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E-Book

Wege zu sicheren Bindungen in Familie und Gesellschaft

Prävention, Begleitung, Beratung und Psychotherapie

VerlagKlett-Cotta
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl372 Seiten
ISBN9783608202946
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR
Die Entwicklung von sicheren Bindungen ist ein wichtiges Fundament für die körperliche, psychische und soziale Entwicklung eines Kindes. Sie kann durch vielfältige Weise innerhalb der Familie und auch innerhalb der Gesellschaft gefördert, aber auch verzögert oder verhindert werden. Die Beiträger dieses Bandes setzen sich mit den Fragen auseinander, wie ein Kind auf dem Weg zu sicheren Bindungen durch Erfahrungen in seiner Familie, in Krippe, Kindergarten, Schule und in anderen sozialen Gruppen innerhalb der Gesellschaft Sicherheit erfahren kann,wie bei Bindungsunsicherheit oder Angst psychische Auffälligkeiten wie Depression, Sucht, psychosomatische Störungen, Lernstörungen, Verhaltensprobleme, Sprachentwicklungsstörungen sowie Bindungsstörungen, Dissozialität und Gewalt entstehen können, wie psychische Auffälligkeiten und Störungen durch Prävention, Beratung und Psychotherapie verhindert oder behandelt werden können. Mit Beiträgen von: Lieselotte Ahnert, Fabienne Becker-Stoll, Sir Richard Bowlby, Katharina Braun, Inge Bretherton, Karl Heinz Brisch, Joseph Driessen, Sarah Friedman, Heather Geddes, Karin und Klaus Grossmann, Theodor Hellbrügge, Bob Marvin, Klaus Minde, John Read, Caspar Rüegg und Miriam Steele

Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg. Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® - Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben. Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. - German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH - World Association for Infant Mental Health. Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at). Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de). Vom 16. bis zum 18. September 2022 fand die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten - Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch. Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de Theodor Hellbrügge (1919-2014), Prof. Dr. med., Dr. h.c. mult., em. Professor für Sozialpädiatrie der Ludwig-Maximilians-Universität in München, war ein Pionier und Begründer der Sozialpädiatrie in der modernen Kinderheilkunde und ein bedeutender Kinderarzt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Wege zu sicheren Bindungen in Familie und Gesellschaft1
Inhalt6
Vorwort8
Einleitung10
Fünfzig Jahre Bindungstheorie: Der lange Weg der Bindungsforschung zu neuem Wissen über klinische und praktische Anwendungen13
Die Besonderheit der Bindungstheorie im Rahmen der traditionellen Psychologie13
Historischer Rückblick13
Die »Fremde Situation«19
Die ethologische Orientierung der Bindungsforschung20
Skalen, um das Verhalten der Bindungspersonen zu erfassen22
Die Bedeutung des Vaters24
Bedingungen psychischer Sicherheit: Erkenntnisse aus Langzeituntersuchungen25
Anwendungen der Bindungstheorie »von der Wiege bis zur Bahre«29
Grundlegendes Bindungswissen32
Dank45
Anmerkung45
Literatur46
Bindung und der Einfluss der Eltern-Kind-Interaktion auf die neuronale Entwicklung präfrontaler und limbischer Regionen: Tierexperimentelle Befunde53
Bindung als frühkindlicher Lernprozess53
Bindung reorganisiert die neuronalen Netzwerke emotionsrelevanter Hirnareale: Formierung einer »emotionalen Grammatik«56
Bindung und sozio-emotionale Erfahrungen steuern die Entwicklung der Neurotransmittersysteme66
Langfristige Auswirkungen gehirnbiologischer Veränderungen auf die Verhaltensentwicklung70
Literatur72
Bindungsentwicklung im Spannungsfeld von Familie und öffentlicher Betreuung80
Kindliche Bedürfnisse in öffentlicher Betreuung: Geschichtliche Orientierungen81
Ursprüngliche Formen der Nachwuchsbetreuung: Anthropologische Perspektiven82
Trennungsängste der Mütter85
Trennungsverhalten und Bindungsentwicklung in öffentlicher Betreuung87
Bindungsentwicklung und pädagogische Programmatik87
Bindungsentwicklung und Trennungsbelastung89
Bindungsentwicklung jenseits der Kleinkindjahre90
Der Umgang mit multiplen Bindungsbeziehungen91
Literatur92
Kind-Mutter-Bindung in der NICHD-Studie »Early Child Care and Youth Development«: Methoden, Erkenntnisse und zukünftige Ausrichtungen95
Fremdbetreuung und Kind-Mutter-Bindung: Der Stand des Wissens in der Zeit vor der NICHD-Studie »Early Child Care and Youth Development«95
Die NICHD-Studie »Early Child Care and Youth Development«97
Die NICHD-Studie: Ein Überblick97
Die Erfassung der Bindungsqualität in der NICHD-Studie »Early Child Care and Youth Development«100
Die Bewertung der Fremdbetreuung in der NICHD-Studie »Early Child Care and Youth Development«106
Die Bewertung des psychischen Funktionierens und Verhaltens der Mütter113
Entwicklungsbezogene Ergebnisse in bindungstheoretischen Veröffentlichungen, die auf den Daten der NICHD-Studie aufbauen115
Wichtige bindungstheoretische Erkenntnisse, die auf den Daten der NICHD-Studie aufbauen116
Prädiktoren der Kind-Mutter-Bindung116
Bindungsstatus und individuelle Entwicklung122
Bindung als Schutz- oder Risikofaktor bei widrigen Lebensumständen134
Methodologische Fragen136
Möglichkeiten zukünftiger Forschungen auf der Grundlage der vorhandenen Daten139
Die Ausweitung der Forschung: Zusammenhänge zwischen der frühen Bindung und der psychischen Entwicklung in der mittleren Kindheit und Adoleszenz140
Bindung und genetische Faktoren140
Bindung und die Integrität des physiologischen Stress-Systems142
Der Beitrag der NICHD-Studie zur Bindungsforschung und Bindungstheorie143
Anmerkungen144
Literatur144
Von der Eltern-Kind-Bindung zur Erzieherin-Kind-Beziehung153
Einleitung153
Die drei psychischen Grundbedürfnisse154
Die Eltern-Kind-Bindung155
Bindungs- und Explorationsverhalten156
Elterliche Feinfühligkeit156
Die Erzieherin-Kind-Beziehung157
Bildung in der Erzieherin-Kind-Beziehung157
Eingewöhnung und sichere Erzieherin-Kind-Bindung158
Qualität der Einrichtung als Voraussetzung für Bindung und Bildung159
Wie erlebt das Kind die Beziehung zu den Eltern und zur Erzieherin?160
Effektive frühkindliche Bildung in Kindertageseinrichtungen161
Die Münchner Krippenuntersuchung163
Eingewöhnung als Qualitätsstandard163
Bildung von Anfang an164
Förderung der Basiskompetenzen und Wissensbereiche165
Bildungsförderung und Qualität in der Kindertageseinrichtung166
Fazit167
Anmerkung168
Literatur168
Bindung, Verhalten und Lernen171
Implikationen schädlicher Bindungserfahrungen172
Vermeidendes Bindungsverhalten von Schülern173
Interventionen177
Ambivalentes Bindungsverhalten von Schülern177
Interventionen181
Desorganisiertes Bindungsverhalten von Schülern181
