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E-Book

Das Handbuch für die gute Ehefrau

Von Emanzipation bis Arbeitsteilung: Alles, was Frau wissen muss

AutorPeter Ehrenberg
VerlagS. Fischer Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl220 Seiten
ISBN9783105602539
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Wie es einer Frau gelingt, den Mann an ihrer Seite immer wieder (positiv!) zu überraschen und die Beziehung in Schwung zu halten, erfährt sie in diesem äußerst unterhaltsam und humorvoll geschriebenen ?Handbuch für die gute Ehefrau?. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Peter Ehrenberg, Journalist, wurde 1963 geboren.

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Leseprobe

Geschenke und Überraschungen


Es ist Weihnachten, und Sie überreichen ihm eine Krawatte oder Socken. – Aufwachen! Es war zum Glück nur ein Albtraum. Sie können zwar nicht die Zukunft vorhersagen, aber an diesem Punkt wäre Ihnen klar: Das war’s mit Ihrer Ehe. Wer so phantasielos schenkt, dem fehlt die Leidenschaft, überhaupt das Sich-Gedanken-machen-über-den-Partner.

»Ein Geschenk ist genauso viel wert wie die Liebe, mit der es ausgesucht worden ist«, sagte die französische Schriftstellerin Thyde Monnier.

Es kann also durchaus etwas Kleines sein, etwas Nettes, etwas, das zeigt, dass Sie sich Gedanken gemacht haben. Hauptsache, es steckt eine Idee dahinter.

Damit Sie nicht verzweifeln: Krawatten und Socken sind durchaus in Ordnung als Geschenk, in der Tat so eine nette Idee – aber nur für zwischendurch! Sie sehen beim Stöbern im Kaufhaus einen edlen Seidenbinder, der ihm total toll stehen würde? Kaufen Sie ihn. Fünf paar schwarze Socken im Sonderangebot, er braucht sicher ein paar neue für seine Business-Anzüge? Nehmen Sie die Dinger mit.

Es sind Aufmerksamkeiten, die ihm sagen, dass Sie auf ihn achten, an ihn denken. Natürlich sollten Sie Ihrem Mann nicht das Gefühl vermitteln, dass er in der letzten Zeit wie der letzte Schlampsack herumläuft.

Schenken Sie ihm auch kein Eau de Toilette, außer dem, das er ohnehin benutzt oder von dem Sie wissen, dass er es mag? Ihr Mann könnte das durchaus schön finden. Etwas, was Sie gern schnuppern?

So geht’s!

Aber Sie können ihn auch mal richtig schwer überraschen. Sie sind mit Ihren Freundinnen unterwegs, er kommt von der Arbeit, ist abends allein, und für ihn läuft plötzlich alles schief, als er fröhlich mit seinem Bier auf der Couch sitzt. Das Fußball-Länderspiel ist abgesagt, im Fernsehen kommt sonst nur Müll wie irgendwelche drögen Filmchen mit den immer wieder vorhersehbaren Familienkatastrophen samt abschließendem Happy End oder, noch schlimmer, ein schlapper Aufguss der Volksmusik mit den üblichen abgehalfterten Gestalten.

Ihr Mann wäre jetzt sehr verzweifelt, hätten Sie ihm nicht etwas hinterlassen. Zum Beispiel findet er auf dem Tisch eine DVD, der neueste James Bond möglicherweise. Den haben Sie beide im Kino leider verpasst, weil Sie komischerweise immer Ausreden gefunden haben. Kein Wunder: Zwar hätte Ihnen ein Blick auf den knackigen Body und den Hintern von Daniel Craig schon gefallen, doch ansonsten zwei und eine halbe Stunde Pokern und Ballerei anzuschauen, das ist nicht so Ihr Ding. Aber das Ihres Mannes. Und seien Sie sich sicher: Wenn Sie vom Freundinnentreff nach Hause kommen, ist er nicht nur gerührt, sondern Sie werden wie der Bond-Martini geschüttelt werden – liebevoll und vor lauter Dankbarkeit.

