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Marketing im Outernet: Was kommt nach Social Media?

AutorTom Rosenkranz
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl56 Seiten
ISBN9783863418113
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Für viele Unternehmen hat mit Social Media die Zukunft gerade erst begonnen, da bahnt sich in absehbarer Nähe bereits die nächste Evolutionsstufe an. Das Outernet wird die Gewohnheiten der Internetnutzer erneut verändern und unser Konsumverhalten revolutionieren. Über Smartphones und Tablets haben wir ununterbrochen Zugriff auf das Internet und seine Dienste. Diese Verfügbarkeit wird sich in den nächsten Jahren noch weiter steigen und vom Handy auf die verschiedensten Objekte unseres Alltags übertragen. In Zukunft werden Anwender nicht mehr auf bestimmte Geräte beschränkt sein, um das Internet zu nutzen. Ein Leben in vollständiger Vernetzung wird greifbar. Mit diesen Veränderungen ergeben sich auch völlig neue Anforderungen an Marken, Firmen und Geschäfte. Welche Ideen und Konzepte erhalten die Chance, den User vom heimischen PC auch in Zukunft zum Verkaufsort, also dem Point-of-Sale (POS), zu locken? Wie sieht das Geschäft der Zukunft aus und wie werden sich Unternehmen verändern müssen, um relevant zu bleiben? Welche Risiken entstehen durch die neuen Technologien?

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.1.1, Anwendung von Location Based Services in Deutschland: In Deutschland setzen bereits zahlreiche mobile Anwendungen auf LBS. Vorreiter wie die Plattform Foursquare vertrauten bisher auf den Dienst als Mehrwert an sich, wohingegen neuere Anwendungen verstärkt auch auf eine homogene Integration von LBS als Feature achten. Vom spielerischen Check-In geht die Entwicklung hin zu Angeboten mit echtem Mehrwert für den Nutzer. Einige der bekanntesten Dienste in Deutschland werden im Folgenden vorgestellt und eingeordnet. Foursquare Im Jahr 2009 in den USA gegründet, entwickelte sich Foursquare schnell zur führenden Plattform der Location Based Check-In Dienste. Das Angebot basiert auf einem Gamification-Ansatz. Das bedeutet, Spielmechaniken werden in eine Anwendung eingebunden, welche kein Spiel ist. In Foursquare können Anwender sich an Orten, an denen sie sich befinden, mit ihren Smartphones 'einchecken' und damit Punkte sammeln. Es bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, solche Orte selber anzulegen und bestimmten Kategorien zuzuordnen. Vom Restaurant bis zum eigenen Bett können so verschiedenste Lokalitäten im System, erstellt werden. Die Welt des Dienstes erweitert sich dadurch nutzergetrieben kontinuierlich. Neben dem reinen Check-In bietet Foursquare noch weitere Features: Aufenthaltsorte von Mitnutzern, welche zu einer Freundesliste hinzugefügt wurden, können angezeigt und kommentiert werden. So entsteht ein reger Austausch über potenzielle Verabredungen, Ausflugsziele und Restaurantempfehlungen. Für mehrmaliges Einchecken wird der 'Mayor'-Titel vergeben, das bedeutet, die Person mit den meisten Besuchen in den letzten 60 Tagen wird durch eine Auszeichnung im Profil belohnt. Als weiteren Anreiz gibt es für bestimmte Aktionen, wie das Einchecken mit vielen Freunden an einem Ort oder das Hochladen von mehreren Fotos, sogenannte Badges. Diese Badges sind virtuelle Auszeichnungen, die im Profil aufgezeigt werden. Besonders aktive Nutzer können eine große Anzahl von Badges erspielen. Genau dieses Erspielen ist es auch, was den Reiz der Plattform ausmacht. Es wird ein Wettbewerbsgefühl erzeugt. Durch Ranglisten entsteht der Anreiz, besser als die virtuellen Freunde zu sein. Aktionen wie die Check-Ins oder das Freispielen von Badges sind jederzeit in anderen sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter teilbar. Um den Dienst für User und Unternehmen attraktiver zu machen, können Unternehmen Angebote und Rabatte integrieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Der Mayor bekommt in einem Café ein Freigetränk, nach drei Check-Ins gibt es Rabatt auf ein Kleidungsstück oder das Einchecken an bestimmten vordefinierten Orten schaltet ein spezielles Markenbadge für den User frei. Für den Anbieter ergibt sich daraus die Chance den Kunden direkt zum Geschäft zu locken und dadurch eine Bindung aufzubauen. In Deutschland zeigt sich 2011 ein Problem von