Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,1, Ruhr-Universität Bochum, 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Gesprochene Sprache wird vom Sprechenden in bestimmten Einheiten produziert. Diese Einheiten nimmt der Hörer aufgrund perzipierbarer prosodischer Signale als voneinander abgrenzbar und in sich kohärent wahr. Man bezeichnet diese Signale deshalb auch als Grenzsignale. Es sind in erster Linie intonatorische Phänomene wie Veränderungen im Tonhöhenverlauf und Variationen den Sprechrhythmus betreffend, die die Grenzsignale bilden. Aufgrund dieser Grenzsignale kann gesprochene Sprache in sogenannte Intonationsphrasen oder Intonationseinheiten segmentiert werden.
Eines der Grenzsignale, oder auch Segmentierungskriterien, ist die Veränderung der Tonhöhe auf einer unbetonten Silbe. Eine Tonhöhenbewegung auf einer unbetonten Silbe hat häufig zur Folge, dass man an dieser Stelle das Ende einer Äußerungseinheit empfindet. Eine daran angeschlossene Äußerung wird nicht mehr als zu dieser Einheit gehörig sondern als neuer, eigener Äußerungsabschnitt wahrgenommen. Der Tonhöhenanstieg auf einer solchen unbetonten Silbe kann als Grenzton - genauer, intonationsphrasenfinaler Grenzton - bezeichnet werden. Man nimmt dort die Grenze einer Intonationsphrase an. Intonationsphrasen können mit steigenden und absinkenden Grenztönen enden.
Die vorliegende Arbeit differenziert zwischen Intonationsphrasengrenzen mit jeweils unterschiedlichem finalen Tonhöhenverlauf und zeigt die Verteilung dieser Grenzen in einem spontansprachlichen Korpus narrativer Monologe des Deutschen. Es wird gezeigt, dass diese finalen Tonhöhenverläufe unterschiedlich erklärt werden können, wobei jedoch nur wenige dieser Erklärungsmodelle als endgültig empirisch nachgewiesen zu betrachten sind. Für einige tonale Konstellationen werden eigene Lösungsvorschläge gegeben, die auf den gängigen Modellen zur Beschreibung der Intonation im Deutschen - insbesondere das German ToBI - aufbauen.
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