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E-Book

Sexualisierte Gewalt gegen Jungen: Prävention und Intervention

Ein Handbuch für die Praxis

AutorHans-Joachim Lenz, Peter Mosser
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl333 Seiten
ISBN9783658040710
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR

Spätestens seit der großen Aufdeckungswelle von Missbrauchsfällen in (kirchlichen und reformpädagogischen) Einrichtungen im Jahre 2010 ist für eine größere Öffentlichkeit deutlich geworden, dass auch männliche Kinder und Jugendliche in großer Zahl von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Besonders beunruhigend war in diesem Zusammenhang die Einsicht, dass die meisten Betroffenen über viele Jahrzehnte Stillschweigen behielten über das, was ihnen angetan worden war. Und auch die psycho-soziale Arbeit und politisch Verantwortliche haben lange Zeit über die männlichen Betroffenen hinweggeschaut. Nicht zuletzt im Rahmen des Runden Tisches, den die Bundesregierung zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle einberufen hat, ist der Ruf nach geeigneten - d. h. auch geschlechtssensiblen - Hilfen für die Opfer sexualisierter Gewalt laut geworden. Mit diesem Buch wird erstmals ein Überblick über das Spektrum an Hilfen für männliche Betroffene gegeben. Dazu werden geschlechtssensible Konzepte für präventives Handeln vorgestellt und Einblicke in die Arbeit im deutschsprachigen Ausland gegeben. Das Buch führt zu der überraschenden Einsicht, dass - fast im Verborgenen - eine sehr professionelle, differenzierte und entwicklungsfähige Präventions- und Hilfekultur entstanden ist, die auf eine vielfältige Methodik und eine große Menge praktischer Handlungsideen verweisen kann.



Dr. Peter Mosser ist Diplompsychologe und Mitarbeiter einer Beratungsstelle für männliche Opfer sexualisierter Gewalt (kibs) in München.

