Welche Frauen tragen Kopftuch und warum? Die Journalistin Petra Stuiber hat mit zehn dieser Frauen gesprochen, die ihr Kopftuch aus religiösen, traditionellen oder ästhetischen Gründen tragen. In »Kopftuchfrauen« bekommen sie eine Stimme und ein Gesicht. Als Symbol für die seit Jahren plakativ geführte Integrationsdebatte dient häufig das Kopftuch. Immer wieder werden angebliche und tatsächliche Probleme im Zusammenleben von Migrantinnen und »Inländern« über dieses Stück Stoff abgehandelt. Aber nicht nur Musliminen tragen Kopftuch, es kommt auch aus christlichen, traditionellen und ästhetischen Gründen - zum Beispiel nach einer Chemotherapie - zum Einsatz. Manch alte Bäuerin fühlt sich ohne Kopftuch genau so nackt wie eine Ordensschwester. Und dennoch: Mittelalterliche Männer dominieren den Diskurs um die »Kopftuchmädchen«, welche »die Türken« angeblich am laufenden Band produzieren (Thilo Sarrazin) und die mit ihren »Bildungsdefiziten« eine ganze Volkswirtschaft in den Ruin treiben (Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky). Wenn überhaupt, kommen Frauen in diesem Diskurs nur reaktiv vor. Oft sind es dann nicht einmal jene Frauen, die selbst Kopftuch tragen. Das Buch stellt Frauen vor, die Kopftuch tragen, zeigt, wie sie leben und wie sie denken - und versucht so, die Aufregung um ein kleines Stück Stoff ein wenig zu beruhigen.
Petra Stuiber, geboren 1967 in Mödling, Studium der Kommunikations- und der Theaterwissenschaft. Seit 1989 als Journalistin tätig, unter anderem bei »Standard«, »Format« und »Welt«. Ab 2007 Chronik- und Wien-Ressortleiterin des »Standard«, seit 2013 Chefin vom Dienst. Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher, u.a. »Die schrulligen Habsburger«, »Österreich in Männerhand«. Katharina Roßboth, geboren 1985 in Oberösterreich, studierte Fotografie und Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien. Ihre Fotos erscheinen in diversen Medien wie »Die Presse«, »The Gap«, »Welt der Frau«, »A la Carte«. Zahlreiche Ausstellungen, zuletzt »Se Souvenir, Eyes On«, Podium Wien; »Bilder der Donau«, Spitz.
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