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Welche Hunderasse passt zu mir?

AutorAstrid Nestler
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783833833861
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Mein Hund, mein bester Freund - diesen Traum haben wohl alle Hundebesitzer. Damit es mit der großen Freundschaft aber auch klappt, müssen Mensch und Hund zueinander passen. Der neue, gemeinsam mit der führenden Hunde-Zeitschrift DOGS entwickelte Ratgeber hilft Ihnen, Ihr Hundehalterpotential einzuschätzen und den perfekten Vierbeiner für ihre Lebenssituation zu finden: Wie lange arbeite ich täglich? Verbringe ich meine Freizeit gemütlich vor dem Fernseher oder aktiv im Grünen? Dies sind nur ein paar wenige Fragen aus dem ausführlichen Test für Hundeeltern und solche, die es noch werden wollen. Im anschließenden Porträtteil geben Ihnen hoch informative, unterhaltsame Texte und emotionale Fotos einen Überblick über die Bedürfnisse der unterschiedlichen Rassen, denn auch unter den Vierbeinern gibt es Couch-Kartoffeln und Sportskanonen. Mit allen wichtigen Informationen zur Mensch-Hund Beziehung in einem extra Kapitel steht einer langen und glücklichen Freundschaft nichts mehr im Weg!

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Leseprobe

Die beliebtesten kleinen Hunderassen


Unter kleinen Hunden gibt es große Unterschiede: Es gibt kernige Arbeitshunderassen wie Dackel und Foxterrier und sanftmütige Begleiter wie Papillon und Malteser.

Papillon


Der Papillon ist ein graziler, kleiner Hund mit ausgesprochen schönem Fell. Die korrekte Rassebezeichnung lautet Kontinentaler Zwergspaniel. Man kennt zwei Varietäten, den schon genannten Papillon, der stehende Ohren hat, und den Phalène mit Hängeohren. Der hängeohrige Phalène ist zwar der ursprünglichere Typ, aber heute wesentlich seltener anzutreffen. Beide sind lebhafte Hunde im Kleinformat mit denselben Bedürfnissen wie größere Artgenossen. Was die körperliche Bewegung betrifft, muss man den Zwergspaniel nicht übertrieben schonen. Zwar gibt er sich im Alltag auch mit kürzeren Gassirunden zufrieden, doch sollte man ihm wenigstens ein- bis zweimal in der Woche einen richtig langen Auslauf gönnen und grundsätzlich sehr viel mit ihm spielen. Bei langen Wanderungen kann er ohne Weiteres mithalten. Auch Hundesportarten wie Dog Dance liebt der temperamentvolle Papillon sehr. Man muss ihn nicht verhätscheln. Er mag Agility und kann, wenn er erwachsen und seelisch ausgereift ist, sogar als Therapiehund besonders für ältere oder bettlägerige Menschen eingesetzt werden. Er ist sozialverträglich und hat in der Regel keine Probleme mit größeren Rassevertretern. Doch sollte man berücksichtigen, dass insbesondere Junghunde oft linkisch und stürmisch sind, und ein tapsiger Berner Senn oder Labrador einen zierlichen Papillon alleine durch sein Gewicht im Spiel verletzen kann. Nichtsdestotrotz ist auch für kleine Hunde viel Sozialkontakt mit ausgewählten, gut sozialisierten, erwachsenen, großen Hunden extrem wichtig. Ein Papillon ist außerdem der ideale Reisebegleiter, der sich neuen Umständen schnell und problemlos anpasst. Wenn er nicht konsequent erzogen wird, kann er sich allerdings zu einem kläffenden und nervenden Despoten entwickeln.

INFOS ZUR RASSE

GESCHICHTE: Der Phalène ist bereits im Spätmittelalter auf zahlreichen Gemälden abgebildet; aus dieser »Urform« entstand durch die Einkreuzung von Spitz und Chihuahua der Papillon, der erst im 19. Jahrhundert populär wurde. Mit Beginn der Reinzucht nach 1969 durften nur noch Papillons mit Papillons und Phalènes mit Phalènes verpaart werden. Diese Vorschrift gilt bis heute.

