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Technische Unterstützung bei Demenz

AutorSibylle Heeg et al.
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl126 Seiten
ISBN9783456943961
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR

Sibylle Heeg / Christof Heusel / Elke Kühnle / Stefan Külz / Heike von Lützau-Hohlbein / Heidrun Mollenkopf / Frank Oswald / Richard Pieper / Otto Rienhoff / Rüdiger Schweizer

Technische Unterstützung bei Demenz

Mit Beiträgen von Klaus Großjohann, Alfred Hoffmann und Günther Schwarz. Aus der Reihe der Robert Bosch Stiftung (Hrsg.): Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz.

Rund eine Million Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Die enorme Herausforderung dieser Krankheit für unser Gesundheitssystem und unsere Gesellschaft ist nur zu bewältigen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Das möchte die Initiative «Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz» der Robert Bosch Stiftung erreichen. In sieben Werkstätten haben rund 80 Vertreter aus Politik und Verwaltung und von Angehörigenorganisationen gemeinsam mit Wissenschaftlern und Praktikern aus Medizin, Pflege und anderen Disziplinen über die zentralen Probleme des Lebens mit Demenz diskutiert. Die sieben Berichte der Werkstätten fassen das jeweilige Thema zusammen, greifen gute Ansätze in der Praxis auf und geben Handlungsempfehlungen. Sie richten sich an alle, die beruflich direkt oder indirekt mit der Begleitung von Menschen mit Demenz befasst sind, sowie an interessierte Laien und Entscheidungsträger.

Der Einsatz von Technik zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz wird positiv eingeschätzt. Er bewegt sich im Spannungsfeld von viel versprechenden Möglichkeiten, unausgereiften Technologien und ethischen Problemen. Die Autoren plädieren für eine verbesserte Wahrnehmung der Potenziale von Technik und schlagen u. a. Maßnahmen zur Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit vor, ferner die Integration technologischer Lösungen in ein Gesamtpflegekonzept sowie die präzise Dokumentation von Technikeinsatz und seinen Auswirkungen.

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort der Robert Bosch Stiftung zur Reihe «Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz»
  2. Inhalt
  3. Einleitung
  4. 1 Die Dringlichkeit des Problems
  5. 2 Technische Unterstützung zur Erhaltung von Lebensqualität
  6. 3 Technische Hilfen in der eigenen Häuslichkeit
  7. 4 Die Bedeutung von Bau und Technik im stationären Bereich
  8. 5 Prozesse, Funktionen, infrastrukturelle Bedingungen und Qualitätssicherung
  9. 6 Handlungsbedarf und Empfehlungen
  10. Literatur
  11. Über die Autorinnen und Autoren
Leseprobe

2 Technische Unterstützung zur Erhaltung von Lebensqualität (S. 19-20)

Als Reaktion auf die demografische Alterung der Bevölkerung und dem damit verbundenen Anstieg der Zahl von Personen mit Demenz einerseits und die Entwicklung neuer technischer Möglichkeiten andererseits finden seit einigen Jahren vielfältige Forschungsaktivitäten zur Erprobung technischer Produkte und Systeme zur Unterstützung dieser Menschen, ihrer Familienangehörigen und professionellen Pflegepersonen statt. Im Folgenden wird auf der Grundlage einer 2005 erstellten Literaturrecherche (Mollenkopf/Schakib-Ekbatan et al. 2005, gefördert von der Robert Bosch Stiftung, Kontakt: frank.oswald@psychologie.uni-heidelberg. de) ein Überblick über den aktuellen Stand der Diskussion gegeben.

So lange wie möglich selbstbestimmt im eigenen, vertrauten Wohnbereich zu leben sowie ein höchstmögliches Maß an Autonomie, Privatheit und Würde zu erhalten (auch in einem institutionellen Kontext) gilt als ein wesentliches Ziel des Einsatzes von Technik. Die mit der Literaturrecherche erfassten Techniken und Technologien, die damit verbundenen Ziele, die Art ihres Einsatzes und die darüber berichteten Erfahrungen wurden deshalb im Hinblick auf die zentralen Dimensionen von Lebensqualität so geordnet und dokumentiert, wie sie von Lawton (2001) entwickelt wurden. Eine Differenzierung nach Demenz-Stadien und -Symptomen wird dabei nicht vorgenommen (vgl. dazu Schröder/Pantel et al. 2004).

