Rawls Recht der Völker
Menschenrechtsminimalismus statt globaler Gerechtigkeit? (Beiträge zur Politikwissenschaft, Band 7)
Autor | Andreas Bock |
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Verlag | Herbert Utz Verlag |
Erscheinungsjahr | 2008 |
Seitenanzahl | 171 Seiten |
ISBN | 9783831607464 |
Format | |
Kopierschutz | DRM |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 24,99 EUR |
Das »Recht der Völker« formuliert eine anspruchsvolle Theorie globaler Gerechtigkeit. Was von der Rezeption praktisch nicht wahrgenommen wird. Die zentralen Punkte von Rawls' Werk - die Konzeption der Völker (die anstelle von Individuen als die entscheidenden Akteure angesprochen werden), der Menschenrechte (die ausdrücklich ohne liberale Rechte auskommt), der Pflicht zur Unterstützung (die gerade kein Prinzip distributiver Gerechtigkeit ist) und der Forderung nach Tolerierung nichtliberaler, aber achtbarer Völker (die an die Konzeption der Völker und Menschenrechte gekoppelt ist) - sind Gegenstand von falscher und ungenauer Interpretation.
So ist es wenig verwunderlich, dass das »Recht der Völker« als bloßes Zugeständnis an den status quo missverstanden wird, das im Interesse einer Anerkennung durch liberale und nichtliberale Völker bereit ist, die Idee einer umfassenden Menschenrechtskonzeption aufzugeben, und damit auch den Anspruch auf globale Gerechtigkeit. Das Gegenteil ist richtig.