TYP: Begleithund

FELL: Mittellang, fein, seidig, ohne Unterwolle; meist zwei- oder dreifarbig, auf weißem Grund; selten einfarbig rot, braun oder schwarz

GRÖSSE UND GEWICHT: Schulterhöhe von 20 bis 28 cm, Gewicht: 2,5 bis 4,5 kg

GUT GEEIGNET FÜR: Leute, die viel unterwegs sind und gerne ihren Hund dabeihaben, für ältere Menschen und Stadtbewohner

ANFÄLLIG FÜR Patellaluxation (lockere Kniescheiben)

Chihuahua


Ein britischer Psychologe soll einmal gesagt haben: »Ein Mann, der sich einen kleinen Hund zulegt, ist mit seinem Liebesleben zufrieden.« Nun sieht man Männer mit einem Chihuahua an der Leine leider äußerst selten, und ob dieser Satz auch für Frauen gilt, sei dahin gestellt. Tatsache ist: Der Chihuahua ist nicht nur die kleinste, sondern auch eine der ältesten Hunderassen der Welt. Es gibt ihn in zwei Varietäten, den Kurzhaar- und den Langhaarchihuahua. Ersterer ist der ursprünglichere und ältere der beiden.

Eines der wichtigsten Kriterien für einen gesunden Chihuahua ist sein Gewicht. Im Alter von zwölf Wochen sollte er um die 1000 Gramm wiegen. Zur Zucht zugelassen werden vom VDH nur Hunde von mindestens zwei Kilogramm. Denn je kleiner die Tiere sind, desto empfindlicher sind sie. Zwergenwuchs ist nichts Erstrebenswertes, auch wenn unter dem Begriff »Teacups« mittlerweile Kümmerlinge von 500 Gramm verkauft werden – winzig genug, um in eine Teetasse zu passen.

Ein gesunder, normal entwickelter Chihuahua möchte draußen etwas erleben und herumstromern wie andere Hunde auch. Er will keinesfalls den ganzen Tag herumgetragen werden, sondern genießt es, viel Bewegung im Wald, auf der Wiese und im Garten zu haben. Er ist verspielt und würde Agility in einer Mini-Ausführung sicher gerne mitmachen. Überhaupt ist der kleine Kerl ausdauernder und robuster, als manch einer denkt. Er braucht keine Pullover, Täschchen, Schühchen und Glitzerleinen, sondern Spaziergänge und ein hundgerechtes Sozialleben. Hin und wieder kann es Probleme mit großen Hunden geben, die einen Chihuahua als Beute betrachten und hetzen. Sein Besitzer sollte deshalb unbedingt eine gute Hundeschule besuchen, vor allem um zu lernen, mit welchen Hunden er seinen Chihuahua unbedenklich spielen lassen kann und wann er ihn beschützen muss. Außerdem erfährt er hier, wie er seinen Chihuahua zuverlässig zurückruft – ebenfalls Grundvoraussetzung für einen entspannten Freilauf.

INFOS ZUR RASSE

GESCHICHTE: Der Chihuahua wurde nach der mexikanischen Provinz benannt und zählt zu den ältesten Hunderassen der Welt. Schon bei den Azteken war der kleine Hund beliebter Begleiter der Damenwelt, wurde manchmal allerdings auch gegessen. Heute steht er zum Glück nicht mehr auf dem -Speiseplan, dafür aber wird er oft zu Unrecht als »halbe Portion« belächelt.

