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E-Book

Strategie und Erfolg von Fußballunternehmen

AutorKai Teichmann
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl390 Seiten
ISBN9783835095038
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
In seiner neun Spielzeiten umfassenden empirischen Analyse der sportlichen und wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren des Fußballsports konzentriert sich Kai Teichmann auf die strategischen Entscheidungen von Fußballunternehmen wie Mannschaftsbesetzung, Gestaltung des Stadions und Wahl der Rechtsform. Er zeigt, dass sportlicher Erfolg vor allem durch überdurchschnittlich hohe Investitionen in den Spielerkader entsteht und - im Gegensatz zum Top-Management - die Besetzung der Trainerposition erfolgsneutral ist.

Dr. Kai Teichmann promovierte bei Prof. Dr. Joachim Wolf am Institut für Betriebswirtschaftslehre, Lehrstuhl für Organisation, der Universität zu Kiel. Er ist Berufsschullehrer an der Städtischen Handelslehranstalt Flensburg.

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Leseprobe
E Design der empirischen Untersuchung (S. 223-224)

E 1 Art der Datenerhebung

In Abschnitt A 3.4 wurde postuliert, dass die vorliegende Untersuchung über strategische Entscheidungen und Erfolg von Fußballunternehmen einen integrativen Anspruch aufweist. Dies hat zur Folge, dass eine nicht unerhebliche Zahl an Merkmalen der strategischen Entscheidungen, des Erfolges sowie der unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen in die in den vorherigen Kapiteln aufgestellten Hypothesen eingeflossen ist. Hieraus und aus dem Anspruch eines längeren Untersuchungszeitraums, was eine Messung der Variablen zu mehreren Zeitpunkten erforderlich macht, erwächst ein hoher Bedarf an empirischen Daten.

Grundsätzlich kann bei der Erhebung von Daten zwischen Primär- und Sekundäranalyse unterschieden werden.848 In der vorliegenden Untersuchung wird auf beide Erhebungsarten zurückgegriffen, wobei die meisten Daten sekundäranalytisch erhoben werden. Daher sollen im Folgenden kurz die wesentlichen Merkmale der Sekundäranalyse vorgestellt werden. Der grundlegende Unterschied zwischen beiden Verfahren besteht darin, dass der Forscher bei einer Primäranalyse die erforderlichen Daten mit einem Rückgriff auf bestimmte Erhebungstechniken (Befragung, Beobachtung etc.) selbständig erhebt.

Hingegen wird bei einer Sekundäranalyse auf bereits vorhandene Informationen zurückgegriffen, so dass der Prozess der Datenerhebung von der Datenauswertung und - interpretation abgekoppelt ist.849 Als Datenquellen kommen neben Daten aus früheren Erhebungen vor allem demographisch-statistisches Material sowie amtliche bzw. halbamtliche Statistiken in Betracht.850 Durch die Fortschritte in der Informationstechnologie stehen dabei immer mehr Daten zur Verfügung, so dass sich die Verbreitung der Sekundäranalyse in den letzten Jahren immer stärker durchgesetzt hat.851 Sekundäranalysen weisen die folgenden Vorzüge auf:

Sekundärdaten sind gegenüber Primärdaten valider und reliabler. Durch die Kombination verschiedener Datensätze ergibt sich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Reduzierung von Kosten und Zeit durch den Verzicht auf eine (aufwändige) eigene Datenerhebung. Als wesentlicher Nachteil einer Sekundäranalyse ist die Beschränkung der Analyse im Hinblick auf die Qualität (z.B. Reichhaltigkeit, Aktualität) des vorhandenen Datenmaterials zu bezeichnen.

