Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Soziolinguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Rund um die Uhr wird man damit konfrontiert: Werbung. Wenn man sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt, stößt man schnell auf den Begriff der Werbesprache. Wie genau sich die Werbesprache allerdings von der 'normalen' Sprache abgrenzt und ob sie als Sprachvarietät des Deutschen angesehen werden kann, unterliegt noch immer Diskussionen. Runkehl greift in seinem Werk Römers These auf, dass die Werbesprache nicht als Sondersprache aufgefasst werden kann (Runkehl 2011: 166), da kein ausreichend eigener Wortschatz und direkter beschränkter Personenkreis vorliegt. Ein Grund dafür sei, dass Werbesprache zwar 'von einem kleinen Zirkel von Fachleuten gesprochen' wird, sich aber 'an alle Teilnehmer einer Sprachgemeinschaft [richtet]'. Janich (2013: 45) stellt eingangs ihres Werkes klar, dass bei Werbesprache 'immer die Sprache in der Werbung [gemeint ist], nicht die Fachsprache der Werbetreibenden', was den ersten Teil Runkehl Erklärung somit ausschließt. Sie führt mit einer Zusammenstellung von Merkmalen fort, wovon eins das Inventar der Werbesprache betrifft, das sie wie folgt beschreibt: Werbesprache wählt ihre sprachlichen Mittel weitgehend aus der Alltagssprache aus [aber] bedient sich auch anderer Varietäten wie der Dialekte, Fachsprachen oder Jugendsprachen, um geeignete Zielgruppen anzusprechen und bestimmte Assoziationen hervorzurufen. Wenn man die Definition von Sulikan (2012: 5), dass 'die Sondersprache [...] als eine Sprachvarietät mit besonderen Merkmalen charakterisiert [wird]', miteinbezieht, zählt die Werbesprache nicht als eine eigene Varietät, sondern eher als Mittel zum Zweck, den Rezipienten zu beeinflussen und zum Kauf zu bewegen. Wie Fährmann (2006: 61) betont, '[spielt die] Rezipientengruppe [...] bei der Formulierung einer Werbebotschaft eine besondere Rolle' und auch Janich (2013: 27) stellt fest, dass sich 'der allgemeine Kommunikationsstil und bestimmte Adressierungsstrategien' nach der 'Zielgruppe einer Werbekampagne/ eines Werbetextes' richten. Mögliche Unterschiede in der Konzeption der Werbung verschiedener Branchen könnten also auf deren Zielgruppen zurückzuführen sein. Um dies zu ermitteln, wurden für diese Arbeit die beiden Produktgruppen Automobil und Bank/Versicherung gewählt. Die Annahme verschiedener Zielgruppen entsteht dadurch, dass das Automobil als Luxusgut für die gegenwärtige Zeit den Dienstleistungen als Investition für die Zukunft gegenübersteht. [...]
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