Sie sind hier
E-Book

Der Abbau von Pflegepersonal in den Krankenhäusern und die möglichen Folgen: Wovon Medien und Politiker nicht berichten

AutorTimm-Oliver Lübben
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl58 Seiten
ISBN9783958207059
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
In den Medien wird oft vom Personalmangel in der Pflege berichtet. Dabei ist diese Tatsache eine Entwicklung, die schon seit vielen Jahren andauert und jetzt innerhalb kürzester Zeit von den Politikern behoben werden will. Eine kurzfristige Behebung dieses Problems ist allerdings fraglich. Betritt man ein Krankenhaus und beobachtet die Pflegekräfte bei der Arbeit, so sind die Fakten offensichtlich: Das Pflegepersonal ist immer höher werdenden Belastungen ausgesetzt, sei es durch den Personalmangel oder durch wachsende Qualitäts- und Dokumentationsansprüche. Diese wissenschaftliche Ausarbeitung zielt darauf ab, mögliche Folgen aufzuzeigen, die durch den Personalabbau im Pflegedienst der deutschen Krankenhäuser entstehen. Dabei werden die drei Säulen Qualität, Kosten und die Profession Pflege näher beleuchtet. Die Ergebnisse dieser Bachelor-Thesis zeigen katastrophale Trends auf, die unser Gesundheitssystem in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen stellen werden.

Timm-Oliver Lübben, B.A., wurde 1984 in Wilhelmshaven geboren. Nachdem er 2009 sein Examen zum Gesundheits- und Krankenpfleger im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg erfolgreich abschloss, arbeitete er in der Außerklinischen Intensivpflege. Während er wei

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.1, Der Begriff Qualität im Kontext des Gesundheitssystems: Die Herkunft der Begriffs Qualität kann man als mehrdeutig bezeichnen. Während die Dudenredaktion (2013) und die Pschyrembelredaktion (2001) den Begriff von qualitas und qualis ableiten, was hiernach 'Beschaffenheit', 'Eigenschaft' bzw. 'wie beschaffen' heißt, definiert Zollondz (2006) qualis als die 'Beschaffenheit' und qualitas als 'das Verhältnis zu den Dingen'. Aus seinen Begriffserklärungen schließt Zollondz (2006): 'Bereits die Wortherkunft von Qualität zeigt die Ambivalenz des Begriffs. Der lateinische Wortstamm Qualis fragt nach Art und Weise der Beschaffenheit, während Qualitas sich sowohl auf die Eigenschaftlichkeit als auch auf ein Verhältnis zu Dingen oder Prozessen bezieht.' Demnach ist die Bedeutung durchaus komplex zu verstehen, weil Qualität nicht nur beschreibt wie eine Sache beschaffen sein soll, sondern auch nach einer Relation von dieser Eigenschaft zu anderen Gegenständen oder Vorgängen fragt. Zollondz (2006) schlussfolgert, dass der Begriff eine substanzielle und eine prozessuale Dimension beinhaltet. Ein weiteres Beispiel liefert die Pschyrembelredaktion (2001), indem sie aus medizinisch-statistischer Sicht den Fokus auf ökonomische Aspekte legt: '[Qualität ist das; Anm. d. Autors] Maß für die Übereinstimmung einer Versorgung mit vorgegebenen Anforderungen bei einem Minimum an unnötigen Ausgaben.' Nach Koch (2011) beschreibt die internationale Norm DIN EN ISO 9000:2000 Qualität, indem sie nach der Art und Weise der Beschaffenheit fragt: '[Qualität ist das; Anm. d. Autors] Vermögen einer Gesamtheit von Merkmalen eines Produktes, Systems oder Prozesses zur Erfüllung von Forderungen von Kunden und von anderen interessierten Partnern' (Deutsches Institut für Normung - DIN, 2000, Zitiert in: Koch, 2011). Aus dieser Definition kann man herauslesen, dass die Eigenschaften eines Produktes oder einer Dienstleistung einen Ist-Zustand darstellen, welche den Anforderungen des Kunden als Soll-Zustand entsprechen müssen, damit man von Qualität sprechen kann. Dies ist die gebräuchlichste Definition von Qualität. Die Definition von Qualität muss in dieser wissenschaftlichen Arbeit aber mit der Pflege assoziiert werden, da die obigen Begriffserklärungen allgemein gehalten sind: '...Pflegequalität [...] bezeichnet das Maß der Übereinstimmung tatsächlicher Pflege mit festgelegten Kriterien anspruchsvoller Pflege. [...] Pflegequalität ist ... gegeben, wenn Versorgungsleistungen dem aktuellen Wissensstand in Medizin- und Pflegewissenschaft entsprechen, wirtschaftlich erbracht werden und die Präferenzen der Verbraucher berücksichtigen (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - BMFSFJ, 2006).' Demnach spricht man von Pflegequalität, wenn die pflegerischen Interventionen als Ist-Zustand, einen Soll-Zustand, bestehend aus dem aktuellen wissenschaftlichen Stand, Wirtschaftlichkeit und dem Patientenwillen, erreichen. Eine Anlehnung an die Definition der DIN EN ISO (2000) ist hierbei durchaus erkennbar. In Deutschland besteht eine gesetzliche Pflicht Qualität in den Kliniken und somit auch in der Pflege zu sichern. Der §135a Abs.1 SGB V verpflichtet die Leistungserbringer zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität, wobei die ausgeführten Leistungen '[...] dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und in der fachlich gebotenen Qualität erbracht werden.' Darüber hinaus sind zugelassene Krankenhäuser dazu verpflichtet, sich an Handlungen zur Qualitätssicherung zu beteiligen, um v.a. die Ergebnisqualität zu sichern, und ein Qualitätsmanagement einzuführen und auszubauen, was auch ein Beschwerdemanagement beinhaltet (§ 135a Abs.2 SGB V). Um dieser Pflicht der Qualitätssicherung nachzukommen, ist die Implementierung der aktuell sieben nationalen Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) in Pflegeheimen und Krankenhäuser unerlässlich. Das DNQP (2011) definiert die nationalen Expertenstandards wie folgt: '[...] evidenzbasierte, monodisziplinäre Instrumente, die den spezifischen Beitrag der Pflege für die gesundheitliche Versorgung von Patienten/Patientinnen bzw. Bewohnern/Bewohnerinnen sowie ihren Angehörigen zu zentralen Qualitätsrisiken aufzeigen und Grundlage für eine kontinuierliche Verbesserung der Pflegequalität in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen bieten.' Darüber hinaus enthalten sie ein professionelles Leistungsniveau, das Kriterien zur Erfolgskontrolle der Pflege beinhaltet (DNQP, 2011).
Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Pflege - Heilberufe - Betreuung - Altenpflege