Jedoch wird die Verfügbarkeit von Daten im professionellen Teamsport und gerade im Fußball als hoch eingestuft, was auf den hohen Standardisierungsgrad und die hohe Öffentlichkeitswirkung zurückzuführen ist. Somit erscheinen Fußballunternehmen für Sekundäranalysen als besonders geeignet. Allgemein lassen sich die folgenden Anforderunge n für Sekundäranalysen aufführen, die in der vorliegenden Untersuchung zu einem großen Teil erfüllt werden
- Der Forscher muss über ein hohes Verständnis des Untersuchungsbereiches verfügen. Dazu zählt auch die Kenntnis über mögliche Quellen, die Sekundärdaten bereitstellen können.
- Es muss ein konzeptioneller Bezugsrahmen vorhanden sein, der dazu beitragen soll, die Suche nach geeignetem Material zu strukturieren.
- Es sind mehrere Quellen heranzuziehen, dabei muss jede Quelle geprüft werden.
- Die Daten sind sorgfältig zu archivieren, so dass sie auch für spätere Auswertungen, die zunächst nicht relevant erscheinen, verfügbar sind. Schließlich ist der Forschungsprozess zu dokumentieren.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis12
Inhaltsübersicht10
Abbildungsverzeichnis19
Tabellenverzeichnis21
A Einleitung27
A 1 Problemstellung27
A 2 Begriffsdefinition und Forschungsziele30
1. Lässt sich der Erfolg von Fußballunternehmen durch strategische Entscheidungen erklären?34
2. Von welchen unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen sind strategische Entscheidungen der Fußballunternehmen abhängig?35
3. Sind Fußballunternehmen, die ihre strategischen Entscheidungen an ihre unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen anpassen, erfolgreicher als Fußballunternehmen, die diesen Fit nicht vollziehen?35
4. Lässt sich der Erfolg von Fußballunternehmen durch unternehmensspezifische Rahmenbedingungen erklären?36
A 3 Inhaltliche Positionierung der Untersuchung36
A 4 Aufbau der Untersuchung41
B Betriebswirtschaftliche Verortung der Untersuchung47
B 1 Strategie- und Erfolgsforschung als Gegenstandsbereich der Betriebswirtschaftslehre47
B 2 Theoretischer Hintergrund57
C Ziele und strategische Entscheidungen von Fußballunternehmen69
C 1 Ziele von Fußballunternehmen71
C 2 Leistungsprozessbezogene Merkmale von Fußballunternehmen82
C 3 Führungssystembezogene Merkmale von Fußballunternehmen142
C 4 Zwischenergebnis: Strategische Entscheidungsfelder von Fußballunternehmen167
C 5 Inhaltliche Spezifikation der strategischen Entscheidungsfelder180
C 6 Zusammenhang zwischen den realisierten strategischen Entscheidungsoptionen und dem Erfolg von Fußballunternehmen187
D Unternehmensspezifische Rahmenbedingungen und ihr Einfluss auf strategische Entscheidungen und Erfolg von Fußballunternehmen215
D 1 Unternehmensspezifische Merkmale216
D 2 Zusammenhang zwischen den unternehmensspezifischen Merkmalen und den realisierten strategischen Entscheidungsoptionen220
D 3 Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Anpassung der strategischen Entscheidungen an die unternehmensspezifischen Merkmale und dem Erfolg236
D 4 Zusammenhang zwischen den unternehmensspezifischen Merkmalen und dem Erfolg243
E Design der empirischen Untersuchung249
E 1 Art der Datenerhebung249
E 2 Untersuchungszeitraum252
E 3 Untersuchungssample254
E 4 Ablauf der Datenerhebung259
E 5 Operationalisierung und deskriptive Analyse260
E 6 Eingesetzte Verfahren der Datenanalyse298
F Ergebnisse der empirischen Untersuchung299
F 1 Zusammenhang zwischen strategischen Entscheidungen und Erfolg300
F 2 Zusammenhang zwischen unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen und strategischen Entscheidungen325
F 3 Zusammenhang zwischen Ausmaß der Anpassung der strategischen Entscheidungen an die unternehmensspezifischen Merkmale und Erfolg von Fußballunternehmen346
F 4 Zusammenhang zwischen unternehmensspezifischen Merkmalen und Erfolg355
F 5 Zusammenhang zwischen unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen, strategischen Entscheidungen und Erfolg360
G Zusammenfassung und Implikationen373
G 1 Zusammenfassung: 11 Thesen373
1. Die Zielsysteme von Fußballunternehmen und konventionellen Unternehmen unterscheiden sich erheblich.373
2. Die Bandbreite der strategischen Entscheidungen ist bei Fußballunternehmen geringer als bei konventionellen Unternehmen.374
3. Hauptursache für die Erzielung des sportlichen Erfolgs sind überdurchschnittliche Investitionen in den Spielerkader.374
4. Kurzfristig zurückliegende sportliche und wirtschaftliche Erfolge ermöglichen überdurchschnittliche Investitionen in den Spielerkader.375
5. Es besteht ein direkter und zeitlich unmittelbarer Einfluss des sportlichen Erfolgs auf den wirtschaftlichen Erfolg.375
6. Diversifikationsaktivitäten stellen für deutsche Fußballunternehmen ein kaum in Anspruch genommenes Strategieelement dar.376
7. Gestiegene betriebswirtschaftliche Kompetenz im Top-Management-Team schützt nicht vor Missmanagement.376
8. Bei der Gestaltung der modernen Fußballstadien haben standort- und unternehmensspezifische Rahmenbedingungen Einfluss auf die Kapazitätsplanung genommen.377
9. Die Zentralisierung der Vermarktungsaktivitäten ist ein Erfolgsfaktor des Umsatzes der Fußballunternehmen.377
10. Hinsichtlich der Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung sowie der Finanzierung verhalten sich die Fußballunternehmen unterschiedlich, wobei die konzernnahen Fußballunternehmen eine Sonderstellung einnehmen.378
11. Mit dem Ausmaß der lokalen Konkurrenz und der Markenstärke verfügen die Fußballunternehmen über Ressourcen im Sinne der Resource-based View.379
G 2 Implikationen für die Wissenschaft380
G 3 Implikationen für die Unternehmenspraxis382
Anhang391
A. Die Berechnung der Variablen „Kulturelle Struktur des Spielerkaders“ – dargestellt am Beispiel des Hamburger SV und des VfB Stuttgart für die Saison 2003/04391
B. Die Berechnung der Variablen „Trainerreputation“ – dargestellt am Beispiel des Trainers Friedhelm Funkel (1. FC Köln) für die Saison 2003/04392
C. Die Berechnung der Variablen „Ausmaß der lokalen Konkurrenz“ – dargestellt am Beispiel von Bayer 04 Leverkusen und Eintracht Frankfurt393
D. Die Berechnung der Variablen „Score“ – dargestellt am Beispiel des VfB Stuttgart in der Saison 2002/03394
Literaturverzeichnis395

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