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Die Finanzkrise 2007 - 2009: Die Auslöser der Krise und deren Folgen für die Automobilbranche

AutorSowjana Joseph
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl67 Seiten
ISBN9783958205147
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Thematik der Finanzkrise auseinander. Es werden die Ursachen und Auswirkungen sowie der Werdegang der Finanzkrise beschrieben. Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Finanzkrisen werden herausgearbeitet. Zudem wird die Verknüpfung der Finanzkrise zu der Realwirtschaft erläutert. Es werden die unmittelbaren Auswirkungen auf die verschiedenen Märkte (Geld- und Kapitalmarkt, Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Unternehmen) analysiert. Der Hauptfokus wird auf die Auswirkungen in der Automobilindustrie gelegt. Dargestellt wird der Automarkt unmittelbar nach Eintreten des Ungleichgewichtes in der Wirtschaft. Zudem wird der Frage nachgegangen, ob die erlassenen Staatsmaßnahmen eine längerfristige Wirkung aufweisen. Zusätzlich wird die heutige Situation dargestellt. Es werden die Zukunftsaussichten der Automobilindustrie kritisch analysiert und Lösungsvorschläge werden unterbreitet.

Sowjana Joseph, B.A., wurde 1987 in Essen geboren. Nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt Essen entschloss sich die Autorin an der Hochschule Bochum Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Das Studium sc

