Seit der Entstehung des NLP in den siebziger Jahren wurde versäumt, ein fundiertes wissenschaftliches Theoriegebilde zu erstellen. Der größte Teil der Literatur beschäftigt sich ausschließlich mit der Beschreibung der verschiedenen NLP-Techniken. Überspitzt gesagt können die vielen NLP-Bücher mit einem 'Kochbuch für Veränderungen' verglichen werden. Doch, um im Bild zu bleiben, es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Kochen und Veränderungsarbeit: Bereitet man ein Mahl zu, dann ist das Wissen um die chemischen Reaktionen während des Prozesses von geringer Bedeutung. Das Entscheidende ist hierbei das Endprodukt. Ist es gelungen, dann kann man sich an ihm erfreuen. Sollte es nicht gelungen sein, dann kann man das Produkt entsorgen. Geht es um Veränderungsarbeit, dann sollte man nicht nur wissen, wie es geht, sondern insbesondere auch, warum es geht. Letztlich stellt ein Veränderungsmodell ohne ein theoretisches Fundament eine leere Hülle dar. Kernstücke dieser Untersuchung werden das Wahrnehmungsmodell und das Reizverarbeitungsmodell des NLP sein. Auf dieser Grundlage und unter Zuhilfenahme des von Robert Dilts (1993) erarbeiteten Konzeptes der 'Logischen Ebenen' sowie des 'Time- Line'-Konzeptes von James und Woodsmall (1991) soll ein Persönlichkeitsmodell abgeleitet werden. Für die Hintergründe eines Modells der Verhaltensmodifikation ist die Betrachtung eines Entwicklungsmodells unerlässlich. Es soll aufgezeigt werden, dass das kognitive Entwicklungsmodell von Jean Piaget als Grundlage für das NLP dienen kann. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit soll das NLP bezüglich einer Störungstheorie betrachtet werden. Nachdem die ätiologischen Vorstellungen des NLPs betrachtet wurden, wendet sich die Arbeit der Praxeologie zu.
Markus Bilgram wurde 1976 in Hanau geboren. Sein Studium des Sozialwesens an der Fachhochschule Fulda schloss der Autor im Jahre 2002 mit dem akademischen Grad Diplom Sozialpädagoge FH erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor erste Erfahrungen mit dem Thema der Veränderungsarbeit und des Coachings, welche er zunächst als Fallmanager für Arbeitsuchende beruflich nutzen konnte. Ab 2006 unterstützte der Autor als Trainer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer kommunalen Arbeitsvermittlung. Nach seinem berufsbegleitenden Studium Master of Public Management erschloss sich der Autor das Berufsfeld der Organisationsentwicklung, in welchem er bis heute tätig ist.
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