Hans-Joachim Lenz hat ein Büro für Beratung, Bildung und Forschung (Forsche Männer & Frauen) in Ebringen bei Freiburg im Breisgau.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Vorwort7
Einleitung11
I. Gesellschaftspolitische Hintergründe13
Wenn der Domspatz weiblich wäre … Über den Zusammenhang der Verdeckung sexualisierter Gewalt an Männern und kulturellen Geschlec14
Abstract14
Schlagwörter:14
Gedankenexperimente14
1. Eindrückliche Erlebnisse15
2. Die kulturelle Verdeckung der männlichen Verletzbarkeit17
3. „Belastbare Erkenntnisse“ – ja wo bleiben sie denn?18
4. Odenwaldschule, Canisiuskolleg: Fässer ohne Boden?21
5. Öffentliche Aufmerksamkeit – die Politik muss reagieren23
6. Die Unabhängige Beauftragte – wo bleibt „Gender im Mainstream“?25
7. Eine kritische Bilanz des Runden Tisches27
8. Beschneiden ohne Einwilligung5030
9. Meine Kritik der Beschneidung: Ein Ausdruck patriarchalen Denkens33
10. Gewalt gegen Männer und ihre kulturelle Verdeckung34
11. Fazit: Interessengeleitete Ausblendungen35
Literaturverzeichnis36
Methode37
II. Prävention40
Auftritt vor Ort – Prävention von sexueller Gewalt an Jungen1 im öffentlichen Raum41
Abstract41
Schlagwörter:41
1. Einleitung42
2. Risiken für Jungen43
3. Täter und Täterinnen, Täterstrategien und Auswege46
4. Auftritt vor Ort. Methoden in der Präventionsarbeit mit Jungen51
5. Prävention in Schulen und Einrichtungen53
6. Beratung, Clearing, weiterführende Hilfen59
7. Vernetzung60
8. Digitale Medien und sexuelle Gewalt61
9. Strukturelle Prävention62
Literatur63
Methoden64
Jungen Erlaubnisse erteilen – Sekundärprävention sexualisierter Gewalt mit multimedialer Unterstützung69
Abstract69
Schlagwörter:69
Jungen werden durch Jungenarbeit erreicht70
Sexualisierte Gewalt kann Bestandteil jungenspezifischerLebenswelten sein73
Prävention soll sexuelle Gewalt und ihre möglichen Auswirkungen verhindern74
Jungenarbeit und Prophylaxe sexueller Gewalt haben ähnliche Ziele77
Prophylaxe verlangt nach Klarheit in Bezug auf Ressourcen, Zielgruppe und thematische Inhalte78
In jeder Zielgruppe sind potentielle Opfer und Täter79
Prophylaxe verlangt nach einer Auswahl von Themen und Inhalten79
Sexualpädagogik ersetzt keine Prophylaxe sexuellen Missbrauchs und umgekehrt81
Es ist schwer zu wissen, wann man(n) sich Hilfe holen darf.82
Es soll schon klar sein, worüber geredet wird84
Jungen brauchen Erlaubnisse, Entlastung von Zwängen und Entlassung aus Zwängen84
Pädagogische Ziele mit den entsprechenden Themen lassen sich durch viele verschiedene Methoden erreichen85
Multimedial-gestützte Methoden machen Jungen Spaß und mehr87
Jungen brauchen Sicherheit, Orientierung und Verbindlichkeit, die Halt bietet89
Literatur92
Methoden94
Präventive Haltung und Arbeit in der schulischen Prävention zum Thema sexualisierte Gewalt98
Abstract98
Schlagwörter:98
Geschlechtsspezifische Aspekte männlicher Betroffener99
Männlicher Kursleiter oder weibliche Kursleiterin?100
Präventive Haltung101
Vertrauensbasis zu Jungen103
Nähe und Distanz106
Wie motiviere ich Jungen?106
Qualitätsprinzipien in der Prävention108
Zusammenfassung110
Literatur111
Methode112
III. Intervention114
Gruppenarbeit mit männlichen Opfern von (sexualisierter) Gewalt: Projekt mit 8–10-jährigen Jungen bei Neue Wege in Bochum115
Abstract115
Schlagwörter:115
1. Einleitung115
2. Vorüberlegungen116
2.1 Setting116
2.2 Auswahl der Jungen117
2.3 Zeitlicher Rahmen118
2.4 Einzel- und Gruppentherapie118
2.5 Einbeziehen von Angehörigen und Betreuern119
2.6 Struktur der Gruppenstunden119
3. Die Gruppentherapie120
3.1 Regeln122
3.2 Gewalt123
3.3 Spielen128
3.4 Essen129
3.5 Einbeziehen von Angehörigen und Betreuern in den Therapieprozess130
3.6 Auswertung und Ende der Gruppenstunden130
4. Auswertung und Schlussfolgerungen130
4.1 Bedingungen für eine kontinuierliche Weiterführung der Arbeit134
4.2 Das Ende der Gruppe ist nicht das Ende der Therapie134
4.3 Was wir uns wünschen134
Methode135
Empört euch – engagiert euch! Traumapädagogik und Traumabegleitung bei sexueller Gewalt an Jungen138
Abstract138
Schlagwörter:138
1. Einleitung138
2. Auf die Haltung kommt es an140
3. Was ist ein Psychotrauma?142
4. Psychoedukation145
4.1 Zielgruppen einer traumabezogenen Psychoedukation145
4.2 Informationen zur Entstehung einer PTBS sowie zu Risiko- und Schutzfaktoren146
4.3 Beratung und Einbeziehung des sozialen Umfelds148
4.4 Die Rolle der Peergroups und erweiterter Bezugsgruppen149
4.5 Formen der PTBS150
5. Diagnostik152
6. Die traumazentrierte Fachberatung (TFB) – Praxisteil153
6.1 Ziele der TFB sind:153
6.2 Welche Forderungen kann ich an Menschen mit einer PTBS stellen?154
7. Kurzer praktischer Leitfaden für professionelle Helfer155
7.1 Grundsätzliches155
7.2 Tipps im Umgang mit Polizei und Justiz157
7.3 Die Hauptursache aller Probleme sind Lösungen (Bloch, 1998: 52).158
