Sie sind hier
E-Book

Pflegekniffe von A - Z

Pflegefehler erfolgreich vermeiden

AutorChristian Horstmann, Friedhelm Henke
VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl154 Seiten
ISBN9783170264786
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Die in alphabetischer Reihenfolge aufgeführten Pflegekniffe und Pflegefehler sind wiederholt vorkommende Pflegesituationen aus der Praxis. Sie verdeutlichen, worauf es bei Prüfungen, in der Ausbildung und beruflichen Praxis der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Altenpflege ankommt. Neben der Pflegeplanung nach dem Pflegeprozess werden pflegewissenschaftliche, praktische und rechtliche Aspekte aufgeführt. Das kompakte Merkbuch für 'Pflegekniffe' mit zahlreichen 'Pflegefehler'-Suchbildern stärkt mit wenig Zeitaufwand effektiv die Pflegekompetenzen sowie das souveräne Auftreten von Pflegenden.

Friedhelm Henke, Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Fachbuchautor und Dozent in der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Christian Horstmann, Krankenpfleger, Diplom-Berufspädagoge, Dozent in der Aus-, Fort- und Weiterbildung und Zeichner.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Einleitung


Pflegewissen in der Praxis kompakt parat zu haben, ist bei der Fülle an Informationen nicht immer ganz so einfach. Expertenstandards, Pflegemodelle sowie zahlreiche andere Leit-/Richtlinien und Arbeitshilfen erschweren die Übersichtlichkeit einer ganzheitlichen Pflege. Über Pflegesituationen gibt es bislang noch zu wenig eindeutige und gesicherte Studien. Professionell Pflegende wissen, dass sich Pflege nicht hundertprozentig standardisieren und vereinheitlichen lässt, sondern im Rahmen des Pflegeprozesses stets angepasst, reflektiert, evaluiert und individualisiert werden muss. Die Kunst (oder das Kniffel), korrekt zu pflegen, liegt demnach in der fachlich richtigen Argumentation. Dementsprechend liefert dieses Nachschlagewerk, neben der Orientierung an der ganzheitlichen Pflege, die Pflegeplanung nach dem Pflegeprozess, zahlreiche pflegewissenschaftliche, pflegepraktische sowie rechtliche Aspekte. Unter Berücksichtigung der Lebensaktivitäten gilt es, die jeweils optimalsten Pflegekniffe zu verwenden. Kniffelige Aufgaben verlangen Feingefühl, Geduld und Bereitschaft, sich nach allen Perspektiven zu orientieren. Es darf nicht nur beim Überlegen, Planen und Analysen bleiben. Erforderlich ist eine gut ausgeklügelte und gut begründete Pflegehandlung (ein Pflegekniff). Der zu pflegende Mensch möchte schließlich nicht überverwaltet, sondern gut versorgt werden. Dazu soll dieses Nachschlagewerk den Pflegefachkräften gute Pflegekniffe (Argumentationshilfen) bieten.

Übersicht „Lebensaktivitäten“:

  • Vitale Funktionen aufrechterhalten können
  • Sich situativ anpassen können
  • Für Sicherheit sorgen können
  • Sich bewegen können
  • Sich sauberhalten und kleiden können
  • Essen und trinken können
  • Ausscheiden können
  • Sich beschäftigen können
  • Kommunizieren können
  • Ruhen und schlafen können
  • Soziale Bereiche des Lebens sichern können.

In der größten Verbraucherstudie Europas „Reader’s Digest European Trusted Brands 2007“ weisen 91 % den Pflegenden ihr größtes Vertrauen aus. Befragt wurden 25 000 Menschen in 15 europäischen Ländern u. a. nach den vertrauenswürdigsten Berufsständen (Quelle: http://www.readersdigest.de).

Dagegen enthält der erste Bericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) über die „Qualität in der ambulanten und stationären Pflege“ viele Mängel bezüglich der Sicherheit von Patienten/Bewohnern in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen (Brüggemann et al. 2004):

Mängelliste (ambulant)

Pflegeziele

64 %

Prophylaxenplanung

55 %

Pflegeplanung

54 %

Berücksichtigung der Hygienevorgaben

49 %

Dekubitusprophylaxe

49 %

Pflegeanamnese

38 %

Ernährungs-/Flüssigkeitsversorgung

37 %

Situationsgerechtes Handeln (z. B. nach Sturz)

34 %

Fachliche Qualifikation der Mitarbeiter

32 %

Dokumentation von Veränderungen

32 %

Maßnahmedokumentation

22 %

Aufbewahrung der Wohnungsschlüssel

16 %

Pflegezustand der Patienten

9 %

Mängelliste (stationär)

