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Spartengewerkschaften als 'Revolution' im Gewerkschaftssektor: Herausforderungen für die Tarifvertragsparteien und das Tarifrecht

AutorMartin Rosenberger
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl65 Seiten
ISBN9783955498627
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Im Zuge einer fortschreitenden Globalisierung und dem damit verbundenen Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft werden traditionelle gewerkschaftliche Milieus in Deutschland verdrängt. Zugleich nimmt die Integrationsfähigkeit der dominierenden Großgewerkschaften an den Rändern ihrer Organisationsbereiche stetig ab. Diese Arbeit beschäftigt sich deshalb schwerpunktmäßig mit dem Aufkommen von Spartengewerkschaften in Deutschland, die in Arbeitskämpfen zunehmend an Einfluss und Macht gewinnen. Neben aktuellen Entwicklungen im Gewerkschaftssektor werden inhaltliche Analysen hinsichtlich Änderungen in der Rechtsprechung aufgezeigt und sich daraus ergebende Konsequenzen diskutiert.

Martin Rosenberger, geboren 1990, studierte Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Notenbankwesen an der Hochschule der Deutschen Bundesbank, Schloss Hachenburg. Seitdem arbeitet er im Bereich Banken- und Finanzaufsicht. Vor dem aktuellen tagespolit

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4.1, Auswirkungen auf Betrieb und Arbeitsvertrag: Bei den betrieblichen und arbeitsvertraglichen Folgen der Tarifpluralität wird zunächst auf den erhöhten Transaktionsaufwand für die Tarifvertragsparteien eingegangen. Im Anschluss wird geklärt, inwieweit es dem Arbeitgeber zusteht vom Arbeitnehmer zu erfahren, ob er gewerkschaftlich organisiert ist oder nicht. Dies ist insofern von Bedeutung, als der Arbeitgeber den jeweils gültigen Tarifvertrag anwenden muss. Abschließend werden die Auswirkungen der Tarifpluralität auf Bezugnahmeklauseln im Arbeitsvertrag erläutert. 4.1.1, Erhöhter Transaktionsaufwand: Bei gleichzeitiger Gültigkeit mehrerer Tarifverträge im Unternehmen und der damit verbundenen höheren Anzahl an Tarifverhandlungen ist es naheliegend, dass es zu einem Anstieg der Transaktionskosten kommt. Die Aufwendungen setzen sich aus ex-ante Kosten aufgrund eines erhöhten Informations-, Koordinations- und Verhandlungsaufwandes und ex-post Kosten für Umsetzungs- und Implementationsaufwand zusammen. Transaktionskosten treten in erhöhter Form auf, wenn mehrere Tarifvereinbarungen für ein und dieselbe Gruppe (z.B. Lokführer) gelten oder wenn mehrere Tarifverträge für verschiedene Mitarbeitergruppen des gleichen Betriebs (z.B. Piloten und Flugbegleiter bei der Lufthansa) Geltung finden. Natürlich entstehen nicht nur auf Seiten der Arbeitgeber, sondern auch auf Seiten der Arbeitnehmer zusätzliche Kosten. In erheblichem Umfang etwa bei der Abspaltung oder Neugründung einer Spartengewerkschaft. Diese zusätzlichen Transaktionsaufwendungen stellen den wohl größten Hinderungsgrund dar, sich als Berufsverband aus einer traditionellen Bindung mit einer Industrieverbandsgewerkschaft zu lösen. Alle zusätzlichen Transaktionskosten der Tarifvertragsparteien gemeinsam betrachtet verhindern ein 'economizing on transaction costs'. Dabei bleibt festzuhalten, dass Gewerkschaften stärker als Arbeitgeber von der Kostenzunahme betroffen sind. Zwar ist die Arbeitswelt durch Tarifpluralitäten komplexer geworden und es ist daher mit höheren Kosten zu rechnen, es sollte aber nicht vergessen werden, dass dieses Problem durch moderne Informationstechnologien abgemildert wird. Individuelle Unterschiede, etwa bei der Gewerkschaftszugehörigkeit, kann der Arbeitgeber beispielsweise über EDV-Programme verwalten. Gleichwohl bleibt das Problem bestehen, dass durch die Tarifpluralität steigende Transaktionskosten mit abnehmender Planungssicherheit einhergehen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
1 Spartengewerkschaften in der aktuellen Diskussion7
2 Gewerkschaften in Deutschland8
2.1 Das Wesen der Gewerkschaft und Gewerkschaftstypologien8
2.2 Bisherige gewerkschaftliche Organisationsformen in Deutschland9
2.3 Gewerkschaftsmodell im Umbruch - Der Aufstieg von Spartengewerkschaften14
2.4 Zukünftige Entwicklungen21
3 Von der Tarifeinheit zur Tarifpluralität23
3.1 Abgrenzung von Tarifeinheit und Tarifkollisionen23
3.2 Gesetzliche Grundlagen24
3.3 Wandel in der Rechtsprechung des BAG25
4 Folgen der Tarifpluralität29
4.1 Auswirkungen auf Betrieb und Arbeitsvertrag29
4.2 Tarifvertragsrechtliche Aspekte der Tarifpluralität35
4.3 Erhöhung des Arbeitskampfrisikos im tarifpluralen Betrieb40
5 Lösungsansätze zur Erhaltung der Kampfparität42
5.1 Gesetzliche Regelung der Tarifeinheit – Vorschlag des BDA und DGB42
5.2 Das Zwangsschlichtungsverfahren43
5.3 Rechtsstellung Anders- und Nichtorganisierter bei Streiks45
5.4 Vereinheitlichung der Tarifvertragslaufzeiten50
5.5 Lockerung des Tarifzensurverbots52
6 Fazit53
Literaturverzeichnis55
Abkürzungsverzeichnis59
Abbildungsverzeichnis61
Tabellenverzeichnis62
Anhang63
Internetquellen64

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