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Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik

Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus

AutorMax Scheler
VerlagFelix Meiner Verlag
Erscheinungsjahr2014
ReihePhilosophische Bibliothek 657
Seitenanzahl872 Seiten
ISBN9783787324750
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR
Max Schelers Opus magnum aus dem Jahr 1913/16 kann als der gründlichste und umfassendste Entwurf einer am Personenbegriff orientierten und auf die Objektivität von Werten setzenden Ethik angesehen werden. Vor dem Hintergrund der Phänomenologie Husserls und in kritisch distanzierender Würdigung der Kantischen Philosophie entwickelt Scheler die Grundlagen der Praktischen Philosophie, indem er die Fülle der menschlichen Wirklichkeit in all ihren Facetten ernst nimmt, um sie zugleich vor dem Hintergrund eines materialen Wertaprioris verständlich zu machen. Die Kritik an formalen Ethikentwürfen und die Zurückweisung von utilitaristischen Ansätzen entwickelt sich vor dem Hintergrund einer subtilen Diskussion des Wertbegriffs, einer höchst differenzierten Analyse der Rangordnung von Werten und einer Phänomenologie der Person, die bis heute einschlägig und wirksam ist. Neben dem Gesamtentwurf besticht die Schelersche Schrift durch feingliedrige phänomenologische Analysen zu einzelnen Fragestellungen, die auch nach einem Jahrhundert nicht an Brisanz verloren haben. Hierzu zählen u.a. die Ausführungen zur Leiblichkeit, die Diskussion der Gefühle oder die Konzeption des Liebesbegriffs. Hundert Jahre nach der Erstveröffentlichung 1913/1916 erscheint Schelers Hauptwerk in einer kritischen Fassung als Ausgabe letzter Hand. Der Text wird durch eine Einleitung und einen editorischen Bericht sowie Begriffs-, Personen- und Literaturregister erschlossen. Zudem werden nachträglich eingefügte Änderungen am Text ausgewiesen sowie unvollständige Angaben ergänzt bzw. Verweise und Anspielungen durch Herausgeberanmerkungen kommentiert.