Pflegeziele

55 %

Pflegeplanung

49 %

Prophylaxenplanung

46 %

Dekubitusprophylaxe

43 %

Ernährungs-/Flüssigkeitsversorgung

41 %

Bauliche Ausstattung

36 %

Berücksichtigung der Hygienevorgaben

34 %

Personalqualifikation

31 %

Situationsgerechtes Handeln (z. B. nach Sturz)

28 %

Pflegeanamnese

28 %

Nachvollziehbare Delegation ärztlicher Tätigkeiten

23 %

Nachvollziehbarkeit der Bedarfsmedikation

22 %

Dokumentation von Veränderungen

22 %

Maßnahmendokumentation

21 %

Personalbesetzung

19 %

Pflegezustand der Bewohner

17 %

Richten der Medikamente

17 %

Personalbesetzung in der Nacht

16 %

Freiheitsentziehende Maßnahmen

9 %

Ein Fehler wird als Abweichung vom Optimum oder gemäß der DIN EN ISO als „nonconformity“ (Nichterfüllung einer Anordnung) verstanden. Nach Kohn et al. (1999) können Fehler in verschiedene Arten klassifiziert werden:

  • Diagnostische Fehler,
  • Behandlungsfehler,
  • Fehler bei der Prävention,
  • sonstige Fehler.

Der Begriff Pflegefehler ist nicht geklärt und wird sehr unterschiedlich (multiple) verwendet. Allein ein solches Begriffswirrwarr kann bereits als „Sonstiger Fehler“ (struktureller Organisationsfehler der Metaebene) betrachtet werden, denn die oben beschriebene fehlende Einheitlichkeit macht Fehlererkennungssysteme unmöglich. Dennoch soll und muss derjenige, der einen Fehler macht, dazu stehen. Schließlich kann es nach Einreichen einer Klage durch die geschädigte Person zu Rechtsverfahren kommen. Diese hat Beweise für eine widerrechtliche Behandlung bzw. für einen Pflegefehler zu erbringen. In der Regel besteht jedoch die Beweislastumkehr. D. h., die Pflegeeinrichtung muss beweisen, dass sie den zu Pflegenden sicher und gut versorgt hat. Die Beweislastumkehr gilt z. B. bei lückenhafter oder fehlender Dokumentation, bei fehlender oder unvollständiger Aufklärung des Pflegebedürftigen sowie bei groben Behandlungsfehlern. Weiterhin verfolgt werden können die Haftung der Einrichtung (nicht der Pflegekraft) aus dem Behandlungs-/Versorgungsvertrag sowie die Haftung aus Delikt (Persönliche Haftung des Verursachers/Vorsatz und Fahrlässigkeit).

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) startete im Frühjahr 2007 die Aktion „Neun Regeln zur Patientensicherheit“, um Millionenschäden durch Fehler in der Gesundheitsversorgung entgegen zu wirken, erklärte WHO Generaldirektorin Dr. Margaret Chan. Die Neun Regeln favorisieren klare und prägnante Handlungsanweisungen. Dementsprechend...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt1
Titelseite4
Impressum5
Inhalt6
Einleitung10
Absaugen von Sekret16
Aktivierende Pflege17
An- und Auskleiden18
Anamnese19
Angehörigenarbeit21
Aphasiker pflegen22
Aromatherapie23
Aspirationsprophylaxe24
Augenpflege25
Augentropfen/-salbe27
Baden und Duschen28
Basale Stimulation®29
Betäubungsmittel30
Betreuungsrecht32
Bewusstseinskontrolle34
Biografiearbeit35
Blutdruckkontrolle36
Blutzuckerkontrolle38
Bobath-Konzept®39
Burn-Out40
Dehydratationsprophylaxe41
Dekubitusprophylaxe42
Depression44
Desorientierungsprophylaxe45
Dokumentation46
Enterostomapflege48
Entlassung, Pflegeüberleitung49
Erste Hilfe50
Essen und Trinken reichen51
Fiebersenkende Maßnahmen52
Fixiergurt anlegen (Bauchfixiergurt)53
Flüssigkeitsbilanzierung57
Fußpflege58
Ganzkörperwaschung59
Gesprächsführung60
Gewichtskontrolle61
Haar- und Bartpflege62
Händedesinfektion63
Harnblasenkatheterismus67
Individualhygiene der Pflegeperson70
Infusion vorbereiten und überwachen71
Inhalation72
Injektion (subkutan)73
Injektion (intramuskulär)76
Inkontinenzpflege78
Intertrigoprophylaxe80
Intimsphäre wahren81
Kinästhetik82
Körpertemperaturkontrolle84
Kommunikation85
Kompressionsverband87
Kontrakturprophylaxe89
Künstliche enterale Ernährung90
Kultursensible Pflege92
Lagerung (30-Grad-Seitenlagerung)93
Lagerung (VATI-Lagerungen)94
Medikamente richten95
Medizinische Thrombo-Embolie-Strümpfe (MTS)97
Mikrobewegungen98
Mundpflege99
Nagelpflege100
Nahtod-Erfahrungen (NTE)101
Nasenpflege102
Obstipationsprophylaxe103
Ohrenpflege104
Pflegeevaluation105
Pflegemaßnahmen formulieren106
Pflegeprobleme und Ressourcen formulieren107
Pflegestandards108
Pflegevisite109
Pflegeziele formulieren110
Pneumonieprophylaxe111
Psychiatrische Pflege112
Pulskontrolle113
Qualitätszirkel114
Realitätsorientiertes Training (ROT)115
Reinigungseinlauf116
Rollstuhl bedienen117
Sauerstofftherapie118
Schlafunterstützung119
Schmerzprophylaxe120
Schweigepflicht121
Sturzprophylaxe122
Suizidgefahr123
Teamarbeit124
Thrombo-Embolie-Prophylaxe125
Tracheostomapflege127
Transfusionen überwachen128
Übergabe129
Unterzuckerung130
Validation131
Versorgung Verstorbener132
Verwirrtheitszustände134
Wundversorgung (Wundinfektionsprophylaxe)135
Zahnpflege138
Zentralen Venenzugang überwachen139
Zimmergestaltung140
Zystitisprophylaxe141
Lösungen zu den Suchbildern142
Literaturverzeichnis148
Stichwortverzeichnis150