Sozialmedizin in der Sozialarbeit

E-Book Sozialmedizin in der Sozialarbeit
Forschung für die Praxis Format: PDF

Die Sozialmedizin innerhalb der Sozialarbeit beschäftigt sich in Forschung und Praxis insbesondere mit Fragen von Gesundheit und Krankheit sowie der Gesundheits- versorgung sozial benachteiligter…

Sozialmedizin in der Sozialarbeit

E-Book Sozialmedizin in der Sozialarbeit
Forschung für die Praxis Format: PDF

Die Sozialmedizin innerhalb der Sozialarbeit beschäftigt sich in Forschung und Praxis insbesondere mit Fragen von Gesundheit und Krankheit sowie der Gesundheits- versorgung sozial benachteiligter…

Rheuma-Funktionstraining

E-Book Rheuma-Funktionstraining
Grundkurs Format: PDF

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet an Rückenschmerzen, die sich zum Teil durch ein wiederholtes Funktionstraining vermeiden oder zumindest reduzieren lassen. Professor Reinhard…

Rheuma-Funktionstraining

E-Book Rheuma-Funktionstraining
Grundkurs Format: PDF

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet an Rückenschmerzen, die sich zum Teil durch ein wiederholtes Funktionstraining vermeiden oder zumindest reduzieren lassen. Professor Reinhard…

Weitere Zeitschriften

arznei-telegramm

arznei-telegramm

Das arznei-telegramm® informiert bereits im 53. Jahrgang Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln. Das arznei-telegramm®  ist neutral und ...

Ärzte Zeitung

Ärzte Zeitung

Zielgruppe:  Niedergelassene Allgemeinmediziner, Praktiker und Internisten. Charakteristik:  Die Ärzte Zeitung liefert 3 x pro Woche bundesweit an niedergelassene Mediziner ...

Atalanta

Atalanta

Atalanta ist die Zeitschrift der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderung. Im Atalanta-Magazin werden Themen behandelt wie Wanderfalterforschung, Systematik, Taxonomie und Ökologie. ...

Berufsstart Bewerbung

Berufsstart Bewerbung

»Berufsstart Bewerbung« erscheint jährlich zum Wintersemester im November mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

Correo

Correo

 La Revista de Bayer CropScience para la Agricultura ModernaPflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und am Thema Interessierten mit umfassender ...