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E-Book

Phänomen Toyota

Erfolgsfaktor Ethik

AutorHelmut Becker
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl451 Seiten
ISBN9783540298489
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR

Im Jahre 1936 baute TOYOTA sein erstes Auto. 2004 war Toyota mit einem Börsenwert von ca. 120 Milliarden Dollar das höchst bewertete Automobilunternehmen der Welt - dies entspricht dem Wert der gesamten deutschen Automobilindustrie (BMW, DaimlerChrysler, Porsche, Volkswagen) - mit der höchsten Produktivität und dem höchsten Gewinn. TOYOTA wird in zahlreichen Reports als die 'most admired company' aufgeführt. Diese beispiellose Entwicklung wirft Fragen auf: Warum ist TOYOTA so erfolgreich? Was macht TOYOTA anders als andere Automobilunternehmen? Der Autor, selbst viele Jahre in der Automobilindustrie tätig, argumentiert überzeugend, dass der Erfolg von TOYOTA in der Unternehmenskultur begründet ist. Eine konsequente Beachtung ethischer Normen, die man hierzulande als preußische Tugenden bezeichnen würde, ist Schlüssel zum phänomenalen Erfolg TOYOTAs. Ein 'Muss' für jeden Automanager und für alle, die sich für die Erfolgsmechanismen in dieser Industrie interessieren.

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Leseprobe

9 TOYOTA im 21. Jahrhundert: Die Verkündigung (S. 353-354)

Nationalökonomisch dilettantischer Moralismus ist ebenso abschreckend wie moralisch abgestumpfter Ökonomismus." Wilhelm Röpke

Die TV-Gesprächsrunden des berühmten „Literarischen Quartetts" wurden von Marcel Reich-Ranicki jeweils mit dem Brecht-Zitat140 beendet: "Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen."

So soll dieses Buch nicht enden!

Der Autor möchte den Leser nicht ratlos zurücklassen. So wie Prof. Wilhelm Bauer, zur Gründungszeit Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland, am Schluss jedes Konjunkturvortrages die jungen Assistenten stets zu fragen pflegte: „Was lehrt uns das?" sollen zwei Fragen den Abschluss des Buches bilden:

1. Welche Botschaften hält TOYOTA für Wirtschaft und Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts bereit? Sind seine ethischen Grundeinstellungen überhaupt noch zeitgemäß in einer Industriegesellschaft mit erodierender Werteorientierung?

2. Was kann die Automobilindustrie von TOYOTA lernen?

3. Was müssen die deutschen Automobilhersteller tun, wollen sie ihre Weltmarktposition gegen TOYOTA und die anderen asiatischen Hersteller erfolgreich verteidigen und vorhandene Defizite beseitigen? Sind sie dazu überhaupt in der Lage?

Zugegeben, diese Fragestellungen drehen sich zum Teil sehr stark um kulturphilosophische Aspekte, ob beispielsweise die sog. moderne Industriegesellschaft schöner, besser, heiler werden würde, wenn manche der ethischen Leitlinien, wie sie der Leser bei TOYOTA vorgefunden hat, globale Verbreitung finden würden? Auch religiöse Aspekte scheinen auf, nämlich die Frage, wie man ein vollkommener, besserer Mensch werden könnte?

All dies ist jedoch nicht Thema des Buches. Diese Fragen sind nur insofern beachtlich, als sie allgemeingültig sind und damit auch für die Automobilindustrie gelten. Bei all diesen Fragen wäre der Autor überfordert, wollte er eine substantielle Antwort geben. Er möchte sich daher hier am Schluss des Buches auf eher handfeste ökonomische Überlegungen beschränken, nämlich die Frage, ob die Befolgung des TOYOTA-Weges dem Rest der Weltautomobilindustrie, vor allem auch den deutschen Herstellern, bessere Chancen einräumt, um in Zukunft wieder an den alten Glanz früherer Tage anzuknüpfen.

Die Antworten sind – typisch für Ökonomen – offen und unbestimmt: Das kann so sein, muss aber nicht so sein. Es wäre vermessen zu sagen, „an TOYOTAS Wesen werde die Welt genesen". Bestimmte ethische Einstellungen sind eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für erfolgreiches Wirtschaften im 21. Jahrhundert. Protestantische Ethik und Preußische Tugenden schaffen gute Voraussetzungen, erhöhen möglicherweise sogar die Wahrscheinlichkeiten, stellen in jedem Fall die notwendigen Rahmenbedingungen dar, dass eine Gesellschaft, ein Unternehmen, ein Ingenieur oder Kaufmann etc. erfolgreich wirtschaften und arbeiten kann. Aber sie sind eben nur Rahmenbedingungen, sie sind keine Garantie! Anders gewendet: Ein ethisch geprägtes Unternehmensumfeld bzw. eine bestimmte Unternehmenskultur sind gute Voraussetzungen, dass beispielsweise ein genialer Ingenieur ein revolutionäres neues Antriebskonzept entwickelt und das Unternehmen damit sehr erfolgreich macht. Nur: Ethik alleine genügt nicht, es bedarf eben auch des Genies.

