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E-Book

Warum keiner will, dass du nach oben kommst ...

... und wie ich es trotzdem geschafft habe

AutorMartin Limbeck
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783864144486
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
mit Geleitwort von Walter Kohl, Sohn des Bundeskanzlers a.D. Einfach kann jeder - nur Hindernisse machen stark. Ein Widerspruch? Nicht, wenn es nach Martin Limbeck geht. Und er muss es wissen! Mit seinem Bestseller Nicht gekauft hat er schon, der bereits am Erscheinungstag ausverkauft war, eroberte er eine riesige Fan und Leserschar, die seine direkte Art und seine Anekdoten lieben. In seinem neuen Buch beschreibt er nun gewohnt schonungslos in vielen persönlichen Episoden seinen nicht einfachen Aufstieg vom No-Name im Ruhrpott zum bekannten und gefragten Top-Speaker. Martin Limbeck erzählt, dass er auf seinem Weg nach oben an die Spitze mit unzähligen Hindernissen konfrontiert war, von Neid über Selbstsabotage bis hin zu falschen Freundschaften. Hindernissen, wie sie viele Menschen kennen und erleben. Mit dem Unterschied, dass Martin Limbeck sich nicht hat ausbremsen lassen, dass er nicht zu stoppen war. Heute ist er mit sich im Reinen und kann seine Erfahrung, seine Botschaft weitergeben: Wenn das Leben »Nein« zu dir sagt, heißt das nichts anderes, als dass du nur NOCH nicht am Ziel bist. Oft ist nur noch ein kleiner Schritt, eine kleine Anstrengung nötig, um das Ziel zu erreichen, um alle Stolpersteine zu überwinden. Mit dieser Philosophie hat Martin Limbeck es sehr weit gebracht. In seinem spannenden Buch zeigt er, dass es jeder schaffen kann. Ein ermutigender Aufruf an alle, die mehr aus ihrem Leben machen möchten, obwohl - oder eben gerade weil(!) - sie es dabei nicht leicht haben! -Gib niemals auf - ein authentisches und ermutigendes Plädoyer -Die Erfolgsgeschichte von Martin Limbeck. Sein Weg zum Unternehmer, Erfolgstrainer, Top-Speaker und TV-Coach -Mit Witz und Tempo geschrieben zeigt er, wie es jeder schaffen kann Weitere Informationen finden Sie unter www.wie-du-nach-oben-kommst.de

Martin Limbeck ist einer der meistgefragten Verkaufsexperten im englisch- und deutschsprachigen Raum. Seit mehr als 20 Jahren begeistert er mit seinem Insider-Know-how und praxisnahen Strategien Mitarbeiter aus Management und Verkauf. Bis heute trat er bereits in mehr als 20 Ländern auf der ganzen Welt auf. Nicht nur in seinen provokativen und motivierenden Vorträgen, sondern auch in den umsetzungsorientierten Trainings steht das progressive Verkaufen in seiner Ganzheit im Mittelpunkt. Dies hat ihn in den letzten Jahren zu einem der effektivsten und wirksamsten Speaker und zum Trainer der Jahre 2008 und 2011 gemacht. Internationaler Deutscher Trainingspreis in Bronze 2006 und 2011, 5 Years Award in Bronze (BDVT) 2008, Conga Award 2009 und 2010, Lehrbeauftragter im Bereich Sales Management an der ESB Business School in Reutlingen, Dozent in der Führungskräfteweiterbildung der Universität St. Gallen, Certified Speaking Professional 2011 (CSP), International Speaker of the Year 2012 und Top-Speaker 2014 - die Liste seiner Erfolge und Auszeichnungen ist lang. Sie zeigt: Martin Limbeck ist einer der erfolgreichsten und renommiertesten Business-Speaker und Verkaufsexperten auf internationaler Ebene.

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Leseprobe
  1. Rote Karten

    Eins vorneweg: Ich hatte keine schlechte Kindheit. Auf meine Eltern lasse ich nichts kommen. Wenn ich dir von meinen frühen Erinnerungen erzähle, dann erzähle ich dir, wie es sich für mich angefühlt hat. Das sagt aber nichts darüber aus, ob meine Eltern einen guten Job gemacht haben. Das ist nicht das Thema. Ich liebe meine Eltern über alles und ich habe sie heute, so oft es geht, um mich. Familie ist für mich mit eine der wichtigsten Sachen überhaupt.

    Und trotzdem ging’s mir oft beschissen, damals auf dem Campingplatz, auf dem ich aufgewachsen bin.