Max Scheler (1874-1928), Philosoph und Soziologe, lehrte in Jena, München, Köln und Frankfurt am Main. Seine Philosophie wurde anfangs maßgeblich von Husserls Phänomenologie geprägt, doch machte Scheler Husserls Entwicklung zu einem transzendentalen Idealismus nicht mit, sondern entwickelte einen phänomenologisch fundierten Realismus besonders in den Gebieten der Ethik, Religionsphilosophie, Erkenntnistheorie und Wissenssoziologie, die er in der Philosophischen Anthropologie zu vereinigen suchte.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhaltsverzeichnis7
Einleitung: Die Erkundung der Moralität. Schelers Grundlegung der Ethik. Von Christian Bermes13
Editorische Notiz. Von Annika Hand33
Max Scheler: Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik41
Vorwort zur ersten Auflage43
Vorwort zur zweiten Auflage47
Vorwort zur dritten Auflage53
I. Teil65
Einleitende Bemerkung65
I. Materiale Wertethik und Güter-, resp. Zweckethik68
1. Güter und Werte71
2. Das Verhältnis der Werte »gut« und »böse« zu den übrigen Werten und zu den Gütern85
3. Zwecke und Werte92
Streben, Wert und Ziel.93
II. Formalismus und Apriorismus109
A. Apriori und Formal überhaupt112
B. Das Apriori-Materiale in der Ethik152
1. Die formalen Wesenszusammenhänge153
2. Werte und Wertträger157
3. »Höhere« und »niedrigere« Werte159
4. Apriorische Beziehungen zwischen Werthöhe und »reinen« Trägern der Werte175
a) Person- und Sachwerte175
b) Eigen- und Fremdwerte176
c) Aktwerte, Funktionswerte, Reaktionswerte176
d) Gesinnungs-, Handlungs-, Erfolgswerte177
e) Intentionswerte und Zustandswerte177
f) Fundamentwerte, Formwerte und Beziehungswerte177
g) Individual- und Kollektivwerte178
h) Selbstwerte und Konsekutivwerte179
5. Apriorische Rangbeziehungen zwischen den Wertmodalitäten181
III. Materiale Ethik und Erfolgsethik187
II. Teil247
IV. Wertethik und imperative Ethik247
1. Unzureichende Theorien vom Ursprung des Wertbegriffs und dem Wesen sittlicher Tatsachen247
2. Wert und Sollen295
a) Wert und ideales Sollen295
b) Das normative Sollen304
c) Können und Sollen330
V. Materiale Wertethik und Eudaimonismus338
1. Wert und Lust341
2. Fühlen und Gefühle356
3. Sinn des Satzes von der »Relativität« der Werte369
4. Relativität der Werte auf den Menschen376
5. Relativität der Werte auf das Leben382
6. Historische Relativität der ethischen Werte und ihre Dimensionen407
a) Variationen des Ethos414
b) Variationen der Ethik422
c) Die Variationen der Typen424
7. Die sog. Gewissenssubjektivität der sittlichen Werte434
8. Zur Schichtung des emotionalen Lebens447
Das Problem des Eudaimonismus466
9. Die Zusammenhänge von Gefühlszustand und sittlichem Wert466
a) Das Gesetz der Tendenz nach Surrogaten bei negativer Bestimmtheit der »tieferen« emotionalen Ichbestimmtheit467
b) Alle Willensrichtung auf die Realisierung positiver und vergleichsweise höherer Werte geht ursprünglich niemals aus negativen Gefühlszuständen als Quellen, sondern aus positiven als Quellen hervor470
10. Das Verhältnis des Zusammenhangs von Glück und sittlichem Werte zur Idee der Sanktion und Vergeltung478
Fundierung des Glücks durch positive Werte und des positiv wertvollen Strebens und Wollens durch das Glück483
VI. Formalismus und Person496
A. Zur theoretischen Auffassung der Person überhaupt497
1. Person und Vernunft497
2. Person und das »Ich« der transzendentalen Apperzeption500
3. Person und Akt die psychophysische Indifferenz der Person und des konkreten Aktes. Wesenhafte Zentralitätsstufen innerhalb der Person511
a) Person und Akt511
b) Das Sein der Person ist nie Gegenstand. Die psychophysische Indifferenz der Person und ihrer Akte. Ihr Verhältnis zum »Bewußtsein«516
c) Person und Welt524
d) Mikro- und Makrokosmos und Gottesidee527
e) Leib und Umwelt529
»Leib« und »Umwelt« ist nicht die Voraussetzung der Scheidung »Psychisch« und »Physisch«536
f) Ich und Leib. (Assoziation oder Dissoziation)550
g) Apriorisch materiale Prinzipien der erklärenden Psychologie560
B.623
4. Die Person in ethischen Zusammenhängen623
a) Wesen der sittlichen Person623
b) Person und Individuum638
c) Autonomie der Person644
d) Unser Personbegriff im Verhältnis zu anderen Formen personalistischer Ethik653
ad 1 [ohne Titel]654
ad 2 [ohne Titel]659
ad 3 Person und Individuum661
ad 4 Einzelperson und Gesamtperson674
ad 5 [ohne Titel]724
5. Das Gesetz des Ursprungs des je herrschenden Ethos. Vorbild und Nachbild (ad 6a)737
6. Die Idee einer Rangordnung reiner Wertpersontypen (ad 6b)750
Personenverzeichnis767
Sachverzeichnis771
Herausgeberanmerkungen805
Textvarianten857
Literaturverzeichnis879
Auswahl-Bibliographie zur Forschungsliteratur mit Bezug auf 'Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik'. Von Annika Hand887

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