TYP: Begleithund

FELL: Kurzhaar: Glatt, dicht, ohne Unterwolle; Langhaar: Weich, fransig, ohne Unterwolle; alle Farben von Weiß bis Schwarz

GRÖSSE UND GEWICHT: Schulterhöhe von 15 bis 23 cm, Gewicht: 1,5 bis 3 kg

GUT GEEIGNET FÜR: Familien mit größeren Kindern, Singles und Senioren; für kleine Kinder eher ungeeignet, da vor allem die Welpen sehr empfindlich sind; lässt sich sehr gut auch in einer Stadtwohnung halten

ANFÄLLIG FÜR: Je kleiner der Chihuahua, desto krankheitsanfälliger ist er; Tiere unter 2 kg leiden oft an einer offenen Schädeldecke, neigen zu Patellaluxation (lockere Kniescheiben), trockener Hornhaut und Problemen mit dem Gaumensegel.

Wie lebt es sich mit einem Chihuahua?


SANDRA HEMPELL

Die 40-jährige Erzieherin lebt zusammen mit ihrem Mann, den Kindern Mirko, 13, und Sebastian, 11, in Alzenau bei Aschaffenburg. Zur Familie gehören der achtjährige Willi, ein Cavalier King Charles Spaniel, und Maja, die einjährige Chihuahuahündin.

SIE HABEN ZWEI RASSEN, DIE MAN GEMEINHIN ALS »SCHOSSHUNDE« BEZEICHNET. WIE KAM ES DAZU?

Als unser Schäferhund-Dobermann-Mix im Alter von nur vier Jahren gestorben ist, hat uns das sehr zu schaffen gemacht. Wir wollten danach einen Hund, den man auf keinen Fall mit ihm vergleichen kann, und haben uns dann für den Cavalier King Charles entschieden, auch der logistischen Vorteile wegen. Wenn man mit zwei Kindern und einem großen Hund in Urlaub fährt, kommt der Hund in den Kofferraum, die Kinder sitzen auf dem Rücksitz und das Gepäck … ist ein Problem.

WIE KAM DANN ZU DEM CAVALIER KING CHARLES NOCH DER CHIHUAHUA?

Das kam durch die Hundeschule. Ich habe die Chihuahuas der Züchterin dort erlebt, und die haben mich so begeistert, dass ich die »Herausforderung« Chihuahua ebenfalls wagen wollte.

WIESO IST DENN EIN CHIHUAHUA EINE HERAUSFORDERUNG?

Die erste Herausforderung besteht darin, den Chihuahua trotz seiner Niedlichkeit als Hund zu behandeln, mit ihm spazieren zu gehen und ihn zu erziehen, wie jeden anderen Hund auch. Die zweite Herausforderung ist, dass der Hund so klein ist und man deswegen vieles anders machen muss als bei einem großen Hund. Man muss viel in die Hocke gehen, sich klein machen, man ist viel auf den Knien – und das ist eben anders.

DANN IST ALSO EIN KLEINER HUND NICHT UNBEDINGT LEICHTER ZU ERZIEHEN ALS EIN GROSSER?

Richtig. Man muss auch viel mehr aufpassen, wo man hintritt. Wenn ich einem Schäferhund auf den Fuß trete, tut ihm das zwar weh, aber er wird es verkraften. Wenn ich meiner Maja auf die Füße trete, kann das wirklich schlimm sein.

GIBT ES AUCH VORTEILE?

Man kann Maja fast überallhin mitnehmen. Weil die Leute sie weniger als Hund sehen, gibt es kaum Einschränkungen. Ich durfte Maja sogar schon einmal mit in die Bäckerei nehmen, damit sie bei schlechtem Wetter nicht draußen warten musste. Sie hat der Verkäuferin einfach leidgetan. Dasselbe wäre mir mit einem Schäferhund bestimmt nicht passiert. Da erwartet man, dass der das aushält. Mit dem hat keiner Mitleid.

WIE VIEL MACHEN SIE MIT MAJA?

Im ersten halben Jahr habe ich fast einen Halbtagsberuf daraus gemacht. Ich habe mir ein bestimmtes Programm vorgenommen: zum Bahnhof gehen, in den Wildpark, zum Schwimmen, Leckerchen...

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