Interventionen184
Zusammenfassung186
Literatur186
Das Verständnis von oppositionellem und zerstörerischem Verhalten von Kindern aus der Perspektive des »Sicherheitskreises« (»Circle of Security«®)188
Einführung188
Formen und Behandlung aggressiv-trotziger Verhaltensauffälligkeiten kleiner Kinder, gesehen aus der traditionellen und aus der bindungstheoretischen Perspektive189
Die Erklärung zerstörerischer Verhaltensweisen mit Hilfe des Sicherheitskreises193
Der Umgang mit zerstörerischen Verhaltensweisen nach dem Interventionsmodell des Sicherheitskreises202
Abschließende Bemerkungen209
Anmerkungen211
Literatur211
Das Londoner Modell der bindungsorientierten Tagesbetreuung Hintergrund214
Einleitung214
Bindungstheorie216
Risikofaktoren218
Stress und Cortisol219
Gestörte Bindungen220
Bindungsorientierte Tagesbetreuung221
Schlussbemerkungen223
Anmerkung224
Literatur224
Frühkindliche Erfahrungen und Psychosomatik226
Einleitung226
Interaktion von Genen und Umwelt bei traumatischen Erfahrungen227
Reagibilität der Amygdala und 5-HTT-Gen-Polymorphismus228
Variable Stress-Sensitivität der HPA-Achse230
Wie epigenetische Einflüsse die Stressresistenz verändern231
Psychosoziale Deprivation, Bindungsstil und Psychosomatik233
Fazit235
Dank235
Literatur235
Bindungstheorie und Psychose238
Die Dominanz des medizinischen Modells238
Die psychosozialen Ursachen der Schizophrenie239
Armut, Stadtleben, Ethnizität240
Frühe Misshandlung und Vernachlässigung240
Verlust der Eltern243
Ungewollte Schwangerschaft244
Der Bindungskontext der frühkindlichen Entwicklung244
Elterliche Bindung und Psychose246
Krankheitsbeginn und Remission250
Spezifität251
Intergenerationelle Muster253
Unrichtige Erinnerung: Die Hypothese der negativen Verzerrung253
Eine genetisch determinierte »prämorbide Persönlichkeit«?254
Warum sollte die Bindungstheorie zum Verständnis der Psychose herangezogen werden?255
Studien über den Zusammenhang unsicherer Bindungen mit Psychose und »Schizophrenie«258
Studien über den Zusammenhang zwischen Bindungsstilen und spezifischen psychotischen Symptomen260
Kognitive, affektive und interpersonale Prozesse im Kontext der Zusammenhänge zwischen widrigen Kindheitserfahrungen, unsicherer Bindung und Psychose261
Kognitionen262
Mentalisierung263
Affekte265
Beziehungen267
Abschließende Überlegungen268
Anmerkungen270
Literatur271
Das Thema Scheidung in den Bindungsgeschichten von Vorschulkindern: Bedeutung für therapeutische Interventionen in Familien nach der Scheidung280
Einleitung280
Die Methode283
Die beteiligten Personen283
Das Geschichtenergänzungsverfahren (ASCT, Attachment Story Completion Task)284
Ergebnisse288
Einsatz der Vaterfigur288
Versöhnungen und Wiedervereinigungen289
Temporäre Wiedervereinigungen290
Zerstörerische Wiedervereinigungen291
Andere Neuarrangements der Familie292
Das Verhalten der Ex-Ehepartner293
Kooperatives und nichtkooperatives elterliches Verhalten294
Vaterverlust296
Das Kind als Bote298
Symbolische Inszenierungen mit den »Häusern« der Eltern298
Symbolische Szenen, in denen die Scheidungsthematik anklingt300
Die Scheidungsthematik in den Geschichten der Kinder und in den Gesprächen mit den Müttern301
Zusammenhänge zwischen ASCT-Antworten und anderen Variablen im Kontext der Unterschiede zwischen den Geschlechtern der Kinder303
Bedeutung für therapeutische Interventionen307
Dank312
Literatur312
Die Messung von Bindungsverhalten in einer multikulturellen Welt316
»Etische« und »emische« Methoden zur Erfassung der Bindungsqualität317
Untersuchung von Bindungsmustern im Township Alexandra, Südafrika320
Stichprobe, Forschungsziele, Verfahren320
Befunde324
Interpretation der Ergebnisse327
Fazit332
Anmerkungen332
Literatur333
Der Gewinn aus der Bindungstheorie und Bindungsforschung für die klinische Arbeit mit Adoptiv- und Pflegekindern und ihren Eltern336
Einleitung336
Die Bindungstheorie337
Klinisch relevante Entwicklungen in der Bindungsforschung339
Besonderheiten in Fällen von Pflegekindschaft und Spätadoption342
Adoption als Intervention343
Die »Attachment Representations and Adoption Outcome«-Studie344
Ausgewählte Ergebnisse344
Schlussbemerkung346
Anmerkungen346
Literatur347
Bindung, Psychopathologie und gesellschaftliche Entwicklungen351
Einleitung351
Das Bindungssystem in der Zweierbeziehung von Eltern und Kind351
Beginnende Psychopathologien353
Manifeste frühe Bindungspsychopathologie356
Transgenerationale Aspekte in der Entstehung einer Bindungspsychopathologie357
Bindungsdesorganisation und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)359
Bindung und Gruppe360
Formen der Gruppenbindung361
Psychopathologie von Bindungsstörungen in der Gruppe361
Bindung und gesellschaftliche Entwicklung363
Bindungsorientierte, familienergänzende Betreuung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen364
Die Pflege von Säuglingen und Kleinstkindern in einem Alter von unter 3 Jahren364
Die Pflege von Kindern im Alter von 3 – 6 Jahren (Kindergartenalter)366
Die Pflege von Kindern im Alter von 7 – 16 Jahren (Grundund Hauptschulalter)366
Zusammenfassung367
Ausblick368
Literatur368
Adressen der Autorinnen und Autoren373
Informationen zum Autor375

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