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Credit Default Swaps in der Finanzkrise: Untersuchung der Entwicklungen und Einflüsse, Darstellung systemrelevanter Kritikpunkte anhand der Principal Agent Theory sowie Bewertung unterschiedlicher Ansätze von Regulierungsmaßnahmen

AutorEduard Henschel
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl76 Seiten
ISBN9783958205376
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Zu Beginn der vorliegenden Ausarbeitung werden die Grundlagen der Credit Default Swaps (CDS) und die Anwendbarkeit erklärt. Der enorme Nutzen dieses Derivates für die Wirtschaft und besonders für Banken als kreditrisikopolitisches Finanzinstrumentarium ist nicht abzuweisen. Es werden die Entwicklung des CDS Marktes bis zur Finanzkrise, in der Finanzkrise sowie verschiedene Einflüsse und Zusammenhänge zu anderen Märkten aufgezeigt, wobei ein enormer Anstieg des CDS Marktes bis zur Finanzkrise und die anschließende Konsolidierung zu beobachten ist. Für den Kreditmarkt haben sich die CDS als Indikator für das Kreditrisiko entwickelt. Es werden hier erstmalig die Reaktion und der tatsächliche Einfluss von CDS in den Finanzmärkten und somit deren Systemrisiken in der Finanzkrise beobachtet und analysiert. In der bisherigen Form des CDS Marktes sind Systemrisiken im hohen Maße vorhanden, wobei die Kritik zu CDS vorwiegend auf das Principal Agent Problem basiert. Mit einem Fall aus der Vergangenheit wird aufgezeigt, dass der Bedarf an neuen Regularien unabdingbar ist. Hierbei darf der CDS Markt die Attraktivität durch zu viele Gesetze nicht verlieren.

Eduard Henschel (Dipl. Kfm. (FH)) wurde 1982 in Frunse/Kirgisistan geboren. Durch die Banklehre wurde sein Interesse am verschiedenen Finanzinstrumente geweckt. Sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Fachhochschule Bielefeld schloss der Autor i

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Leseprobe
Textprobe: 2. Grundlagen zu Kreditderivaten Ein Kreditderivat ist ein Finanzinstrument, dessen Wert oder Zahlungen sich vom Kreditrisiko eines oder mehrerer Underlyings ableitet (lat. de-rivare = ableiten). Es gibt immer einen Protection Buyer, (Sicherungskäufer/ Risikoverkäufer) der gegen Zahlung einer Prämie ein gewisses Kreditrisiko eines Underlyings für eine vorher bestimme Zeit an einem Protection Seller (Sicherungsgeber/Risikokäufer) überträgt. Die Höhe der Prämie für die Verlagerung des Kreditrisikos auf einen Dritten hängt von der Wahrscheinlichkeit eines Credit Events (Kreditereignisses) ab. Bei Eintreten eines Credit Events kann der Protection Buyer vom Protection Seller die im Vertrag abgemachte Zahlung verlangen. Das Kreditrisiko stellt die Gefahr, dass ein Kreditnehmer seinen Verpflichtungen nicht pünktlich, nur teilweise oder gar nicht nachkommen kann. Was genau ein Credit Event umfasst ist in jedem Vertrag genau definiert. Dadurch wird die Möglichkeit geboten neben, sich den eben genannten Fällen auch gegen Bonitätsänderungsrisiken, Zins- und Währungskursänderungsrisiken, Moratorien, vorzeitige Fälligkeiten, Restrukturierungen und weiteren Ereignissen, abzusichern. Möglich wird diese individuelle Vertragsgestaltung durch den Over-the-Counter-Handel (OTC), welche am weitesten verbreitet ist. 2.2 Credit Default Swaps (CDS): Dass jemand für den Ausfall eines Underlyings einem Dritten ein Zahlungsversprechen gibt, fand schon vor der Zeit der modernen Kreditderivate statt. So sei hier z.B. das Akkreditiv erwähnt, welches ein Zahlungsversprechen einer Bank beinhaltet, dem Gläubiger bei Vorlage entsprechender Do-kumente, einen bestimmten Betrag zu zahlen. Auch die Anleihenversicherer (sogenannte Monoliner) wie MBIA und AMBAC oder Kreditversicherer wie Euler Hermes bieten schon seit langem Schutz gegen Ausfall von Krediten an. Diese Formen haben gewisse Ähnlichkeiten mit CDS, jedoch existiert ein bedeutender Unterschied. Hier wird ein Vertrag zwischen dem Protection Buyer und dem Protection Seller aufgesetzt, welcher nicht separat von dem Underlying gehandelt werden kann. Durch ein CDS wird das Kreditrisiko und die Kreditbeziehung voneinander getrennt. Somit ist es erstmals möglich geworden das Risiko separat zu bewerten und zu handeln, da nur das Kreditrisiko einer Forderung an den Protection Seller übertragen wird. Die Kreditbeziehung zwischen dem Gläubiger und dem Schuldner bleibt unangetastet, was für den Erhalt einer guten Kundenbeziehung von Nutzen sein kann. Die Forderung gegenüber dem Underlying verbleibt weiterhin in den Büchern des Protection Buyers und dieser ist weiterhin für die Verwaltung und den Service zuständig. Durch die Übertragung des Kreditrisikos an den Protection Seller wird das Kreditrisiko nur minimiert und nicht eliminiert. Der Protection Buyer hat lediglich das Risiko eines einzelnen, mit einer evtl. schlechteren Bonität, auf eine zweite Schulter, nämlich die des Protection Sellers mit einer guten Bonität, gepackt. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide ausfallen (Counterparty-Risiko), ist, außer in Zeiten von weltweiten Finanzkrisen, eher gering. Für den Fall eines Credit Events können zwei verschiedene Ausgleichszahlungen vereinbart werden. Bei der physischen Lieferung (physical delivery) tauscht der Sicherungsnehmer die Anleihe des ausgefallenen Unternehmens gegen den Nominalwert beim Protection Seller ein, und bei dem Baraus-gleich (cash-Settlement) liefert der Protection Seller den Nominalwert abzgl. der Recovery rate, die von der ISDA bei der Auktion festgesetzt wird. Im Prinzip ist ein CDS eine Put-Option, bezogen auf die Bonität des Underlying. Der Protection Buyer hat die Option, die Forderung des Insolventen Underlyings an den Protection Seller zu verkaufen. Noch genauer betrachtet hält der Protection Buyer beim Kauf einer CDS die Short Position. Wenn das Underlying bspw. eine Anleihe ist und der Kurs aufgrund einer negativen Bonitätsänderung des Emittenten sinkt, wird die Prämie für den CDS ansteigen. Der Protection Buyer könnte anschließend vom Verkauf des CDS am Markt profitieren. Der Protection Seller hält vice versa die Long-Position.
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