Im Folgenden berichten wir, welche Technologien sich für die einzelnen Dimensionen von Lebensqualität anbieten, wie ihr Einsatz bewertet wird, welche Schwierigkeiten auftraten und welche Fragen sich daraus ergeben. Bei der Zuordnung der Technik-Produkte zu den Dimensionen ist zu berücksichtigen, dass diese nicht trennscharf sind, das heißt die Produkte konnten teilweise mehreren Dimensionen oder Dimensionsgruppen zugeordnet werden. Damit ließen sich auch Überlappungen nicht immer vermeiden. Wie einzelne technische Geräte und Systeme von Nutzern im privaten häuslichen Bereich und von Praktikern in stationären Einrichtungen bewertet werden, wird außerdem in den Kapiteln 3 und 4 beschrieben.

2.1 Autonomie, Privatheit, Würde und Spiritualität

Um ein autonomes Leben in der eigenen Häuslichkeit und in einem institutionellen Kontext zu gewährleisten, werden Technologien zur Kompensation und Unterstützung, als Erinnerungshilfen und zum Verhaltensmanagement, für Stimulation und Entspannung und insbesondere zur Gewährleistung von Orientierung, Sicherheit und Kontrolle angeboten. Die entsprechenden Geräte und Systeme, die von einfachen Low-Tech-Maßnahmen bis zu kompletten Smart-House-Installationen reichen, werden deshalb unter den entsprechenden Dimensionen vorgestellt.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Robert Bosch Stiftung zur Reihe «Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz»6
Inhalt8
Einleitung10
1 Die Dringlichkeit des Problems12
1.1 Handlungsbedarf12
1.2 Einsatzszenarien und Begrifflichkeiten13
1.3 Der Aufbau des Berichts15
1.4 Kriterien des Technikeinsatzes: Dimensionen von Lebensqualität16
2 Technische Unterstützung zur Erhaltung von Lebensqualität20
2.1 Autonomie, Privatheit, Würde und Spiritualität21
2.2 Funktionelle Kompetenz und Wohlbefinden22
2.3 Sicherheit24
2.4 Orientierung26
2.5 Identität und Individualität, Anregung und Freude, Aktivität und Kontakte28
2.6 Probleme und offene Fragen32
2.7 Weiterer Forschungs- und Entwicklungsbedarf36
3 Technische Hilfen in der eigenen Häuslichkeit44
3.1 Intelligenter Technikeinsatz44
3.2 Ein Fallbeispiel45
3.3 Praxisbeispiele47
3.4 Rückmeldung von Angehörigen und Herstellern54
3.5 Schlussfolgerung57
4 Die Bedeutung von Bau und Technik im stationären Bereich58
4.1 Künftige Herausforderungen58
4.2 Ein Fallbeispiel59
4.3 Technikeinsatz als Element einer milieutherapeutischen Orientierung61
4.4 Intelligenter Technikeinsatz in Einrichtungen der Altenhilfe67
4.5 Praxisbeispiele71
4.6 Die Integration technischer Hilfsmittel in stationäre Prozesse88
4.7 Der Einsatz von Technik im stationären Bereich96
5 Prozesse, Funktionen, infrastrukturelle Bedingungen und Qualitätssicherung100
5.1 Techniknutzung als Prozess100
5.2 Funktionen in der Techniknutzung101
5.3 Die Akteure102
5.4 Organisationsmodelle der Versorgung mit Technik103
5.5 Qualitätssicherung105
5.6 Schlussfolgerung106
6 Handlungsbedarf und Empfehlungen110
6.1 Zentrale Aspekte des Technikeinsatzes110
6.2 Handlungsprioritäten und Empfehlungen113
Literatur120
Über die Autorinnen und Autoren126

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