Was macht diesen Bond nach mittlerweile 21 Filmen für Ihren Mann so faszinierend? Bei einem James-Bond-Kongress haben sich in Paris 40 Wissenschaftler weltweit darüber beraten.

Er ist unerreichbar, einer, wie Ihr Mann vielleicht sein möchte, es aber nie werden kann. Außer in seinen Träumen, doch wer kann die schon bestimmen? Schöne Frauen, dickes Spesenkonto, überhaupt Geld ohne Ende, Luxus – aber auch Patriotismus und einen Hang zum Hedonismus.

200 Millionen Bond-Bücher wurden seit dem Erscheinen des ersten Bandes von Ian Fleming verkauft. »Casino Royale«, der letzte Film der Serie, scheint der größte Kassenschlager überhaupt zu werden. Über vier Milliarden Euro spielten die Filme ein. Klares Urteil der Wissenschaftler übrigens: Bester Bond aller Zeiten ist Sean Connery. Das dürfte auch Ihnen gefallen. Oder besser gesagt: ihm. Nummer zwei immerhin schon Neu-Bond Daniel Craig, noch vor Pierce Brosnan und Roger Moore.

Gut. Mögliche Alternativen für Ihren Mann: ein Bruce-Willis-Film oder einer mit Jack Nicholson oder der legendäre »Fight Club« mit Brad Pitt und Edward Norton. (Die Herren sind im Übrigen auch ganz ansehnlich und könnten Sie für einen Filmplot entschädigen, der Ihnen vielleicht nicht ganz so liegt … – Nur für den Fall, dass Sie den Filmabend gemeinsam gestalten.)

Falls es Ihr Budget zulässt, gibt es für gemeinsame Abende natürlich auch ein paar kostspieligere Möglichkeiten, um Ihren Mann zu verzaubern: Liebe geht durch den Magen!

Für den französischen Soziologen Jean-Claude Kaufmann von der Pariser Sorbonne kommt das Essen gefühlsmäßig fast nach dem Sex: »Ich will nicht sagen, dass es genau gleichwertig ist, weil Sex noch zentraler in einer Beziehung wirkt. Aber man kann sagen, dass ein gemeinsames Essen zu den stärksten Momenten in einer Beziehung gehört.« Also: Ihr Mann kocht gern, er hockt bei jeder auch nur halbgaren Küchen-Show vor der Glotze? Zeigen Sie ihm, was die Meister des Fachs in der Realität so draufhaben. Sagen Sie ihm, er solle sich am Abend nichts vornehmen, und dann entführen Sie ihn in ein Sterne-Restaurant. Das wird ihn begeistern.

Nicht nur weil es schmeckt und es eine ganz neue Erfahrung für seinen Gaumen ist. Er erkennt, dass Sie das Leben mit ebenso großer Freude genießen wie er, dass Sie ein Genussmensch sind. Und Ihr Mann wird nun mit Sicherheit alles daransetzen, sein eigenes Niveau in der Küche noch zu steigern. Die Einladung ist also alles andere als Ihr Schaden.

Sie haben kein Sterne-Restaurant in der Stadt? Kein Problem, aber nochmal ein bisschen teurer: Schenken Sie ihm doch einen Kochkurs bei einem Meisterkoch mit gleichzeitiger Übernachtung. Noch besser, Sie begleiten ihn einfach dabei. Nach dem Motto schlemmen und schmusen.

Überhaupt, Wochenende: Er sträubt sich gegen das Wellness-Hotel, in dem Sie schon immer mal relaxen wollten? Laden Sie ihn ein, dann muss er mit. Zuerst wird er das widerwillig tun, doch erst einmal da, kommt schnell der Spaß in der Sauna oder im Fitnessraum oder beim Lesen der Bücher, in denen er schon so lange nicht mehr geschmökert hatte, weil die Zeit fehlte. Bei der Abreise wird er genauso traurig sein wie Sie, dass dieses Wochenende nun vorbei ist. Es wird nicht lange dauern, bis er mit Ihnen da unbedingt wieder hin möchte.

Es geht natürlich auch spektakulärer. Flüge sind heutzutage spottbillig, Hotelzimmer gibt es in allen Großstädten am Wochenende zu akzeptablen Preisen. Also legen Sie ihm am Donnerstag die Tickets auf das Kopfkissen und sitzen am Freitagabend im Flieger.

