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E-Book

Gesundheit beginnt im Kopf

Wie Sie gesund alt werden

AutorSuso Lederle
VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl116 Seiten
ISBN9783170294806
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Wer sorgt sich nicht um seine Gesundheit? Wer seine individuellen Risikofaktoren kennt und wer weiß, wie man gesundheitsschädigende Einflüsse vermeidet, lebt länger und bleibt im Alter gesünder. In diesem Ratgeber wird über das vermeidbare Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls ebenso wie über die 'Zeitbombe' Diabetes informiert. Beschrieben wird die Gefährlichkeit von Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel und erhöhter Blutfettwerte. Beantwortet werden Fragen wie: Welche Maßnahmen zur Vorsorge und Früherkennung werden wann empfohlen? Welche Impfungen schützen vor welchen Krankheiten? Was kann man für einen starken Rücken tun? Wie lässt sich Stress bewältigen, wie gesund schlafen? Das Buch möchte zu guten Vorsätzen verleiten und die Einsicht in eine gesunde Lebensweise wecken. Denn: Vorbeugen ist besser als heilen. 'Dieser Ratgeber liefert konzentrierte, sehr gut lesbare und für den medizinischen Laien leicht verständliche und wichtige Informationen für die Erhaltung der Gesundheit und das Verständnis aller wesentlichen Volkserkrankungen.' (Professor Dr. med. Monika Kellerer, Ärztliche Direktorin des Zentrums für Innere Medizin I, Marienhospital, Stuttgart)

Dr. med. Suso Lederle arbeitet als niedergelassener Internist und Hausarzt in Stuttgart. Seit zehn Jahren moderiert er dort die Veranstaltungsreihe 'Gesundheit beginnt im Kopf'.

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Leseprobe

Geleitwort


»...alles Gute, vor allem aber Gesundheit« – zu vielen Gelegenheiten sprechen wir schriftlich oder persönlich viele gute Wünsche aus. Gleichgültig ob es nahe Familienangehörige, Verwandte, Freunde oder Bekannte sind, die Wünsche enden meistens mit dem Hinweis, »...vor allem aber Gesundheit«. Damit stellen wir die Gesundheit über alle anderen Wünsche. In unseren Gedanken steht demnach die Gesundheit an erster Stelle. Gedanken kommen und gehen, Gedanken verfliegen und wer hat sich nicht schon darüber geärgert, dass er einen guten Gedanken wieder vergessen hat. Richtig gut ist es deshalb erst, wenn der Gedanke im Kopf – im Gedächtnis – verankert ist. Darauf lässt sich aufbauen und daraus lassen sich auch Taten entwickeln. Deshalb beginnt – so auch der Titel dieses Buches – Gesundheit und Prävention im Kopf. Im Grunde ist das also sehr einfach, eine Selbstverständlichkeit, und genau darin liegt wahrscheinlich auch die Schwierigkeit.

»Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft« – diese Zitat des Olympiasiegers, mehrfachen Weltmeisters und tschechischen Volkshelden und Wunderläufers Emil Zatopek (1922–2000) ist die selbstverständlichste und gleichzeitig einfachste Präventionsempfehlung, die ich kenne.

Liebe Leserin, lieber Leser dieses Buches, manchmal sind es eben die einfachen Dinge im Leben, die viel zu wenig Beachtung finden. Eine gesunde Lebensweise und die vielen Angebote an sinnvollen Präventionsmaßnahmen sind oftmals der Schlüssel zum persönlichen Wohlbefinden. Dabei müssen es nicht unbedingt kostenpflichtige und teure Maßnahmen sein, sondern es gelingt sehr einfach, sich mit einigen guten Ideen, viel Bereitschaft für den ersten Schritt und dann noch mit viel Spaß fit zu halten. Anstelle des Aufzuges Treppen gehen, öfter mal das Fahrrad anstelle des Autos benutzen, der abendliche Spaziergang, Tanzen oder der Schwimmbadbesuch lassen sich problemlos und positiv ins Familienleben und in den Berufsalltag einbauen und schon hat die aktive Vorbeugung begonnen. Dazu ist es aber notwendig, sich bereit zu machen und diesen ersten Schritt für einen veränderten, gesünderen Alltag zu gehen.

