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60 Jahre Schweizerische Gesellschaft für Urologie 1945-2005

AutorDieter Hauri
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl137 Seiten
ISBN9783456944647
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Dieter Hauri
60 Jahre Schweizerische Gesellschaft für Urologie 1945-2005
2007. 136 S., 98 Abb., 6 Tab., Gb
ISBN: 978-3-456-84464-0


Erst im 20. Jahrhundert hat sich die Urologie endgültig als eigenständiges Fach aus der Chirurgie herausgelöst.

Erst im 20. Jahrhundert hat sich die Urologie entdgültig als eigenständiges Fach aus der Chirurgie herausgelöst. Meilensteine waren dabei einerseits die verfeinerten Methoden der Prostataoperation, andererseits die endoskopischen Untersuchungsmethoden, insbesondere die Zystoskopie. Dieser Band zeichnet die Entwicklung der Urologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Schweizer Urologen nach. Er stützt sich dabei auf die bisher unveröffentlichten Akten der 1945 gegründeten Schweizerischen Gesellschaft für Urologie.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
  2. Die operative Behandlung der Prostatahyperplasie im Laufe der Zeiten
  3. Der Blick in die Blase - die Geschichte der Zystoskopie
  4. Schweizer Urologen - Urologen in der Schweiz
  5. Die Entwicklung der Urologie in unseren Nachbarländern
  6. Die Gründung der Schweizerischen Gesellschaft für Urologie
  7. Und so ging es weiter ...
Leseprobe
Die Gründung der Schweizerischen Gesellschaft für Urologie (S. 115-116)

Es ist nicht selbstverständlich, dass sich «die Urologie» zu einem eigenständigen und autonomen Fach, wie es sich heute präsentiert, entwickeln konnte. In den Statistiken der Schweizerischen Ärztezeitung werden von 1933 bis 1945 langsam zunehmend 33 bis schliesslich 48 «Urologen» aufgeführt. Diese setzten sich mehrheitlich aus Chirurgen, welche gelegentlich auch Eingriffe am Urogenitalsystem durchführten, dann aber auch aus Dermatologen/Venerologen, welche sich um «Harnkrankheiten » kümmerten, zusammen. Zudem gab es immer wieder Internisten, welche sich um «Nieren- und Harnkrankheiten» kümmerten, die auch Zystoskopien durchführten und gelegentlich bei ihren Patienten den Chirurgen assistierten. Sie dürften als Vorläufer der Nephrologen angesehen werden.

Vor allem die urologisch interessierten Chirurgen der Schweiz trafen sich vor dem Ersten Weltkrieg regelmässig als Mitglieder der Französischen (gegründet 1889) oder der Deutschen (gegründet 1906) Gesellschaft für Urologie in Paris, Berlin oder Wien, oder an Kongressen der Internationalen Gesellschaft für Urologie. Letztere wurde im Jahr 1919 als Nachfolgeorganisation der 1908 in Paris ins Leben gerufenen Internationalen Vereinigung für Urologie gegründet Als der Erste Weltkrieg diese Gelegenheiten zunichte machte, trafen sich die Schweizerischen Mitglieder jährlich zu einer freundschaftlichen Zusammenkunft ohne wissenschaftliche Beiträge.

Ende der 30er-Jahre lud Hans Wildbolz zu wissenschaftlichen Sitzungen nach Bern ein, und dann erfolgte der organisierte Zusammenschluss zur «Freien Vereinigung Schweizer Urologen» ohne Statuten und Traktanden. Interessanterweise wurden diese regelmässig auch von einigen Internisten (Ärzte für Nieren- und Harnkrankheiten) begleitet. Ihre erste Sitzung fand 1938 in Bern statt, präsidiert von Hans Wildbolz. Das Thema «Einfluss der Androgene auf die Urogenitalorgane» wurde unter zwölf Teilnehmern diskutiert. Die zweite Sitzung wurde auf den 8. Juli 1939 ins Kollegiengebäude in Basel einberufen. Unter dem Präsidium von Fritz Suter kamen «moderne Harndesinfektionsmittel» zur Sprache.