Wohin? Zu den interessantesten Metropolen in Europa. London oder Paris zum Beispiel.

Alternativ dazu gibt es noch Geheimtipps, Städte, an die Sie vielleicht nicht sofort gedacht hätten, die aber wunderschön sind für Verliebte und bei Ihrem Mann einen bleibenden Eindruck mit erhöhtem Sehnsuchtsfaktor hinterlassen könnten. Wien sollte dazugehören, was aber letztlich Ihnen überlassen bleibt. Doch Sie könnten einen Besuch in der Oper organisieren, in der Kapuzinergruft mit den Gräbern von Österreichs Kaiserinnen und Kaisern vorbeischauen, vielleicht fahren Sie beide Riesenrad im Prater, genießen die Restaurants und Cafés und den Schmäh. Abends dann verschlägt es Sie beide zu den Heurigen am Rand der Stadt, und Sie blicken auf das erleuchtete Wien in seiner Schönheit und mit dem Stephansdom in der Mitte hinab. Spätestens jetzt wird er Ihnen wahrscheinlich sagen, dass Sie die Liebe seines Lebens sind. Wenn nicht, dann haben Sie statt eines Romantikers vielleicht einen erwischt, der nicht gern viele Worte macht.

Barcelona wäre noch ein Vorschlag. Oder es verschlägt Sie an den Rand Europas, nach Lissabon und an Portugals raue Küste im Norden, wo man hinaus auf Meer blickt und Sie beide ehrfürchtig wissen: unendliche Weite, das nächste Land ist Amerika.

Tun Sie ihm und sich den Gefallen: Auch Männer träumen gern und lassen sich dazu verwöhnen. Aber Sie wissen natürlich am besten, was er mag. Schließlich lieben Sie ihn und er liebt Sie.

Geben und Nehmen


Eine Umfrage des Finanzdienstleisters »Virgin Money« unter 1000 Menschen hat ergeben, dass sie mitnichten das Weihnachtsgeschäft nur dazu benutzen, um ihre Lieben zu beglücken. Nein, fast die Hälfte kauft sich selbst ein Geschenk, etwas, das sie schon immer haben wollten.

Es kann etwas Kostbares sein oder auch nur ein Gebrauchsgegenstand. Es gibt ein paar Dinge im Leben, die muss auch Ihr Mann sich selbst besorgen, nicht nur die Socken.

So nicht!

Der größte Fehler ist: Sie schenken ihm ein Eau de Toilette, das er noch nicht kennt. Sicher, Sie haben es lieb gemeint, und Sie fanden auch, dass dieser Duft ganz herrlich zu ihm passen würde. So ein bisschen Moschus und Amber mit Zimtnote stände Ihrem Mann ganz sicher phantastisch. Doch vielleicht funktioniert sein Geruchssinn ganz anders, und er fühlt sich jetzt mit gereizter Nase als ganz grässlich. Die Empfindungen sind hier einfach unterschiedlich.

Es sei natürlich, Sie haben im Bad gemerkt, dass sich sein Duftwasser dem Ende zuneigt. Ihm da ein neues Fläschchen zu kaufen, ist wirklich eine besonders liebenswerte Geste. Falls Sie mit seinem Eau de Toilette partout nichts anfangen können: Sie müssen es ihm nicht unbedingt ins Gesicht sagen. Lassen Sie Ihren Mann in einer Parfümerie ein bisschen schnüffeln und merken Sie sich, was ihm gefällt.

Vergessen Sie eines nie: Riechen müssen Sie sich in Zukunft weiterhin beide.

Da Ihr Mann über die Phase des Taschengelds hinaus sein dürfte, sollten Sie auch bereit sein, ihm die kleinen Extravaganzen zu gönnen, die er mehr für sich braucht statt für den gemeinsamen Haushalt. Ein Computer gehört dazu. Glauben Sie nicht, dass der vernünftigerweise nur dazu angeschafft wurde, um die Steuererklärung zu machen. Auch...

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