Check-In-Diensten. Vielen Nutzern wird nicht klar, welche Vorteile sie aus dem Angebot ziehen können: Nur 30,8 Prozent der 14-29 Jährigen sind an Location Based Services interessiert. Dieser Mangel an Interesse geht vor allem auf die fehlenden Mehrwerte für deutsche LBS Nutzer zurück. Bisher ist Foursquare in Deutschland ein unterhaltsames Spiel mehr nicht. Der Dienst hat sein Servicepotenzial noch nicht ausgeschöpft. Eingestellte Angebote und Rabatte sind lokal nur spärlich vertreten und oft zu kleinteilig oder unattraktiv, um einen Nutzer in den Laden vor Ort zu locken. Trotz weltweitem Wachstum gibt Foursquare keine Auskunft über aktive Nutzer. Ein Gastbeitrag von Mat Watkins auf readwriteweb.com löste 2011 eine Kontroverse über die Entwicklung von Check-In Diensten aus. Er vertrat in diesem Artikel die These, dass Location Based Services, die im Jahr 2011 allein auf ein Check-In-System setzen, entweder große Probleme bekommen oder ganz verschwinden werden. Der Spiel-Gedanke mit Badges und Ranglisten allein würde nicht ausreichen, um einen LBS erfolgreich weiterzuführen. Die im Artikel genannten Zahlen sprechen für diese These. Trotz steigenden Nutzerzahlen sinkt im Verhältnis die Aktivität. Auch ist die Geschlechterverteilung von Foursquare ein Hinweis darauf, dass der Dienst noch lange nicht im Nutzerverhalten des Mainstreams angekommen ist: Nur 11 Prozent der deutschen Foursquare Nutzer waren im September 2010 weiblich. Foursquare ist derzeitig nur ein Werkzeug, eine Plattform von User-generierten Inhalten. Der Dienst muss Mehrwerte wie Innovationen und Service abseits einer Spielmechanik schaffen, um in Deutschland noch eine größere Masse anzusprechen. Pläne dafür sind 2011 schon vorhanden. In einem Interview mit Dennis Crowley, dem CEO von Foursquare, wurde herausgestellt, dass die Plattform verstärkt auf Innovation setzen möchte. Nutzern sollen zum Beispiel aktiv Orte empfohlen werden, die auch ihre Freunde zuvor besuchten, wenn sie sich in der Nähe befinden. Der Dienst will beginnen zukünftig selber Geld zu verdienen. Finanzierte er sich 2010 noch durch Kapitalgeber, so wird zukünftig verstärkt auf eine Partnerschaft mit Unternehmen gesetzt. Diese sollen dann in der Anwendung prominent präsentiert werden, spezielle Angebote anbieten können oder zum Beispiel eigene Badges für treue Kunden bekommen. Neben Foursquare gibt es einige Mitbewerber und Klone im Bereich der LBS. Ende 2010 startete Social-Network Gigant Facebook mit Facebook Places sein Angebot. Bisher sind außer dem Einchecken via Facebook, jedoch keine weiteren Anwendungen möglich. Die Funktion Deals steht bisher für Unternehmen in Deutschland offiziell nicht zur Verfügung. Gowalla, ein Dienst, der Foursquare im Funktionsumfang sehr ähnelt, hat seine Plattform geöffnet und bietet nun in seiner Handy App auch Check-Ins via Foursquare und Facebook Places an. Dieser Schritt könnte einen entscheidenden Vorteil auf dem umkämpften Markt bringen: Die beliebtesten Features werden in einem Dienst vereint, der Übersicht bietet. Runtastic Gegründet im Jahr 2010, entwickelte sich die Sport-App zum Marktführer in Europa. Zwei Millionen Downloads und 400.000 Unique User pro Monat sind in einer solch kurzen Zeitspanne eine große Leistung. Runtastic macht es möglich, dass der Nutzer seine sportlichen Aktivitäten aufzeichnet und auswertet. Die tiefe Einbindung von Location Based Service Features und eine benutzerfreundliche Bedienung verhalfen der App zum Erfolg. So lassen sich gelaufene oder gefahrene Strecken direkt während des Trainings aufzeichnen und für die spätere Auswertung speichern. Das Live-Tracking erlaubt es, über eine Internetseite den Nutzer während seiner sportlichen Aktivität zu verfolgen und mit ihm zu kommunizieren. Die innovative Einbindung des LBS Features brachte der App schnelle Erfolge. Dabei ist es wichtig, dass Angaben wie Kalorienverbrauch und Höchstgeschwindigkeit für den Nutzer übersichtlich aufbereitet werden. Alle Daten können ohne zusätzliche Geräte an einem Ort vereint, angesehen werden, der Anwender hat eine Übersicht über seine persönlichen Erfolge. Eine innovative Anwendung der LBS Funktionen und die nutzerfreundliche Gestaltung der App führten 2011 zur Marktführerschaft in Europa. Als nächstes Ziel geben die Macher USA an.
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