweiten Schritt auf ihre wirtschaftspolitischen Implikationen hinsichtlich der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den MOEL seit Beginn der (wirtschaftlichen) Transformation in Mittel- und Osteuropa untersucht.
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