Mit dem Ratgeber »Gesundheit beginnt im Kopf« gibt Herr Dr. Suso Lederle wissenswerte und sehr praktische Informationen rund um das Thema Prävention und Gesundheit. Bei all seinen Hinweisen und Informationen wird deutlich, dass diese von einem Arzt gegeben werden, der jeden Tag in seiner Praxis alle Fragen rund um die Themen Gesundheit, Prävention und Krankheit erlebt. Viele der Krankheiten wären durch rechtzeitige Präventionsmaßnahmen und durch gesunde Lebensweise möglicherweise zu verhüten gewesen oder zumindest nicht so stark aufgetreten. Um hier ein Umdenken bei Patienten und Versicherten zu erreichen unterstützen die Ärzte und die Krankenkassen die Prävention nachhaltig. Der Einstieg in die Prävention kann und sollte mit einem Gespräch beim Arzt ihres Vertrauens, Ihrem Hausarzt beginnen. Die Gesundheitsangebote der AOK Baden-Württemberg sind für Ihre Versicherten kostenlos. Fragen Sie nach und fordern Sie die Informationen zu den Gesundheitsangeboten an.

Zurückkommend auf Emil Zatopek: Jeder Marathonlauf beginnt mit dem ersten Schritt. Gehen Sie diesen ersten Schritt bewusst und zusammen mit Ihrem Arzt, dann folgen die weiteren Schritte fast von selbst. Ich wünsche den Leserinnen und Lesern einen ersten guten Schritt und vor allem natürlich Gesundheit und Wohlbefinden.

Stuttgart, Juli 2007

Eberhard Mauser, Geschäftsführer AOK – Die Gesundheitskasse Stuttgart-Böblingen Bezirksdirektion der AOK Baden-Württemberg

1 Gesund bleiben – Besser als krank werden


Wer möchte diesem Satz widersprechen? Wer könnte nicht zustimmen, dass Vorbeugen besser ist als Heilen, dass Krankheit kein Schicksal sein muss und dass Alter keine Krankheit ist?

Es sollte doch auch Sie interessieren, wie Sie gesund bleiben und was Sie tun müssen, um nicht krank zu werden. Sie werden hoffentlich nicht erst zum Arzt gehen, wenn Sie krank sind? Sie sollten besser sich beraten und untersuchen lassen, ob Sie krank werden könnten, auch wenn Sie noch keine Beschwerden haben. Vorsorgen ist besser als heilen.

Niemand will gerne krank werden, doch zu wenige bemühen sich darum, gesund zu bleiben. Wollen Sie wissen, wie? Haben Sie dafür Zeit? Dann lesen Sie in diesem Buch weiter. »Leben heißt denken« sagte Cicero bereits vor 2000 Jahren. Heute gilt mehr denn je: »Gesundheit beginnt im Kopf« – deshalb ist dieses Buch geschrieben worden.

2 Prävention – Entdecken Sie Ihr Risiko


Der Patient ist kein Krankheitsfall


Es war und ist eine wichtige Aufgabe der Heilkunde, durch die Kunst des Arztes wieder gesund zu werden. Seit es Ärzte gibt, haben sie sich immer um Leiden bemüht, haben Blut gestillt, Schmerzen gelindert, Schwache wieder aufgerichtet und auch Tränen getrocknet.

Früher hat man sich meist nur auf eine Ursache konzentriert, zum Beispiel auf einen Virus oder einen Mangelzustand. Heute ist es zunehmend ein Anliegen, nach den vielfältigen Ursachen von Krankheiten zu fragen (multikausale Sichtweise). So haben seelische und soziale Gründe an Bedeutung zugenommen. Die Vererbung, die Lebensweise und die Umwelt werden in ihrem Zusammenwirken erkannt. Ein Patient wird nicht mehr nur als »Krankheitsfall«, sondern als »Mensch« in seiner Gesamtheit gesehen.