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 5, Unmittelbare Auswirkungen der Finanzkrise auf die Automobilindustrie: Der vorliegende Abschnitt widmet sich der Fragestellung, in wie fern die Automobilbranche einen Schaden erlitten hat und welche Maßnahmen angewandt wurden, um den Markt wieder zu retten und zu stabilisieren. Genauer untersucht werden die Märkte der USA und der in Deutschland. 5.1, Der US-Markt: Schon vor Ausbruch der internationalen Finanzkrise befand sich die Automobilindustrie auf einem absteigenden Ast. Besonders hart traf es den weltgrößten Autohersteller General Motors (GM). Schon seit 2005 erlebte GM einen rasanten Absturz. Im Jahr 2005 hatte GM einen Verlust von insgesamt 10,6 Milliarden US-Dollar zu melden. Im darauffolgenden Jahr wurde ein Verlust von zwei Milliarden US-Dollar verbucht. Dieser vergleichsweise 'geringe' Verlust wurde anhand von Spartenverkauf reduziert. Die Finanzsparte GMAC wurde für 14 Milliarden US-Dollar an eine Investorengruppe verkauft. Ebenso erging es den US-Autoherstellern Ford und Chrysler. 2004 konnten auch sie letztmalig Gewinne verbuchen und ab diesem Zeitpunkt an nur noch Verluste. Der japanische Autohersteller Toyota hat Verluste am Absatzmarkt der USA für Neuwagen hinnehmen müssen. Der Absatz schrumpfte auf 32,3 % als zum Vorjahr. Der wohl bedeutendste Grund für die stetigen Verluste war die Inflexibilität in der Produktpalette. Alle drei Unternehmen setzten seit Jahren auf die dicken traditionellen US-Amerikanischen Autos und zwar dem Geländewagen, dem Pick-up und dem Van. Diese Autos haben einen enormen Spritverbrauch. Durch den Anstieg des Benzinpreises wurden diese Autos weniger nachgefragt, was letztlich zu einem Einbruch des Automobilmarktes führte. Der aufkommende Trend der kleineren benzinsparenden Autos wurde verpasst. Nachfrage und Angebot stimmten nicht mehr überein. Zusätzlich kam noch die weltweite Finanzkrise hinzu, welches die Automobilindustrie stärker in die Krise stürzte. Die Geldknappheit bei den Verbrauchern, das strengere Kreditvergabesystem und der drohende Verlust des Arbeitsplatzes, bedingt durch die Rezession, veranlasste die Verbraucher sparsamer mit ihrem Kapital umzugehen. Dieser Sparehrgeiz trifft in erster Linie immer die teureren Konsumgüter. So blieb die Nachfrage nach dicken und benzinschluckenden Autos aus. Aus der weltweiten Finanzkrise entwickelte sich eine Absatzkrise für die Automobilhersteller. Diesen Nachfragerückgang haben aber auch im besonderen Maße die Automobilzulieferer zu spüren bekommen. Zu knapp 75% sind Autozulieferer an der Fertigung eines Autos beteiligt. Wenn jedoch keine Autos mehr gebaut werden, dann werden auch keine Teile mehr bestellt und den Zulieferern drohen dann Einnahmenverluste, die zur Deckung der Fixkosten nötig sind. Hinzu kommt, dass in den USA rund 3% aller Beschäftigtenverhältnisse von der Automobilindustrie abhängig sind. In Deutschland sind insgesamt 758.000 Menschen bei Automobilherstellern oder bei Automobilzulieferern arbeitstätig. Wird der Dienstleistungssektor mitzugezählt, dann sind es ganze fünf Millionen Menschen, also jeder siebte Arbeitsplatz hängt von der Automobilindustrie ab. Wenn in den USA kaum noch abgesetzt wird, bedeutet diese Krise auch das Bangen um zigtausende Arbeitsplätze weltweit. 5.1.1, Maßnahmen der Autohersteller: Die weltweite Nachfrage nach Autos sank um 5 % im Jahr 2008. Welche Maßnahmen einige Autohersteller getroffen haben, werden anführend erwähnt. Um der Krise entgegenzuwirken hat der US-Konzern Chrysler am 01.08.2008 sein Leasinggeschäft verkauft. Grund waren die zunehmenden Ausfälle von Zahlungen. Der US-Amerikanische Autohersteller Ford kürzte aufgrund von mangelnder Auftragslage die Produktion im Motorenwerk in Köln. Zudem wurde die Kurzarbeit eingeführt, um überschüssiges Personal nicht entlassen zu müssen. Aufgrund der geringen Nachfrage aus den USA hat Nissan ebenfalls die Produktion runtergeschraubt. Es wurden deutlich weniger gebaut als zunächst geplant war. Insbesondere traf die Produktkürzung die Nissan-Luxusmarken Infiniti und den Geländewagen Murano von Nissan. Dies sind einige Beispiele der Autohersteller, die ums Überleben kämpfen. Allgemein ist zu sagen, dass den großen Autobauern in Zeiten der Krise nichts anderes übrig bleibt, als die Produktion zu drosseln und andere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zu ergreifen. So wurde vielfach die Arbeitszeit verkürzt, ein Arbeitszeitkonto eingerichtet oder die Kurzarbeit eingeführt. 5.1.2, Der Fall von General Motors: Besonders ungünstig verlief die Finanzkrise für den Autobauer General Motors. Wie bereits. erwähnt, sah die Lage von GM schon vor der Finanzkrise nicht besonders prickelnd aus, aber sie verschlimmerte sich nach dem Eintritt der globalen Finanzkrise. Die GM-Aktie hat in einer Woche ganze 35% an Wert verloren und stürzte zeitweise auf 22% ab. Der Absturz war durch Analysten ausgelöst worden, die einen schwächeren Autoabsatz in weiten Teilen der Welt erwarteten. Zusätzlich kündigte die Ratingagentur S&P eine mögliche weitere Herabstufung der Kreditwürdigkeit von GM an. Diese Drohung reichte aus Kreditinstitute in Angst und Schrecken zu versetzen und den Konzern in noch größere finanzielle Schwierigkeiten zu bringen. Gründe für die Milliardenverluste waren die Inflexibilität der Produktpalette und die zunehmend steigenden Gesundheitsausgaben für Mitarbeiter. Die strengeren Vorschriften zur Kreditvergabe an potenzielle Konsumenten und die allgemeine Kaufzurückhaltung war unter anderem mit ein beschleunigender Grund für den Absatzrückgang. GM konnte sich nicht mehr aus selbst auf der Krise befreien und beantragte am 1. Juni 2009 Insolvenz nach Chapter 11 des Insolvenzrechts. Die US-Industrie erlebte den größten Bankrott in der Geschichte der USA. Anhand der Insolvenzunterlagen ist zu feststellen, dass GM Ende März 2009 Vermögenswerte von insgesamt 82,3 Milliarden Dollar und Schulden in Höhe von 172.8 Milliarden Dollar besaß. Die aus der Insolvenz resultierende Folge war die mehrheitliche Verstaatlichung des Unternehmens. Die USA erhielt aufgrund der Notverstaatlichung 60% der Aktienanteile, Kanada 12,5%, 17,5 % der Aktien wurde von einem Fonds der Automobilarbeitergewerkschaft UAW übernommen und die restlichen 10% wurden an die Gläubiger verstreut. Direkte Maßnahmen waren die Selektierung von verschiedenen Marken und die Reduzierung von Arbeitsplätzen. Insgesamt wurden über 35.000 Arbeitsplätze gekürzt. 5.1.3, Maßnahmen der US-Regierung: Um die stark angeschlagene Automobilbranche zu retten, musste die US-Regierung mit Rettungspaketen und Fonds nachhelfen. Ende 2009 wurde ein Paket in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar auf dem Weg gebracht, die die größten US-Autobauer General Motors, Chrysler und Ford aus dem Schlamassel befreien soll. In erster Linie ging es um die Rettung der Arbeitsplätze. Insgesamt beschäftigen die drei größten Hersteller 250.000 Menschen. Eine weitere Maßnahme der Regierung war das 'Cash for Clunkers' ('Bares für Rostlauben') Modell. Um den Automarkt wieder anzukurbeln wurde in den USA zum deutschen Vorreiter und Pendant der 'Umweltprämie', ebenfalls eine Verschrottungsgebühr ausgezahlt. Die Verschrottungsgebühr betrug 3500 bis 4500 US-Dollar, abhängig vom jeweiligen Spritverbrauch. Diese Maßnahme soll zum einen die Automobilbranche wieder auferstehen lassen, bedingt durch den Kauf eines Neuwagens bzw. Leasingwagens im Jahr der Verschrottung. Zum anderen soll die Umwelt weniger belastet werden, da ausschließlich nur der Erwerb von spritsparenden Fahrzeugen bezuschusst wurde. Das Programm verlief insgesamt nur über wenige Wochen in den USA und der Gesamtumfang, den die Regierung zur Verfügung gestellt hatte, belief sich auf ca. 3 Milliarden US-Dollar.
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