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E-Book

Politiker im Web 2.0: Online-Strategien im sozialen Netzwerk Facebook

AutorKristina Reymann
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl64 Seiten
ISBN9783955496463
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Mehr als 22 Millionen Deutsche bevölkern inzwischen das soziale Onlinenetzwerk Facebook. Rund 380 von denen, die sich eine Seite oder ein persönliches Profil bei Facebook eingerichtet haben, sind Politikerinnen und Politiker des Deutschen Bundestags. Doch was machen sie dort eigentlich? Wie präsentieren sich Abgeordnete des Deutschen Bundestags bei Facebook? Nehmen sie die Möglichkeiten an, die Facebook zur interpersonalen politischen Kommunikation anbietet? Im empirischen Teil der Arbeit werden ausgewählte Profile und Seiten von Politikerinnen und Politikern untersucht. Leitfadeninterviews mit Bundestagsabgeordneten ergänzen die Ergebnisse. Die erhobenen Daten bilden die Grundlage für die Typologiebildung. Die Typologie besteht aus fünf Typen: dem 'Aufgeschlossenen Selbstdarsteller', dem 'Mäßig Aktiven', dem 'Distanzierten Nutzer', dem 'Sporadischen Nutzer' und dem 'Outsourcer'. Die Typen beschreiben die unterschiedlich ausgeprägte Bereitschaft von Politikerinnen und Politikern bei Facebook über politische Themen oder ihre politische Arbeit zu berichten und ihr Interesse an der Kommunikation mit anderen Facebooknutzerinnen und -nutzern.

Kristina Reymann, B.A., wurde 1982 in Köln geboren. Ihr Studium zur Online-Redakteurin am Institut für Informationswissenschaft an der Fachhochschule Köln hat sie im Jahr 2012 erfolgreich abgeschlossen. Sie gehört zu den Digital Natives, die mit dem Web a

