Die mediale Landschaft unterliegt einem stetigen Wandel. Jedes neue Leitmedium beeinflusst die Nutzungsgewohnheiten der Konsumenten. Während die vergangenen Jahrzehnte von Radio und Fernsehen dominiert wurden, ist mit dem Internet eine zusätzliche mediale Großmacht auf dem Spielfeld erschienen. Wie genau sich die neuen Rezeptionsmöglichkeiten des Internets auf die Konsumgewohnheiten der Menschen auswirken, ist bislang ungenügend erforscht. Dabei besteht hier ein großer Handlungsbedarf, um sowohl Chancen als auch Gefahren dieser neuen Entwicklung eruieren zu können. Das Internet bringt eine neue Dimension der Verfügbarkeit medialer Inhalte mit sich. Die vorliegende Studie untersucht erstmals, wie sich dieses Phänomen auf die Gruppe der 'Serienjunkies' und auf deren eskapistische Tendenzen auswirkt. Die neue Omnipräsenz diverser TV-Formate wird besonders an der Distributionsform der Online Streams deutlich. Daher beschränkt sich das Forschungsfeld auf Konsumenten, die ihre Serien auf diese Weise beziehen. Als theoretisches Fundament des Buches dienen neben der Fachliteratur zum Thema Eskapismus auch Werke des Uses - and - Gratifications - Ansatzes. In der Studie wird zudem untersucht, inwiefern es sich bei exzessivem Eskapismus um eine Sucht handeln könnte. Hierbei wird sich an den Diagnosekriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO)orientiert. Zusätzlich wurde ein Experteninterview durchgeführt. Die Einschätzungen des Mediensuchtexperten Detlef Scholz sind praxisnah und berücksichtigen zudem die Einflüsse des Internets auf das Verhalten der Probanden. Ebenfalls wird das Format der TV-Serie definiert und die Funktionsweise von Online Streams erörtert. Aufgrund der aktuellen Relevanz folgt ein Überblick über die rechtliche Beurteilung von Streaming-Seiten. Die Methodik für die Befragung der Probanden ist der qualitativen Sozialforschung zuzuordnen. Die Auswertung erfolgt durch eine Kombination aus der sozialwissenschaftlich-hermeneutischen Paraphrase und der Typologischen Analyse. Mit Hilfe dieses 'maßgeschneiderten' Verfahrens können die Forschungshypothesen zum eskapistischen Serienkonsum adäquat überprüft werden.
Thordes Herbst ist gebürtige Wendländerin und schloss im Jahr 2012 ihr Studium der Medien und Kommunikation an der Universität Passau ab. Im Laufe ihres Lebens absolvierte Herbst zahlreiche Reisen im angloamerikanischen Raum, was u. a. in einem ausgeprägten Interesse für die dortige Serienkultur resultierte. Mit Hilfe der fundierten medienwissenschaftlichen Kenntnisse, die Herbst im Rahmen ihres Studiums erlangte, untersuchte sie die aktuellen Trends des anwachsenden Serienkonsums im Internet. Mittlerweile lebt die Autorin in Berlin und arbeitet als Redakteurin für den Internetauftritt Serienjunkies.de.
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