    Ich war Mamas Liebling, der jüngste von dreien. Meinen Vater habe ich als Kind eher als sachlich und wenig emotional erlebt. Außerdem war er viel unterwegs. Meine Mutter kompensierte das, indem sie mich doppelt betüddelte. Mein Bruder ist zehn Jahre älter als ich, meine Schwester sechs Jahre älter. Weil wir so weit auseinander waren, waren wir nicht so eng. Meine Schwester musste oft auf mich aufpassen, als ich noch klein war. Das hat sie gehasst. Wir haben oft gestritten, sie war mir körperlich natürlich überlegen. Einmal hat sie mir mit der Metallbürste volle Breitseite auf den nackten Rücken gehauen, sodass ich ausah wie ein Anfänger im Fakir-Club nach dem ersten Training. Kuschelig war’s meistens nicht bei uns zuhause …

    Überhaupt habe ich ständig was abbekommen. In der Clique war ich auf mich allein gestellt, ich hatte weder einen großen Bruder, der war ja schon zu alt, noch einen besten Freund, mit dem ich mich verbünden konnte. Warum ich keinen Freund hatte? Weil ich rote Haare hatte, pummelig und pickelig war. Und weil ich selber die pummeligen und pickeligen Rothaarigen nicht als Freunde haben wollte. Ich wollte nicht zu den Außenseitern gehören. Ich hatte aber nun mal die Außenseiterkarte gezogen. Schlechte Konstellation!

    Ich wurde gehänselt von früh bis spät. »Karlsson vom Dach« riefen sie mich. Und wenn auf dem Campingplatz was angestellt wurde, wenn was kaputt ging oder es Beschwerden gab … der Limbeck war’s!

    Hans-Jochen war einer der Anführer. – Ach, übrigens, kleine Unterbrechung: Wenn ich dir in diesem Buch Geschichten erzähle, dann sind das wahre Geschichten. Das Einzige, was nicht an ihnen stimmt, sind die Namen. Ich haue hier doch niemanden in die Pfanne, einverstanden? Ich lasse also grundsätzlich die Nachnamen weg und erfinde neue Vornamen. Außer bei bekannten Persönlichkeiten natürlich.

    Also, Hans-Jochen, der in Wahrheit ganz anders hieß, hielt mich als seinen persönlichen Trottel und Vorzeige-Sündenbock. Einmal haben wir morgens um Fünf die Minigolfbahn demoliert und Teile ins Wasser des Sees geworfen. Klar, ich hab mitgemacht. Ich war eben auch bockig und krawallig, irgendwo musste ich ja meinen Frust abbauen. Aber der Hans-Jochen war auch mit dabei. Als der Polizist, der auch auf dem Campingplatz einen Wohnwagen hatte, uns am Schlafittchen unseren Eltern vorführte, da hatte der Vater von Hans-Jochen schon so verinnerlicht, dass ich der Depp des Campingplatzes war, dass er mir glatt eine gescheuert hat.

    Gottseidank war mein Vater damals da und ist dazwischengegangen: »Wenn hier einer meinem Sohn eine scheuert, dann bin ich das!« – Du glaubst nicht, wie wichtig mir dieser Satz war! Denn natürlich wollte ich genau das: Dass mein Vater mir Grenzen setzt.

    Auch wenn es sicher nicht stimmt: Gefühlt war er kaum da. Er war selbstständig und dauernd auf Reisen. Abends um halb acht kam er aus dem Büro, dann gab’s Abendessen, dann Tagesschau, dann ab ins Bett. Mal mit ihm reden, mal was mit ihm unternehmen … eigentlich hatte ich damals nichts von ihm. Jedenfalls fühlte es sich damals so für mich an.

    Er war ein Einzelgänger und Außenseiter. Auf dem Campingplatz musst du gesellig sein, um dazuzugehören, da gab’s ständig Party überall. Mein Vater hat sich rausgehalten und kaum Alkohol getrunken. Höchstens mal ein Bier. Aber auf dem Campingplatz waren ja alle jedes Wochenende besoffen. Mit einem Bier bist du da außen vor.

    Ich bin dann konsequenterweise auch Einzelgänger und Außenseiter geworden – eben in meiner Altersgruppe. Obwohl ich gern was anderes wollte. Gespielt habe ich zuhause alleine: Ich konnte stundenlang Städte und Flugplätze aus Lego bauen. Abends haben wir dann Fernsehen geschaut. Samstags kam nach dem Wort zum Sonntag immer noch ein Western. Jeder durfte den gucken, auch die Jungs aus meiner Clique würden am Sonntag davon erzählen. Ich war der Einzige, der ins Bett musste. Und als ich aus irgendeinem Grund an einem Samstag doch mal für den Western aufbleiben durfte, bin ich nach fünf Minuten eingeschlafen. Das war typisch.

    Auf verlorenem Posten

    In der Schule waren viele Türken. Einer von ihnen hieß Erkan und war der Chef, weil er der Stärkste war. Er hat mich regelmäßig schön verprügelt. Ein Grund ließ sich immer finden. War wohl gut für sein Ego. Was ich damals so pro Woche auf die Fresse bekommen habe, ist schon der Hammer. Einmal bin ich in meiner Rolle als Spielzeug der Nachbarsjungen mit dem Rücken in das Schaufenster eines Blumenladens geflogen. Ich hätte mir alles zerschneiden können, ich hätte tot sein können.

    Klar, das gibt’s heute alles auch noch. So wie ich das mitbekomme, werden heute solche Kids, wie wir es waren, reihenweise vom Jugendamt aus dem Verkehr gezogen und in Obhut genommen, wegen Kindeswohlgefährdung und so. Damals war das einfach so, keiner zuckte mit den Augenbrauen.

