Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 2,0, Hochschule Bremen (Hochschule Bremen), 192 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutschen Zeitungsverlage befinden sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts in der schwersten Krise der Nachkriegsgeschichte. Das zur Jahrtausendwende sich seinen Weg bahnende Medium Internet hat den Verlagen langfristig Rubrikenanzeigen und Werbeeinnahmen abgenommen. Die Verlage reagierten zunächst hilflos mit umfassenden Kostensenkungsmaßnahmen. Erst allmählich stellte sich die Erkenntnis ein, dass sie sich neue Geschäftsfelder erschließen müssen. Ähnlich wie der Tankstellenpächter, der mittlerweile den überwiegenden Teil seines Einkommens mit dem Shopgeschäft und nicht mehr mit dem verkauften Benzin erlöst, müssen die Zeitungsverlage langfristig Zusatzeinnahmen neben ihrem Kerngeschäft erzielen. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) hat einen Weg gefunden, um sich für die kommenden Jahre vom volatilen Anzeigengeschäft unabhängiger zu machen. Anfang 2004 brachte sie 50 Belletristik-Bände unter dem Namen 'Süddeutsche Zeitung Bibliothek' heraus, der Auftakt zu einem umsatzträchtigen Nebengeschäft mit der einfachen Bezeichnung 'Neue Produkte'. Die vorliegende Diplomarbeit untersucht das Zusatzgeschäft der Süddeutschen Zeitung aus medienökonomischer Perspektive und belegt die zentrale These, dass es zum mittelfristigen finanziellen Überleben der SZ zwingend notwendig und sinnvoll ist, auf lange Sicht in dieser Form jedoch keine Zukunft hat. Das Thema der Arbeit ist ein Beitrag zur aktuellen Diskussion, wie sich Zeitungsverlage zukünftig ihr Kernprodukt Zeitung noch leisten können. Die Arbeit gliedert sich in vier Abschnitte. Im ersten Schritt zeigt sie Ursachen für die allgemeine Medienkrise nach den Boomjahren 1999 und 2000 auf und dokumentiert, dass sich die Medienbranche in den Anfangsjahren des neuen Jahrtausends nicht nur in einer konjunkturellen Tiefphase befand, sondern auch am Beginn einer strukturellen Krise stand, die sich in einem dramatischen Rückgang der Rubrikenanzeigen und Werbeeinnahmen äußerte. Die Diplomarbeit beleuchtet weiterhin die ausbleibenden Wachstumsperspektiven in einem gesättigten Zeitungsmarkt, der die Verleger zum ausdrücklichen Handeln zwang. Sie belegt, dass die anfängliche Defensivstrategie der Verleger im Internet den Tageszeitungen einen so schlechten Start ins Online-Geschäft bescherte, dass es ihnen bis heute kaum zusätzliche Erlöse einbrachte. Die Verleger wussten sich nur mit Kosteneinsparungen zu helfen, die im letzten Teil der allgemeinen Einführung beschrieben werden.
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