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3, Methodisches Vorgehen: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, Online-Strategien von ausgewählten Politikern bei Facebook zu beschreiben und systematisch einzuordnen. Es geht nicht darum, Daten zu generieren, die Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit zulassen, sondern darum, eine Typologie zu erstellen, die Auskunft gibt über die unterschiedlichen Online-Strategien von Politikern. Die zentralen Forschungsfragen lauten: 1. Wie präsentieren sich Abgeordnete des Deutschen Bundestags bei Facebook? 2. Nehmen Politiker die Möglichkeiten an, die Facebook zur interpersonalen politischen Kommunikation anbietet? Im Prozess der Typenbildung diente das 'Stufenmodell empirisch begründeter Typenbildung' als methodische Grundlage. Zu Beginn stand die 'Erarbeitung relevanter Vergleichsdimensionen' , in der Kategorien und Subkategorien entwickelt wurden. Diese werden im dritten Kapitel vorgestellt. Anschließend fand die Analyse der Facebook-Pinnwand von ausgewählten Profilen und Seiten statt, deren Ergebnis im vierten Kapitel nachzulesen ist. Der nächste Schritt beinhaltete die 'Analyse inhaltlicher Sinnzusammenhänge und Typenbildung' . Mittels einer Kreuztabelle und der Kombination verschiedener Kategorien und Subkategorien wurden Typen konstruiert, die im fünften Kapitel charakterisiert werden. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde die Facebook-Pinnwand als Untersuchungsgegenstand gewählt. Zarrella und Zarrella beschreiben die Pinnwand knapp aber ausreichend als das zentrale Element einer Seite oder eines persönlichen Profils. Auf ihr erscheinen eigene und fremde Statusmeldungen, eigene und fremde Kommentare, Inhalte automatischer Weiterleitungen (z.B. RSS-Feeds) sowie jede weitere Anwendung, die der Profil-/Seiteninhaber mit seiner Facebookpräsenz synchronisiert hat. Für die vorliegende Untersuchung werden die Statusmeldungen und die Kommentare auf der Pinnwand nach inhaltlichen und formalen Aspekten analysiert. Als Kommentare werden all jene Informationen bewertet, die ins Kommentarfeld ('Schreibe einen Kommentar...') eingegeben worden sind. Mit Statusmeldungen werden die Inhalte bezeichnet, die in die Felder 'Was machst du gerade?' (eigene Statusmeldung) und 'Schreib etwas...' (fremde Statusmeldung) eingetragen worden sind. Die Untersuchung beschränkt sich auf die Analyse der Pinnwand, da sie das dynamischste Element einer Facebookpräsenz ist. Facebook bietet zwar auch an anderen Stellen die Möglichkeit Inhalte zu hinterlegen, doch diese Inhalte sind eher statisch (z.B. Angaben über persönliche Interessen). Einmal angelegt, werden diese Informationen selten verändert. Im Gegensatz dazu werden der Pinnwand regelmäßig neue Inhalte hinzugefügt. Diese stehen, nach dem gleichen Prinzip, das bei Weblogs vorherrscht, oben, während ältere Inhalte nach unten rutschen. Über die Inhalte auf der Pinnwand kommuniziert der Profil-/Seiteninhaber mit seinen Freunden und Fans. Ihnen werden automatisch die neuesten Pinnwandeinträge im persönlichen Facebook-Newsfeed angezeigt. Diese können sie unmittelbar aus dem Newsfeed heraus rezipieren und kommentieren. Um Statusmeldungen auf der Pinnwand einer Facebookpräsenz zu hinterlassen, die nicht die eigene ist, muss der Nutzer zunächst jene Seite oder jenes Profil aufrufen. Erst dann kann er eine Statusmeldung abgeben, jedoch nur, wenn die Pinnwand für andere Facebooknutzer nicht gesperrt ist. Ein speziell für die vorliegende Analyse entworfenes Kategorienschema diente als Analyseinstrument. In einem induktiven Verfahren wurden für die inhaltliche Analyse der Statusmeldungen und Kommentare Kategorien und Subkategorien entwickelt. Für die formale Analyse wurden sowohl Daten erhoben, die Rückschlüsse auf die Häufigkeit von Pinnwandeinträgen zulassen als auch Daten, die die Form der Kommunikation anzeigen und darüber Aufschluss geben, ob der Profilinhaber selbst postet oder nicht. Ganz bewusst wurden die Politiker nicht darüber aufgeklärt, dass ihre Facebookpräsenzen Teil einer detaillierten Untersuchung sind. Möglicherweise hätten manche von Ihnen - wenn sie von der Untersuchung gewusst hätten - Pinnwandeinträge von der eigenen Pinnwand gelöscht. Das hätte jedoch das Ergebnis verfälscht. Da Politiker Facebook in sehr unterschiedlichem Maße nutzen, wurde die Analyse nicht auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Sie variiert je nach Aktivität des Politikers. Im Schnitt wurden mit Beginn am 17. November 2011 pro Profil/Seite jeweils 50 Statusmeldungen, die rückwärts chronologisch aufeinanderfolgen untersucht und vom Profil-/Seiteninhaber sowie von anderen Facebooknutzern stammen können. Alle Pinnwandanalysen enden am Donnerstag, den 17. November 2011. Dieses Datum liegt zwischen zwei Sitzungswochen und gewährleistet, dass auch bei den sehr aktiven Nutzern, deren Pinnwand nur über einen kurzen Zeitraum beobachtet wurde, sowohl Postings von Sitzungs- als auch von sitzungsfreien Wochen in der Untersuchung berücksichtigt werden. Weil im Rahmen dieser Arbeit nicht alle 381 Facebookpräsenzen der aktuellen Mitglieder des Deutschen Bundestags (MdB) untersucht werden konnten, musste eine Auswahl getroffen werden. Zwischen privaten Profilen und den Facebook-Seiten von Politikern wurde kein Unterschied gemacht, da auch private Profile mit mehr als 1000 Freunden eine Öffentlichkeit ansprechen und nicht als privat zu kennzeichnen sind. Politiker B, der ein privates Profil unterhält, bestätigt dies: 'Das ist für mich nicht meine Privatseite, sondern ich nutze das ganz bewusst als Abgeordneter. Von den jetzt 3000 Leuten kenne ich vielleicht 100 persönlich.' Zunächst wurden jeweils vier männliche und zwei weibliche Abgeordnete einer Partei für die Studie ausgewählt, die bestimmte Kriterien erfüllen mussten. Es wurden mehr männliche Teilnehmer für die Studie ausgewählt, weil zum einen die Anzahl männlicher MdB doppelt so hoch ist als die der weiblichen MdB und sie zum anderen mehr als doppelt so häufig mit einem Profil oder einer Seite bei Facebook vertreten sind als weibliche MdB. Die ausgewählten Personen kommen aus unterschiedlichen Generationen. Mindestens zwei Personen haben mehr als 2000 Freunde oder Fans, mindestens zwei weitere Personen haben 1000 bis 1999 Anhänger und mindestens eine Person hat weniger als 1000 Anhänger. Hinzu kam pro Partei eine weitere Person, die für Netz- und/oder Medienpolitik zuständig ist. Nach einer ersten Übersicht wurde die Auswahl nach einer groben Einschätzung der Facebookaktivität des Politikers weiter eingegrenzt. Regelmäßig aktualisierte Facebookpräsenzen bieten im Hinblick auf die Analyse der Kommunikation zwischen Politikern und anderen Facebooknutzern mehr Anhaltspunkte als 'verwaiste' Präsenzen. In einem dritten Schritt wurden weitere persönliche Profile und Seiten hinzugenommen, die aus inhaltlichen Gründen in der Untersuchung nicht fehlen durften. Es handelt sich bei den Profil-/Seiteninhabern um die MdB, die der Enquete-Kommission 'Internet und digitale Gesellschaft' angehören. Anhand der genannten Auswahlkriterien konnte eine ausgewogene Mischung an Untersuchungsgegenständen generiert werden. Im Gegensatz zu persönlichen Profilen sind Seiten für alle Facebooknutzer öffentlich zugänglich. Ein Klick auf die 'Gefällt mir'-Schaltfläche genügt. Persönliche Profile lassen sich unter Umständen erst vollständig betrachten, wenn eine Facebook-Freundschaft geschlossen wird. Dies stellte jedoch keine Hürde dar, da bis auf eine Ausnahme alle angefragten Politiker, die nicht über eine Seite, wohl aber über ein persönliches Profil verfügten, die zum Zwecke der Analyse verschickte Freundschaftseinladung angenommen haben. Insgesamt wurden 14 Profile und 15 Seiten für die Analyse ausgewählt. Eine Auflistung der soziodemographischen Merkmale Geschlecht, Geburtsjahr und Parteizugehörigkeit der Untersuchungsgruppe findet sich im Anhang (vgl. Tabellen 8-10). Die Auswahl ist zwar nicht repräsentativ, bietet aber eine wertvolle Ausgangsbasis für die Typenbildung. Nachfolgend werden der verwendete Fragenkatalog und das Kategorienschema vorgestellt.
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