Inhaltsverzeichnis
Prolog8
Inhaltsverzeichnis18
1 Einführung25
1.1 Toyota-City26
1.2 Die Entstehung der Toyota Motors Industry Co. (TMC)29
1.3 Was den Leser erwartet30
2 TOYOTA – ein Überblick35
2.1 TOYOTA Heute35
2.2 Produktion39
2.3 Absatz und Vertrieb44
2.4 TOYOTAS Unternehmensführung und Corporate Governance47
2.5 Zukunftsplanungen TOYOTAS50
2.6 Fazit58
3 Unternehmenskultur im Werden: Die „Propheten“61
3.1 Die Gründerfamilie Toyoda: Die Legende lebt63
3.2 Macht und Einfluss der Familie Toyoda: Die Habsburger Mikawas65
3.3 Die Konzernführer TOYOTAS : Die glorreichen Zehn!67
3.4 Der Geist der Nachkriegsgeneration71
3.5 Zusammenfassung: Das Vermächtnis der Altvorderen!122
4 Phänomen TOYOTA: Erfolgsfaktor Ethik125
4.1 Theoretische Grundlagen: Protestantische Ethik und preußische Tugenden128
4.2 Protestantische Ethik und Wirtschaft130
4.3 TOYOTAS Unternehmensethik: Kernpunkte150
4.4 Die Gesetzestafeln158
5 Gelebte Unternehmensethik173
5.1 Mut zu Visionen175
5.2 Langer Atem und Geduld181
5.3 Langfristige Zielorientierung und klare Planungssystematik183
5.4 Kontinuität und Fortschritt191
5.5 Das Unmögliche wagen194
5.6 Auf die eigene Kraft vertrauen200
5.7 Vermeidung von Abhängigkeiten229
5.8 Kaizen: Das Bessere ist der Feind des Guten235
5.9 Preußische Personalführung: The TOYOTA Way!239
5.10 König Kunde264
5.11 Kiichiros Gesetz: Zusammenwachsen mit den Zulieferern266
5.12 Achtung vor fremden Kulturen und Gesellschaftsformen (Weltbürgertum)282
6 Das TOYOTA-Produktionssystem: Zauberkasten des Erfolgs285
6.1 Das TPS – Ein Kind der Zeitläufte285
6.2 Just-in-Time300
6.3 Vermeidung von Verschwendung (= Muda)302
6.4 Kontinuierlicher Produktionsprozess306
6.5 Pull-Systeme – Vermeidung von Überproduktion313
6.6 Heijunka–Produktionsnivellierung322
6.7 Jidoka – Hohe Qualität bereits im ersten Anlauf336
7 Das Erfolgsgeheimnis von TOYOTA: Preußen lebt!343
8 Gigant ohne Schwächen?351
8.1 Grundsätzliche Überlegungen351
8.2 Stimmen aus der Wissenschaft355
8.3 Erfahrungsberichte von TOYOTA Mitarbeitern357
8.4 Qualitätsprobleme als Preis des Wachstums372
8.5 Innovationen mit Vorsicht374
8.6 Hausbau auf weichem Untergrund375
9 TOYOTA im 21. Jahrhundert: Die Verkündigung377
9.1 Die Botschaften379
9.2 Überlegungen zu Ethik und Wirtschaft im 21. Jahrhundert382
10 TOYOTAS Lehren für die Automobilindustrie397
10.1 Kundenorientierung: Hohe Qualität zu niedrigen Kosten400
10.2 Klumpenrisiken vermeiden403
11 TOYOTA: Vorbild für die deutschen Autohersteller ?407
11.1 Ethik in der deutschen Industriegesellschaft407
11.2 Stärken und Schwächen der deutschen Automobilindustrie414
11.3 Überlegungen zur Therapie: Die Medizin423
12 Epilog431
Anhang437
Anhang 1: Meilensteine in der Unternehmensgeschichte437
Anhang 2: TOYOTA-Werke in Japan441
Anhang 3: TOYOTA-Werke weltweit442
Anhang 4: Sonstige TOYOTA-Automobilaktivitäten weltweit447
Anhang 5: TOYOTA Modellpalette 2005450
Anhang 6: Modelle und Vertriebskanäle in Japan451
Anhang 7: Vorstand TOYOTA (Stand 23. Juni 2005)453
Anhang 8: TOYOTA im Überblick (Originaltext)455
Abbildungsverzeichnis459
Tabellenverzeichnis461
Abkürzungsverzeichnis463
Literaturverzeichnis465
Autor475

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