Abb. 1: Die multikausale Sichtweise von Gesundheit

Konzept der Risikofaktoren


Ein weiteres Umdenken findet heute statt. Man fragt, was hält den Menschen gesund und was gefährdet seine Gesundheit? Auf der Suche nach Ursachen von Krankheiten sind immer mehr schädigende Einflüsse erkannt worden. Sie bedingen und verstärken sich zum Teil gegenseitig. Sie werden Risikofaktoren genannt, weil sie das Risiko für eine Krankheit erhöhen.

Wem die Stunde wann schlägt, lässt sich zwar nicht vorhersagen. Das Risiko für bestimmte Krankheiten lässt sich jedoch sehr wohl abschätzen. Dieses Risiko trägt ein Mensch bereits in sich, während er noch gesund ist. Gesundheit ist demnach ein labiler Zustand, der pfleglich behandelt werden muss. Jedenfalls reicht es nicht mehr aus, Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit zu bezeichnen und sich damit zufrieden zu geben oder gar in Sicherheit zu wiegen.

Risikofaktoren können angeboren oder erworben sein


  1. Beispiel: Ein Mann isst zu viel und bewegt sich zu wenig. Seine Blutfette steigen und sein Blutdruck auch. Er arbeitet viel und ist immer in Zeitnot. Mit 50 Jahren erleidet er einen Herzinfarkt.
  2. Beispiel: Eine Frau ist übergewichtig, ihr Fettstoffwechsel ist entgleist und ihr Blutdruck steigt zunehmend. Zudem raucht sie auch noch. Mit 55 Jahren entdeckt ihr Arzt eine Zuckerkrankheit. Nun lebt sie mit einem hohen Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Für beide gilt: Dieses Schicksal wäre vermeidbar gewesen!

Beide hätten rechtzeitig sich mehr bewegen und Gewicht abnehmen müssen. Die Frau hätte mit Rauchen aufhören und der Mann sich mehr Zeit und Ruhepausen gönnen sollen.

Wie wichtig es ist, mehr Rücksicht auf seinen Körper zu nehmen und vorbeugend gesund zu leben, wurde schon vor 2000 Jahren erkannt. Prävention hat bereits der griechische Philosoph Demokrit angemahnt: »Gesundheit erflehen die Menschen von den Göttern. Doch dass sie selbst die Macht darüber in sich tragen, das wissen sie nicht« – oder sie wollen es nicht wissen, bis in unsere Zeit.

Herz- und Gefäßerkrankungen nehmen zu


Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Die Herz- und Gefäßerkrankungen liegen mit 52 % der Todesursachen in Deutschland vor den Krebserkrankungen mit 23 % Prozent. Anteilig fallen 20 % auf den tödlichen Herzinfarkt und 12 % auf den Schlaganfall. Dramatisch ist die Zunahme der Zuckerkrankheit, des Diabetes. Hier kann nur Aufklärung und Vorbeugung helfen.

Prävention – Was ist das?


Prävention leitet sich ab von dem lateinischen Wort »praevenire« und bedeutet »zuvorkommen«. Wer präventiv handelt, gehört zu denen, die einer möglichen Gefahr für die Gesundheit zuvorkommen. Demnach umfasst Prävention alle Maßnahmen und Empfehlungen, die entweder Risikofaktoren für bestimmte Krankheiten vermindern oder schädigende Einflüsse durch die Umwelt verhindern.

Werden Einzelpersonen oder besondere Gruppen angesprochen und vor allem über gesundheitsschädigendes Verhalten und krankheitsfördernde Risiken aufgeklärt, so ist dies eine Verhaltensprävention. Geht es um den Lebensraum, beispielsweise um die Arbeitsstätte oder die Schule, nennt man dies Verhältnisprävention.

Primäre Prävention versucht, eine gesundheitliche Schädigung durch gezielte Maßnahmen zu verhindern, weniger wahrscheinlich zu machen oder zu verzögern. Dies kann den Lebensstil, die Lebensumstände und die persönliche Veranlagung betreffen.

Sekundäre Prävention bemüht sich, das Fortschreiten einer Krankheit durch Früherkennung und Behandlung zu verhindern (z.B. Krebs).

Tertiäre Prävention möchte Folgeschäden einer eingetretenen Erkrankung vermeiden oder mildern (z.B. durch Rehabilitation nach einem Herzinfarkt).

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