    Auch wenn mein sprunghaft steigender Testosteronspiegel etwas anderes forderte: Die Mädels wollten rein gar nichts von mir. Ich war Luft für sie. Ich war aber auch ein Arsch: Weil mein Selbstvertrauen vom Format Ameise war, ließ ich meine Wut an den Mädels aus. Auch eine Form von Kontaktaufnahme … Ich hänselte sie und legte mich sogar mit ihnen an. Wie armselig war das denn! Mein Vater, unser Familien-Außenminister, musste oft in die Schule deswegen. Ein Verhalten wie ein Loser hatte ich … das war korrekt, ich war ja auch ein Loser.

    Loser klauen zum Beispiel. Und ich klaute. In einem kleinen Laden auf dem Land gab es Gartengeräte, Blumen, Angelzeug und so weiter. Hans-Jochen hatte einen Heidenspaß dabei, mich anzustiften. Und ich machte natürlich brav mit, weil ich dazugehören wollte. Ich klaute irgendwelches Zeugs und stopfte es in meine Angelstiefel. Und wurde prompt erwischt und von der Polizei nach Hause gebracht. Nicht mal klauen konnte ich richtig. Drum ließ ich es auch seitdem lieber bleiben.

    Und kicken konnte ich auch nicht. Das ist schlimm, wenn du im Pott aufwächst! Unsere Gesamtschule war auf Schalke, direkt neben dem Parkstadion, das heute teilweise abgerissen ist und nur noch als Trainingsplatz dient. Damals war das unser Tempel. Fußball ist im Ruhrgebiet bekanntlich so eine Art Religion. In jeder freien Minute wurde mit dem Tennisball Straßenfußballgottesdienst abgehalten. Und natürlich: Jedesmal durften die stärksten beiden Spieler sich ihre Mannschaften wählen, immer abwechselnd. Selbstredend, dass ich immer als Letzter gewählt wurde. Was heißt »gewählt« – ich blieb eben übrig. Scheißgefühl!

    Auch die meisten Lehrer behandelten mich wie Dreck. Meine Mathelehrerin ist freitags immer mit uns zum Mittagessen in die Mensa gegangen. Da gab es Hähnchen. Zuhause haben wir die mit der Hand gegessen. Aber die Mathe-Lady bestand darauf, dass ich das Vieh mit Messer und Gabel essen sollte. Ich konnte das nicht. Also habe ich mal wieder Ärger bekommen. Oder besser gesagt: Meine Eltern haben Ärger bekommen. Als ob die Qualität der Erziehung davon abhängen würde, ob die Kinder den Knigge draufhaben oder nicht!

    Mein Vater, mal wieder auf diplomatischer Mission, setzte dann nach einem Gipfeltreffen durch, dass ich auch in der Schule wie zuhause mit den Fingern essen durfte, wenn es Hähnchen gab. Was für ein blödes Affentheater!

    Der Doktor Musiklehrer war so ein Clown mit kariertem Sakko und Fliege. So ein Typ, der mit vierzig noch zuhause bei Mama wohnt. (Wenn du so ein Typ bist, der mit vierzig noch zuhause bei Mama wohnt: Zieh aus, verdammt!) Eines Tages musste ich nach vorne zum Vorsingen. Meine Hypothek war, dass ja sowohl mein Bruder als auch meine Schwester sehr musikalisch waren. Das half mir nur kein bisschen: Das Vorsingen ging total in die Hose. Und der Doktor hatte sein Ziel erreicht. Das Schlimmste war sein mitleidiger Ton: »Ach, Martin, setz dich wieder hin. Du bist halt unmusikalisch. Das ist halt so …«

    So entstehen Glaubenssätze. »Du bist halt unmusikalisch!« Treffer. Versenkt. Ich habe das verinnerlicht und glaubte tatsächlich fast mein ganzes Leben lang, dass ich unmusikalisch sei. Nur weil so ein schlechter Lehrer sich seiner Verantwortung nicht bewusst war und es nötig hatte, einen schwachen Schüler noch schwächer zu machen.

    Ganz ähnlich machte das unser Deutschlehrer, ein Typ mit langen Haaren und Schnurrbart. Er war unser Klassenlehrer und glaubte damit, die Hoheit über unseren weiteren Lebensweg zu haben. Einmal bestellte er meinen Vater ein, weil ich schlechte Noten hatte. Er sagte: »Herr Limbeck, aus Ihrem Früchtchen wird NIE was werden!«

    Hammer! Überleg mal, wie aggressiv und wie gehässig. Was musst du für ein armes kleines Würstchen sein, wie wenig muss aus dir geworden sein, um einen völlig verunsicherten Jungen in der Pubertät dermaßen zu demütigen!

    Und weil ein guter Teil der Lehrer ihre Schuhe auf mir abstreiften, hatte ich natürlich auch überhaupt kein Standing in der Klasse. So funktioniert Führung – auch im Negativen.

    ...
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