Weitere E-Books zum Thema: Pflege - Heilberufe - Betreuung - Altenpflege

Sozialmedizin in der Sozialarbeit

E-Book Sozialmedizin in der Sozialarbeit
Forschung für die Praxis Format: PDF

Die Sozialmedizin innerhalb der Sozialarbeit beschäftigt sich in Forschung und Praxis insbesondere mit Fragen von Gesundheit und Krankheit sowie der Gesundheits- versorgung sozial benachteiligter…

Sozialmedizin in der Sozialarbeit

E-Book Sozialmedizin in der Sozialarbeit
Forschung für die Praxis Format: PDF

Die Sozialmedizin innerhalb der Sozialarbeit beschäftigt sich in Forschung und Praxis insbesondere mit Fragen von Gesundheit und Krankheit sowie der Gesundheits- versorgung sozial benachteiligter…

Rheuma-Funktionstraining

E-Book Rheuma-Funktionstraining
Grundkurs Format: PDF

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet an Rückenschmerzen, die sich zum Teil durch ein wiederholtes Funktionstraining vermeiden oder zumindest reduzieren lassen. Professor Reinhard…

Rheuma-Funktionstraining

E-Book Rheuma-Funktionstraining
Grundkurs Format: PDF

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet an Rückenschmerzen, die sich zum Teil durch ein wiederholtes Funktionstraining vermeiden oder zumindest reduzieren lassen. Professor Reinhard…

Weitere Zeitschriften

FREIE WERKSTATT

FREIE WERKSTATT

Die Fachzeitschrift FREIE WERKSTATT berichtet seit der ersten Ausgaben 1994 über die Entwicklungen des Independent Aftermarkets (IAM). Hauptzielgruppe sind Inhaberinnen und Inhaber, Kfz-Meisterinnen ...

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

Für diese Fachzeitschrift arbeiten namhafte Persönlichkeiten aus den verschiedenen Fotschungs-, Lehr- und Praxisbereichen zusammen. Zu ihren Aufgaben gehören Prävention, Früherkennung, ...

Berufsstart Gehalt

Berufsstart Gehalt

»Berufsstart Gehalt« erscheint jährlich zum Sommersemester im Mai mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

care konkret

care konkret

care konkret ist die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege. Ambulant wie stationär. Sie fasst topaktuelle Informationen und Hintergründe aus der Pflegebranche kompakt und kompetent für Sie ...

küche + raum

küche + raum

Internationale Fachzeitschrift für Küchenforschung und Küchenplanung. Mit Fachinformationen für Küchenfachhändler, -spezialisten und -planer in Küchenstudios, Möbelfachgeschäften und den ...

Das Hauseigentum

Das Hauseigentum

Das Hauseigentum. Organ des Landesverbandes Haus & Grund Brandenburg. Speziell für die neuen Bundesländer, mit regionalem Schwerpunkt Brandenburg. Systematische Grundlagenvermittlung, viele ...

DULV info

DULV info

UL-Technik, UL-Flugbetrieb, Luftrecht, Reiseberichte, Verbandsinte. Der Deutsche Ultraleichtflugverband e. V. - oder kurz DULV - wurde 1982 von ein paar Enthusiasten gegründet. Wegen der hohen ...

VideoMarkt

VideoMarkt

VideoMarkt – besser unterhalten. VideoMarkt deckt die gesamte Videobranche ab: Videoverkauf, Videoverleih und digitale Distribution. Das komplette Serviceangebot von VideoMarkt unterstützt die ...