Es wurden 16 Teilnehmer registriert. Über eine weitere dritte Sitzung ist einzig bekannt, dass sie wahrscheinlich in Genf stattgefunden hat. Die vierte Sitzung wurde für Samstag, 3. Oktober 1942, in den neuen Hörsaal des Instituts für Pathologie in Lausanne einberufen. Sie wurde von F. Suter (Basel), H.Walthard (Bern) und M. Secrétan (Lausanne) organisiert. Es fanden Vorträge über Urolithiasis, Urogenitaltuberkulose und Urethrachirurgie nebst Demonstrationen von Röntgenbildern statt. Seit 1933 wurden die Beziehungen zur Deutschen Gesellschaft für Urologie zunehmend problematischer. Viele deutsche Kollegen jüdischer Herkunft mussten emigrieren. Die neue Stimmung wurde von Hans Wildbolz in einem kurzen Rapport folgendermassen beschrieben: «Auch auf einem Urologie-Kongress kann ich das dauernde nicht ertragen» (persönliche Mitteilung von E. Wildbolz).

Für die Dauer des Zweiten Weltkrieges geriet die Schweiz dann materiell und wissenschaftlich in eine Isolation. Als weiteres Element kam der rasante Wissenszuwachs seit Beginn des Jahrhunderts hinzu, der spezialisierte Ausbildungsstätten notwendig machte. Dies betraf in erster Linie endoskopische Operationstechniken, die naturgemäss schwierig zu lehren und zu lernen waren. Die angehenden Urologen waren gezwungen, sich diese im Ausland anzueignen, so dass die frühe Urologie eine Aura umgab, sich aus besonders innovationsfreudigen und zugleich international fortgebildeten Mitgliedern zusammenzusetzen. Das hierdurch geförderte Elitebewusstsein erhöhte einerseits die Anziehungskraft der jungen Fachrichtung, führte anderseits zu protokollarisch festgehaltenen Missmutsäusserungen vonseiten der chirurgischen Fachgesellschaft. Am 2. Oktober 1943 wurde zur «5. Jahresversammlung » nach Zürich ins Kantonsspital eingeladen. F. Suter (Basel), H. Walthard (Bern) und F. Schaffhauser (Zürich) moderierten eine Vormittagssitzung über verschiedenste urologische Bereiche.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort8
Die operative Behandlung der Prostatahyperplasie im Laufe der Zeiten12
Vorgeschichte12
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort8
Vorgeschichte12
Die operative Behandlung der Prostatahyperplasie im Laufe der Zeiten12
Die Anfänge der transurethralen Prostatresektion14
Die offene Prostatektomie19
Der Durchbruch der transurethralen Prostatresektion22
Stromgeneration23
Einige Neben- und Irrwege, die erstaunlicherweise bis heute begangen werden26
Laser in der Prostatachirurgie29
Nachsatz30
Über die Anfänge40
Der Blick in die Blase - die Geschichte der Zystoskopie40
Ein kleiner Lichtblick42
Mehr Licht!48
Die Lichtquelle gehört in die Blase ...51
Ein Zwischenspiel55
Es geht weiter ..57
Die entscheidenden Verbesserungen59
Urologische Chirurgie64
Schweizer Urologen - Urologen in der Schweiz64
Von der Harnschau bis zur Nephrologie73
Vorläufer der Andrologie78
Instrumentenbauer81
Beginn der universitären Urologie82
Die Entwicklung der Urologie in unseren Nachbarländern98
Die Gründung der Schweizerischen Gesellschaft für Urologie116
Und so ging es weiter ...120
Verselbstständigung der Urologie als Spezialfach123
Preis der Gesellschaft/Stipendium124
Spezialarzt-/Facharztprüfung125
Fortbildung125
Persönliche Schlussbemerkungen126
Ich danke:127

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