Der Europäischen Union wird von vielen Seiten ein Öffentlichkeitsdefizit attestiert, was ihre Sichtbarkeit im öffentlichen Diskurs betrifft. In Anbetracht des politischen Gewichtes der EU-Institutionen und der damit verbundenen Folgen für die Mitgliedsstaaten und deren Bürger wäre diese öffentliche Unsichtbarkeit aus demokratietheoretischer Sicht bedenklich. Diese Studie ermittelt das Ausmaß an europäisierter Berichterstattung in deutschen Fernsehnachrichten in den Jahren 2004 bis 2011. Dabei stellt sich die Frage, wie die Dynamik der EU-Berichterstattung erklärt werden kann. Gibt es bestimmte Schlüsselereignisse, die zu mehr Sichtbarkeit der EU und ihrer Institutionen im Fernsehen führen? Gibt es Unterschiede zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Programmen bezüglich ihrer Europäisierungsgrade? Zunächst werden die theoretischen Betrachtungen zur Europäischen Öffentlichkeit resümiert und ein für diese Arbeit fruchtbarer Ansatz vorgestellt. Nach der Betrachtung des Forschungsstandes werden die aufgeworfenen Fragestellungen mithilfe einer Sekundäranalyse der Daten aus der kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Arbeitsgruppe der Landesmedienanstalten beantwortet.
Enrico Günther, B.A., wurde 1987 in Neubrandenburg geboren. Sein Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften der Freien Universität Berlin schloss er 2012 erfolgreich mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts ab. Während seines Studiums in
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