7.4 Grundsätzliche Entlastungen bieten160
8. Psychotherapeutische Methoden160
9. Fazit161
Information zur Weiterbildung165
Literatur165
Methoden165
Die Angst vor der Retraumatisierung des Klienten170
Abstract170
Schlagwörter:170
1. Erkenntnisse über neurophysiologische Zusammenhänge und Funktion-sweisen:172
2. Die unterschiedlichen Wünsche des/der KlientIn:172
3. Die unterschiedlichen Wünsche und/oder Überzeugungen derTherapeuten beziehungsweise Beraters:173
Methode175
„Ich war doch schon immer der Fußabtreter für alle …“ – Mehrfachbetroffenheit männlicher Opfer sexualisierter Gewalt178
Abstract178
Schlagwörter:178
Verschiedene Gewaltformen – Unterschiede und Gemeinsamkeiten181
Öffentliche Bewertungen und Umgangsweisen im Hilfesystem184
Wie schlimm ist welcher sexuelle Missbrauch? Wie schlimm ist welche Gewalt?187
„Das Schlimmste war, dass die Kumpel mich dann gedisst haben.“ Mobbinggewaltwiderfahrnisse von sexuell traumatisierten Jungen190
Die manchmal krummen Pfade der Aufdeckung von Gewaltwiderfahrnissen und Zugangswege zu Hilfen193
Sexuell traumatisierte Jungen brauchen ein spezialisiertes Beratungsangebot – aber welches?197
Schluss200
Literatur201
Methode203
Grenzverletzende Kinder und Jugendliche – verletzte Menschen mit verletzten Grenzen?! Traumapädagogische Arbeit mit sexuell übergriffigen Kindern und Jugendlichen205
Abstract205
Schlagwörter:205
Ben – ein Fallbeispiel205
„Da war ich wie ein Roboter, den ich beobachtet habe…“212
Fazit216
„Ich nehme mir etwas Ungekonntes gewaltvoll, weil ich es gekonnt nichtkann…“ – Sexuell übergriffige Kinder und Jugendliche216
Grenzverletzende Menschen sind verletzte Menschen mit verletzten Grenzen220
Möglichkeiten traumapädagogischen Handelns mit sexuell übergriffigenKindern und Jugendlichen222
Kinder verarbeiten Traumata unterschiedlich225
Traumapädagogische Grundhaltungen226
„Jedes Ich ist viele Teile.“231
Ben: „Da war ich wie ein Roboter – da muss man mal etwas machen!“235
Wo liegen die Besonderheiten in der Haltung für die Arbeit mittraumatisierten sexuell übergriffigen Kindern und Jugendlichen?238
Zusammenfassung und Fazit240
Und Ben?241
Literatur242
Methoden245
Grundelemente einer Methodik für die psychosoziale Arbeit mit sexuell misshandelten Jungen256
Abstract256
Schlagwörter:256
I. Direkte Interventionen258
1. Bewegliche Kontaktgestaltung259
2. Freiheitsgrade der Gestaltbarkeit261
3. Reflexion von Elementen einer Missbrauchsbeziehung262
4. Vermeidung überfordernder Fragen263
5. Variable Settings264
6. Lebensweltorientierte, nachgehende Arbeit265
7. Beziehungsarbeit unter Berücksichtigung der „optimalen Distanz“ –das Prinzip der Reziprozität266
8. Ressourcenorientierung268
9. Handlungsorientierung269
10. Entwicklung einer gemeinsamen Sprache: Die „Besprechbarkeit des Unaussprechlichen“270
11. Im Spannungsfeld zwischen Vergegenwärtigung und Verarbeitung:Von „small stories“ zum „life narrative“271
12. Retraumatisierung vs Komplizenschaft mit der Verleugnung273
13. Techniken der inneren Distanzierung – allgemeine Bemerkungen275
14. Techniken der inneren Distanzierung – Psychoedukation275
15. Techniken der inneren Distanzierung – Präsentation von Vergleichsschablonen277
16. Techniken der inneren Distanzierung – Zirkuläres Fragen278
17. Konstruktion und Utilisierung konkreter Aufträge278
18. Abgleichen von Geschwindigkeiten – permanente Auftragsklärung279
19. Abkehr von der normativen Zielvorstellung der Notwendigkeit einer langfristigen, kontinuierlichen Gesprächspsychotherapie281
II. Indirekte Interventionen259
20. Netzwerkorientierung282
21. Hilfesysteme und Klientensysteme284
22. Inhaltliche Aspekte indirekter Arbeit286
23. Nebenschauplätze mit Sogwirkung288
24. Arbeit mit Eltern289
Fazit292
Literatur293
Methoden293
IV. Ausland297
Prozessbegleitung für männliche Betroffene von sexuellerGewalt in Österreich Geschichte und Stand der Unterstützung von männlichenGewaltopfern in Strafverfahren298
Abstract298
Schlagwörter:298
Prozessbegleitung in Österreich – von den Anfängen298
Prozessbegleitung – Wie funktioniert das?300
Prozessbegleitung – Situationsüberblick in Österreich304
Prozessbegleitung für männliche Betroffene: Buben, Burschen und Männer307
Anfragen von männlichen Betroffenen als Spiegel männlicher Verarbeitungswege309
Zusammenfassung312
Literatur313
Methoden313
Männliche Opfer von Sexualdelikten zwischen psychologischrechtlicher Beratung und ihrer Tabuisierung318
Abstract318
Schlagwörter:318
Einleitung318
Auftrag und Arbeit der Opferhilfe Sankt Gallen319
Auf der Suche nach der Dunkelziffer: Statistische Betrachtungen zur sexualisierten Gewalt an männlichen Opfern321
Widerstände gegen eine Aufdeckung sexualisierter Gewalt an männlichen Opfern323
Opferhilfe in der Praxis324
Fazit und Ausblick327
Literatur328
Methode328
Autorenverzeichnis330

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