Behavioral Economics: Messproblematik von Risikopräferenzen im Vergleich der Ansätze der Cumulative Prospect Theory, der rangplatzabhängigen Nutzentheorien und der Risiko-Wert-Ansätze
Inhaltsangabe:Einleitung: In wirtschaftlich turbulenten Zeiten treten häufig negative Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten auf, mit denen viele Privatanleger nicht gerechnet haben und die sie nicht für möglich gehalten hätten. So haben aktuell 71 % der Befragen einer Studie wohl auf Grund derartiger Entwicklungen zumindest teilweise das Vertrauen in das Wirtschafts- und Finanzsystem verloren. Doch nicht nur in Krisenzeiten offenbaren sich die Defizite der Aufklärung vieler Personen hinsichtlich grundsätzlicher finanzieller Möglichkeiten und Begriffe. Auch die eigenen Wünsche und tiefere Kenntnisse über ihre selbstgetätigten Anlageentscheidungen sind vielen Bürgern fremd. Durch die zunehmende Eigenverantwortung bezüglich vieler Entscheidungen, wie beispielsweise der richtigen Rentenversorgung, zeigt sich inzwischen das Bedürfnis vieler Personen, Unterstützung bei der Regelung von Finanzangelegenheiten zu bekommen und die eigene Wahl abzusichern. Erschwert durch die hohe Komplexität der angebotenen Dienstleistungen und Produkte und der Masse an verfügbarer Information zeigt sich inzwischen aber auch, dass selbst die vermeintlichen Experten die Bedeutung individueller und hochwertiger Beratung noch nicht erkannt haben. So wurde häufig Renditeberatung anstatt Anlageberatung betrieben und die Kunden nicht richtig über die gegebenen Risiken, ob diese für sie tragbar sind und zu ihnen passen, informiert. Für viele Personen stellen aber der Einbezug ihrer spezifischen Einstellung, Situationen und Wünsche die Hauptkriterien bei der Entscheidungsfindung dar. Aus diesen Ausführungen ergibt sich die Problemstellung dieser Arbeit. Der Ermittlung individueller Risikopräferenzen kommt eine nicht zu unterschätzende Bedeutung bei der individuellen Entscheidungsfindung zu. Gleichzeitig zeigt das aktuelle Misstrauen gegenüber Finanzberatern, dass dieser Faktor zu stark vernachlässigt wurde. Weiterhin gibt es keine allgemein anerkannte Erhebungsmethode individueller Risikopräferenzen. Dementsprechend ist es das Ziel dieser Arbeit, bekannte wissenschaftliche Ansätze verschiedenen Hintergrunds auf ihre Eignung zur Ermittlung von Risikopräferenzen zu überprüfen. Dabei soll die Anlageberatung mit ihren spezifischen Gegebenheiten immer wieder als exemplarisches Beispiel zur Verdeutlichung verwendet werden, da der Kontext des Privatanlegers, der durch den Finanzintermediär beraten wird und eigene Mittel anlegt,einen geeigneten Rahmen für den Vergleich der [...]
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